I. Einleitung
Das Vergangene wird gewußt, das Gegenwärtige wird erkannt, das Zukünftige wird geahndet.
Das Gewußte wird erzählt, das Erkannte wird dargestellt, das Geahndete wird geweissagt.
Wenige kennen wahre Vergangenheit bewußt. Ohne entschiedne Gegenwart gibt es keine; wie viele erfreuen sich einer solchen? Der Mensch, der sich nicht scheiden kann von sich selbst, sich lossagen von allem was ihm geworden und diesem sich entgegensetzen, hat keine oder vielmehr kommt nie aus ihr heraus, lebt beständig in ihr. Eben so alle die nicht fortwollen, die sich selbst nicht steigern, da alles (auch das Schlechte) sich steigert und in müßiger Sehnsucht nach dem Vergangenen die Gegenwart verzehren. Wohlthätig ist dem Menschen das Gefühl, etwas wie man sagt, hinter sich gebracht, d.h. als Vergangenheit gesetzt zu haben; heiter wird ihm nur dadurch die Zukunft und leicht nur unter dieser Bedingung, auch etwas, wie man sagt, vor sich zu bringen. Nur der die Kraft hat, sich sich selber zu unterwerfen erschafft sich eine Vergangenheit, eben dieser genießt einer eigentlichen Gegenwart, wie er allein einer wahren Zukunft entgegensieht. Dem andern ist, was er thue oder leide, nur eine beständige Wiederholung derselben Zeit, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind sich gleich, Unterschiede nur Einer Zeit, nicht verschiedene Zeiten. Diese Eine und keine andre Zeit sehen die Meisten auch außer sich. Was jetzt gegenwärtig scheint, ist im nächsten Augenblick vergangen, was zukünftig, demnächst gegenwärtig, um ebenfalls ein Vergangenes zu werden. Nichts bleibt; nur die Vergangenheit scheint sich zu vergrößern, mit andern Worten: alles was in dieser Folge sich bewegt ist zur Vergangenheit verurtheilt, und steht immer wieder auf, nur um immer wieder als vergangen gesetzt zu werden. Also es ist eine nur nicht völlig überwundne, doch schon in der Überwindung begriffne Zeit, es ist nicht entschiedne Vergangenheit weil immer wieder in die Gegenwart tretend, und doch niemals Gegenwart weil stets in die Vergangenheit zurückgesetzt.
Es ist eine alte Rede: nichts Neues ereigne sich unter der Sonne
. Auf die Frage was ists das geschehen ist, müßte man antworten: Ebendas hernach auch geschehen wird
, auf die, was ists das man thun wird? Ebendas was zuvor auch gethan
. Verschiedene haben verschieden dieß gedeutet; die Meisten mit dem nächsten Sinn über die eigne Lebensleerheit sich getröstet. Der wahre Sinn aber ist dieser. Es ist alles in der Welt nur einerley Zeit, ob vergangen, ob gegenwärtig, ob zukünftig ist gleichviel, die Welt kommt damit doch nicht über die Eine Zeit hinaus, in dieser eingeschlossen oder vielmehr die sie selbst ist. Alle Zeit in der Welt ist nur Wiederholung Einer Zeit, welche eben die Zeit dieser Welt ist; das Schema derselben ist die Reihe A+A+A und so fort in’s Unbestimmte. Es ist Ein und dasselbe A, das immer wiederkehrt. Wie jedes folgende Jahr die Erde da aufnimmt, wo das vorhergehende sie aufgenommen, und genau wieder eben dahin sie führt, wo es selbst sie gefunden, obgleich die Jahre unter sich verschieden sind, und eines durch Mißwachs, Hunger, Krankheiten und allgemeine Erschüttrungen ein andres durch Fruchtbarkeit, Überfluß allgemeine Ruhe und Gedeihlichkeit ausgezeichnet: so vom wahren Gesichtspunct angesehn, ist es bey allem Wechsel der Dinge und Erscheinungen in der Welt doch immer Eine wiederkehrende Zeit, eine Zeit, die weder sterben kann noch bleiben und sich zur Gegenwart erheben.
Was weiter daraus folgt, verschweigt das alte Buch. Die stets fortgesetzte Wiederholung derselben Zeit ist auch Zeit, aber nicht wirkliche Zeit, vielmehr die aus Verneinung, Fesselung der wahren Zeit entsteht. Dieser, eigentlichen Fortgang setzenden, Zeit stellt sich die eine =A entgegen, die selbst nicht in die Zeit will, vielmehr ein Anhalten (ἐποχή) ein Hinderniß der Zeit ist, die sich als eine Ewigkeit (ein Äon) aufführt, die Zeiten nur in sich, aber selbst nicht in die Zeit will.
Überwunden würde dieser Widerstand wenn die der wahren Zeit sich widersetzende Zeit selbst in Zeit gesetzt würde, d.h. wenn eine andre Zeit käme der sie weichen müßte, und die sie als entschiedene Vergangenheit setzte.
Nun erst, nach geschehener Überwindung, entstünde statt der gleich gültigen Reihe bloß im Zählen verschiedener Zeiten eine Folge und Verkettung wirklich verschiedner, d.h. es entstünde wahre Zeit; aus A+A... würde zuerst A+B...
Daß jene scheinbare Zeit, die eigentlich Nichtzeit, Stillstand der Zeit, ist nicht über diese Welt hinausreicht verstehet sich von selbst, da sie ja eben die Dauer dieser Zeit der Welt ist; ebenso offenbar ist aber daß die wahre Zeit
In sich selbst hat die Welt keine wahre Vergangenheit noch Zukunft. Aber, eben weil nur Eine Zeit, setzt sie die zum Ganzen der Zeit gehörigen Zeiten außer sich voraus. Die wahre Zukunft ist, die nach dieser Welt seyn wird, die wahre Vergangenheit, die vor dieser Welt war. Denn gleichwie sie selbst bestimmt ist, von einer folgenden Zeit als Vergangenheit gesetzt zu werden, so hält auch sie eine andere Zeit in sich bewältigt, die ihr zu Grunde gelegt ist und die nimmer, als vielleicht in einzelnen mehr versuchten als vollbrachten Bewegungen in die Gegenwart heraustritt.
Aber auch diese unmittelbare Vergangenheit der Welt, die einst Gegenwart war, ist unstreitig nicht die älteste Vergangenheit; auch sie war vielleicht nur das letzte Glied eines Systems oder einer Folge von Zeiten; und so ist kein Stillstand der Forschung, eh’ wir zu derjenigen Vergangenheit gelangt sind, die wir unzweifelhaft für die erste und älteste erkennen.
Wenn Wissenschaft überhaupt sich auf Vergangenheit bezieht, so die höchste Wissenschaft nothwendig auf die höchste Vergangenheit. Hat aber nicht Philosophie die allgemein als Streben nach der höchsten Wissenschaft gilt von jeher die Gränzen der Welt zu überschreiten, die Herkunft der Dinge vom ersten Anfang abzuleiten gesucht?
Jugendlichen Völkern war ihr wahres oder eingebildetes Wissen Geschichte; vielleicht
, sagt der tiefsinnige J.G. Hamann, enthält die älteste Fabel mehr wahre Begebenheiten, als die eigentliche Geschichte
, das heißt, wie wir dieß deuten zu dürfen glauben, vielleicht enthält die älteste, in den Hauptsachen wundersam übereinstimmende, Fabel der Völker, Bruchstücke, einzelne Laute der wirklichen Geschichte jener Vorzeiten der Welt, der Folge von Veränderungen und Umstürzen, wodurch allmälig alles in den gegenwärtigen Stand gelangt ist. Aber der frühe Untergang des Sinns, der Verlust des Schlüssels, der noch heutzutag gesucht wird, zeigt den Unbestand und die Zufälligkeit eines solchen Wissens.
Hat Philosophie ihren Zweck, Wissenschaft zu erzeugen erreicht, oder kann sie ihn erreichen, warum, wie der Sache, ja der Wortbedeutung nach Historie (ἱστορία), kann sie es nicht auch der Form nach seyn? Das Gewußte wird erzählt; warum kann nicht auch das Gewußte der höchsten Wissenschaft mit der Geradheit und Einfalt, wie alles andre Gewußte erzählt werden? Was hält sie zurück, die gerühmte goldne Zeit, da die Fabel wieder zur Wahrheit und die Wahrheit zur Fabel wird?
Von dem innersten Selbst des Menschen läßt sich nichts Geringeres denken, als: es sey eben das, das im Anfang war. Nicht einmal wollen könnte der Mensch, was er doch entschieden will, die Wissenschaft, (denn einzeln läßt sich nichts wissen), wäre nicht in ihm wenigstens das dunkele Gefühl eines Wesens, das einst im Centrum und selbst Centrum war, das also die Macht und die Möglichkeit aller Dinge enthielt. Was anderes kann denn überhaupt das Wissende seyn, als das auch das Seyende und lebendige ist, da alles Wissen nur aus und mit dem Leben kommt? Und welches andere könnte den Weg des Lebens von Anfang wissen, als ebendas, welches das Subject dieser Bewegung und aller von ihr gesetzten Veränderungen war? Wir sagen nicht, das Selbst des Menschen war im Anfang; wohl aber sagen wir: der Mensch seinem Allerinnersten nach ist eben das, das auch im Anfang war.
In diesem Innersten des Menschen ruht also auch die Wissenschaft. Aber diese selbst ist vor ihm verdeckt, wie es ja vor sich selbst verdeckt
durch dieses A, welches man die Zeit dieser Zeit, die Grundzahl nennen könnte, die in ihr sich wiederhohlt, ist er selbst außerhalb dieser Zeit (A+A+A...) und frey gegen sie. Dieses Lautere (A) ist, was in den Propheten ausgeschlossen wird; dieses bildet jene, uns allen mehr oder weniger bekannten, wunderbare Beziehungen, in denen wir stehen, wenn uns ein gegenwärtiger Zustand als ein längst da gewesener erscheint oder eine entfernte Begebenheit uns so bewegt oder anspricht, als wären wir Theilnehmer von ihr gewesen. Aber noch mehr! Jene Zeit an sich oder in ihrer Lauterkeit ist selbst nur eine Gestalt der Ewigkeit, und gleichwie sie nicht mit der in ihr begriffenen Zeit, die für sie keine Zeit ist, sondern mit den Zeiten außer ihr verkehrt: so ist der Mensch auch durch sie in unmittelbaren Bezug zu den Welt-Zeiten gesetzt; sie ist die Ewigkeit, die Gott dem Menschen in’s Herz gegeben
, wie das oft erwähnte Buch sagt in Ermanglung derer er nie das Werk Gottes finden würde von Anfang bis zu Ende
. Und dieses muß er suchen denn, selbst aus der Ewigkeit geschöpft und mit jenem nie sterbenden Bewegungsprincip in seinem Innern, kann er den eignen Ursprung nur in der Tiefe finden, aus der auch die Welt geschöpft ist, und die eigenen letzten Schicksale nur mit denen des Ganzen verschwistert halten.
Bescheiden ist, nur die Gegenwart und seine eigene Stellung zu dieser kennen wollen. Unter Gegenwart könnte jeder nur den Abschnitt der Zeit A+A+A... meynen, den er durchlebt. Allein auch in diesem hätte er doch nicht auf die bloß gleichgültige Zeit zu achten, sondern die werkzeugliche Verknüpfung zu suchen, die auch innerhalb der bloßen Wiederholung einer und derselben Zeit noch stattfindet. Aber der Organismus der Zeiten ist sich überall gleich und wiederholt im Theil das Ganze im Späteren das Frühere. Daher es unmöglich ist, die wahre Verknüpfung in Einzelnen auf den
Die Dinge aber wie man zu reden pflegt an sich und unabhängig von aller Zeit kennen zu wollen, ist ein leerer Gedanke, gleichviel auch das, was sich auf solche Weise von ihnen erkennen ließe, leer und zu nichts nütze wäre. Denn wir haben gezeigt, daß nicht nur innerhalb der Welt alles, sondern auch die Welt selbst ein Werk der Zeiten ist. Die Zeiten aber bilden eine unzerreißbare und undurchbrechliche Kette, da nichts einzeln gewußt werden kann. Die Wahrheit ist
, wie jener Alte sagte in einen finstern Brunnen begraben
, um auch nur ein Stück aus dem Ganzen wissenschaftlich zu begreifen, muß das Gebäude der Zeiten bis auf den Grund abgetragen werden. Es ist, wie mit der Geschichte der Erde. Hier hat in einer undenklichen Reihe von Zeiten je die folgende die vorhergehende zugedeckt; eins ist immer auf das andre gesetzt, eins dem andern zu Grunde gelegt. In einem Ganzen, darinn Alles und Jedes den Abdruck rhythmisch folgender Zeiten zeigt kann nichts einzeln nichts für sich genommen werden. Auch das Kleinste muß Bestimmungen an sich tragen, hinter die es unmöglich ist zu kommen, ohne den ganzen Lauf der schaffenden Natur bis zu ihm zurückgelegt zu haben. Alles ist nur Werk der Zeit, alles nur Zeiger einer Stunde eines Augenblicks im großen Uhrwerk der Schöpfung: alles ist, was es ist, nur durch seine Zahl und nur die Zeit zu der jedes gehört, ertheilt ihm Eigenthümlichkeit und Bedeutung.
Die Welt hat nicht das Anseh’n eines Ausflusses ewiger Wahrheiten oder eines Werks der reinen Vernunft. Ewige Wahrheiten sind, aber nicht um Gegenstände müßiger Betrachtung zu seyn; so wenig als jene unbewegliche Sterne, die dem stillstehenden Schauer wenig nützen, aber des Seefahrers Trost und Heil sind. Für sich genommen sind die sogenannten ewigen Wahrheiten, wie das Reden von Gefühl und Vernunft, nur Mittel, nicht von der Stelle zu kommen. Darum kann, wie einst gelehrt worden, Vernunft die Geheimnisse Gottes nicht begreifen, weil sie nur das Ewige, Bleibende im Aug’ hat, in den Wegen Gottes aber alles zeitlich und geschichtlich zusammenhängt. Die vorhandne Welt aus reiner Vernunft zu begreifen ist zum wenigsten so als eine Verfassung von großer geschichtlicher Grundlage aus reiner Vernunft herleiten wollen. Eine Welt aus reiner Vernunft kennen wollen nicht besser, wie Völker aufrufen, sich Verfassungen zu geben und ihnen zugleich das Recht an ihre geschichtliche Vergangenheit zu nehmen. Wir kennen jene Systeme, welche die Welt als bloßen Folgesatz aus den Eigenschaften eines unbeweglichen Wesens, oder aus stillstehenden Wahrheiten ableiten wollten. Lehrgebäude der Art legen dem natürlichen Gefühl eine unerträgliche Last auf; eine Weile mag ihm wohl Gewalt geschehen, über kurz oder lang wird er das Joch abwerfen. Ebenso umsonst ist, von eigenen Begriffen aus zu einer wahren Erkenntniß der Welt gelangen zu wollen, das einzig Löbliche dieser Art von Philosophie der einzigen, welche
Soll der einmal errungene Stand der Wissenschaft errungen behauptet werden, so ist das wesentlichste der Zeit hervorzuziehen und stets in’s Auge zu fassen nicht im Dunkel zu lassen, gleichsam als das böse Gewissen, oder als ein Gespenst zu fürchten. Noch immer ward jedes dem natürlichen Denken genäherte System auf die Nothwendigkeit geführt, Zeit als wesentlich zu erkennen
Dieser Panische Schrecken vor der Zeit hat
Im Original stehen zu den Punkten jeweils Seiten- und Paragraphenzahlen
I. Wissen, Wissenschaft
II. Unser Wissen
III. Begriff des Seyn (entstehen) Könnenden, Zufälligen etc.
IV. Actus purus
IVa. Ursprüngliche Ununterschiedenheit des Sey˖[enden] und seyn Kön˖[nenden]
IVb. Das dritte oder A0, was es ist
Va Nothwendige Doppelheit
Vb. Zustand vor 1
VI. Selbstanziehung und Übergang in 1.2.3.
VIIa. Unterschied des vor und nach
VIIb Zeugung in 4
VIII. Nachher. Ersinken in 4
IX. Untersch˖[ied] des A=B vor 1 und in 4, 5
X. Was A=B in 5 erlangt?
Xb. Was in 5 geschieht?
Xc Vgl. mit dem thierischen Magn˖[etismus]
Xd. Wachen und Schlafen
Xe. Perioden in 5 vgl. mit den Tages-Jahres-
XI. Unmögl˖[ichkeit] der Wiederbringung als durch die Creatur
XIb. Was das zweyte A0 ist?
XIIa. Was B exp. ist?
XIIb. Was B exp. thut oder was in 6 geschieht?
XIIc. Was in 6 der Natur geschieht
XIId. Was der Geisterwelt
XIIe Was A3
XIIf Unterschied der Materie in 6 und in 4,5
XIIg. Entstehung von Raum
XIIh. Kräfte des Umtriebs
XIIi. Kometen. Sonne
XIIIa. Was im Vergangenwerden von B exp. geschieht
XIIIb. Hergang der Zeugung des A2 exp.
XIIIc. Hergang in 7
XIIId. Was in 7 noch von 6 bleibt
XIV. Verhältniß von B und A2 exp. in 7
XIVb. Verhältniß von A3 und B exp. in 7
XIVc. Zustand nach dem Tode
XIVd. Natur und G[eister]welt in 7
XV. Finis o[mn]ium,
XVI. Gänzliches Aufgehn in Gegenwart
Über das Ganze von 6 und 7 (mit Untersch[ie]d)
Genealogie der Zeit
Verh˖[ältniß] von 6 und 7 in Ans˖[ehung] der Zeit
Untersch˖[ied] von 6 und 7
Hineinf[ü]hrung des A=B in A3 und des ganzen A3 in A0
Das Fortschreitende in 7
Renitenz der Creatur in 6
Diastole in 6
Der Mensch
Stufenfolge der Geschöpfe
Gottes Weg in 7
Zuf[ä]lliges und Wesentliches und Umwandlung des letzten in das erste
Rotation
Gravitation
Unterschied des a3 in
Verklärung des a=b der übrigen Natur
Begriffe: ewige Freyheit, B, Gott und Natur
Begriffe: Schöpfung bloß per accidenz, Geburt Gottes in die Wirklichkeit
Begriffe: Können, Seyn
Begriffe: absolutes Seyn, Wesen=Subject
Das Heraussetzen als s˖[olches] könnte dabey nicht vergangen-Setzung heißen – es bleibt ja gegenwärtig – nur als äußeres – das Vergangen-setzen fängt erst an in der Überwindung, welche ein allmälig – unter stetem Streben und Widerstreben geschehender Proceß ist. Das verg˖[angen] Setzen ist hier ein innerlich setzen
Dadurch daß B nach innen von A3 gesetzt wird von A2 exp. ist dieses Ursache einer nach innen zurückgehenden Bewegung in A3; B das vät˖[erliche] Princ˖[ip] kommt dadurch in A3 als seinen Himmel
Ist das Weltsyst˖[em] die bloße Folge des gebrochnen unabsetzlich ziehenden Willens.
Es ist der Wille, der es aufgegeben hat, alles Zumal in Eins zu wollen, der aber darum nicht aufhört zu wirken
Könnte man nicht auch sagen der Unterschied vor und nach der καταβ˖[ολη] beruht d[a]r[au]f, daß es dort Ἑν seyn wollte – hier bloßes παν ist. – Dadurch tritt auch B in das bloße Totalitätsverh[ä]ltniß.
Aber der Wille, der auf den Weltkörper noch in seiner Unabsetzlichkeit wirkt (seiner Vergang˖[enheit] nach) wirkt auf die übrigen Wesen seiner Absetzlichkeit nach. Jenes s. abgethane, dem der Weltk˖[örper] gleichsam überantwortet ist.
Man könnte auch sagen: eben weil schon ein seiner Innerlichkeit nach gebrochner Wille den einen höheren über sich erkennt, wirke der Wille auch nicht mehr unbedingt, sondern nur noch so weit es zur Erhaltung der der höheren Potenz (A2 exp.) zu Grunde lieg˖[enden] Einheit nöthig sey – also nur noch solicitirend – oder eben weil gebrochen, erkenne er die Äquipollenz des Gegenstrebenden an – oder verzichte auf seine Allmacht, und erwarte diese erst wieder von der Zurückführung durch A2 exp. in A3. Es ist keineswegs so ausgemacht wie es §. 383 steht, daß es genau noch eben das sey – denn zu einem relativ passiven Princip hat es sich ja eben durch das Anerkennen des höhren gemacht.
Die richtigste Ansicht bleibt doch, daß dieses ganze große Wesen €\frac{A^3 = B exp.}{A^2 = A=B}€ in Vergang˖[enheit] geht, und erst durch allmälige Umwandlung aus dieser Vergang˖[enheit] etwas ganz andres (allseitige Freyheit mit Einheit bestehend) hervorgeht.
Aber für sich als wirkende Potenz muß sie bleiben in der Vergang˖[enheit] damit eine ewige Ursache oder ein ewiger Grund der Wirkung des Sohns sey.
Eine wahre Vergang˖[enheit] aber wird sie nur dadurch, daß sie – als die Vorausgesetzte – in etwas anderes verwandelt wird – alsdann nämlich ist sie die Vergangenheit von diesem (dem Neuen). Mithin scheint d. erste (die καταβ˖[ολη]) doch nur darinn zu bestehen, daß das Ganze relativ auf A2 exp. als Verg˖[angenheit] gesetzt ist, ohne noch in sich s˖[elbst] als Verg˖[angenheit] gesetzt zu seyn.
Diese Vergang˖[enheit] ist nur relat˖[ive] Verg˖[angenheit] so wie A2 nur relat˖[ive] Gegenw˖[art] – beyde sollen in Eine absol˖[ute] Gegenw˖[art] – In dieser dritten ist Einheit (also was durch B exp.) gesetzt war und Freyheit zugleich – durch A3 exp. Relat˖[ive] Gegenw˖[art] und Relat˖[ive] Verg˖[angenheit] sind Eltern zusammen, welche die Zukunft zeugen. Die Vergang˖[enheit] ist Vergang˖[enheit] aber darum doch auch – nämlich als Verg˖[angenheit] gegenwärtig. Eigentlich vergangen, nämlich in ein anderes umgewandelt wird sie erst durch die Gegenwart – und ist es erst – in der Zukunft.
Um verwandelt zu werden, muß es erst in die Vergang˖[enheit] zurücktreten.
Was durch das vergangen oder potentiell werden in der καταβ˖[ολη] gesetzt wird, ist nach §. 63 zu behandeln
Nicht bey jedem Geschöpf scheint das entsprechende B innerlich zu werden. Absol˖[ute] Innerlichkeit des B ist erst in fine
Der Fehler der früheren Darstellung ist, daß immer von einem äußerlichen Fortwirken des B exp. die Rede ist. Aber B exp. ist gar nicht mehr wirkend, wird nur durch A2 exp. wieder in actum erhöht.
Begriffe: Wissen, Seyn, Freyheit
Bogenzählung I.
Begriffe: Philosophie, Gegenstand/Wissen, seyn Sollendes, Seyn Müssen/Können
Inhalt: »Es braucht keine Begeisterung«
Bogenzählung II
Begriffe: herabsteigende Systeme (Emanation), Nichtseyendes, Neuplatonikern, das Tiefste der Natur, Verschließen, Säugamme, erste Potenz, Weibliches
Inhalt: »erste Staffel des immer mehr sich erhebenden Lebens gesetzt sey.«
Bogenzählung IX
Begriffe: von außen nach innen gehende Bewegung, Begierde, Hunger nach Wesen
Inhalt: »Es ist ganz der Sache angemessen, daß eben jene Kraft, durch die das erste Wesen (A0) verhüllt, und zugedeckt wurde, also eben die, welche der Offenbarung entgegen schien zum Grund aller Offenbarung gelegt werde und fortan wirklich als der Anfang und die«
Über 6 und 7. Hauptsätze
1. Daß +A0 nichts ist an sich sondern nur noch relativ auf €\frac{A^3}{etc.}€ das vollst[än]d[i]g[e]s Wesen ist – A3 Subj˖[ect] oder eig˖[entlich] Wesen, Innres – A2 und A=B Obj˖[ect] oder Form oder Äußres (doch die universio nicht zu vergessen) und daß A3 nur das Innre ist im Äußern. A0 ganz willenloses Wesen.
2. €\frac{A^3}{etc.}€ lockt +A0 sich in die Natur zu geben. Da aber €\frac{A^3}{etc.}€ das einzige und ganze Wesen, so kann +A0 nur das Aussprechende, die Ichheit dieses Wesens – das Band von A3 und A2 = A=B seyn. A3 ist vorher mehr bloß mögliches als wirkliches Subj˖[ect] von €\frac{A^3}{etc.}€.
3. Aber in +A0 sind selbst streitende Willen. Es muß sich entscheiden, und zwar so daß es das, was sein aller Innerstes ist, die Natur und Kraft seiner Selbstheit heraussetze, B, das an sich oder in der Ruhe =A, nur im Wirken =B ist.
4. Indem dieses Herausgesetzte das Aussprechende, die herrsch˖[ende] Potenz des ganzen Wesens wird, tritt dieses zurück auf die Stufe der Einwickelung (Involution), der bloßen blinden Natur – es ist ein neuer, und zweyter Anfang.
NB. B exp. in 6 erhält sich als äußeres. cfr. 8
5. Dieses B ist für sich nicht Gott, und die ganze Einheit €\frac{(A^3) = B exp}{A^2 = A=B}€, worinn A3 die lautre Gottheit, das eigentliche göttliche Wesen (nicht Gott) ist (B aber nur das Bethätigende dieses Wesens, die Persönlichkeit) – ist nur das Naturcentrum in und aus welchem Gott aufgeht.
6. Die unbeabsichtete Wirkung dieses B ist allerdings die Freymachung des göttlichen Wesens A3, die Heraussetzung desselben, und dagegen die Hineinführung (absol.
7. Der Widerspruch, in den sich zunächst B exp. versetzt sieht ist, daß es das Wesen (€\frac{A^3}{etc.}€) nicht lassen darf und doch auch nicht bleiben kann (wegen des in ihm erregten Widerspruchs). Jener Widerspruch ist also nur so auszugleichen, daß B exp. bleibt und €\frac{A^3}{etc.}€ nicht läßt der Widerspruch in diesem aber auf andre Art beseitigt wird, nämlich durch ein anderes, das B zeugt.
NB. Bis zur Zeugung also ist von Gott gar nicht die Rede. Die Zeugung war der geheime Grund warum B exp. d.h. +A0 in €\frac{A^3}{etc.}€ sich naturalisiren mußte. Denn ohne die Spannung gegen €\frac{A^3}{etc.}€ hatte es gar keine zeugende Kraft.
8. Was mit B exp. in der Zeugung vorgeht? Da es sich in 6 als Äußeres versinkt, so muß es in 7 zunächst mit zum relativ-(gegen A2 exp.)Innern treten. Es ist also nicht das schon Überwundenseyn, sondern das sich überwindlich – objectiv – Machen. Nein!
Alles zusammengenommen ist die καταβ˖[ολη] nicht Ende von 6 und Anfang von 7 doch ein best[än]d[i]ges potentiell (gegen A2 Weich)Werden des B exp. – und inwiefern das potentiell Werden ein Wirken voraussetzt auch ein Wirken des B, aber nur um potentiell zu werden. Nur darf dieses pot˖[entiell] Werden nicht gedacht werden, als ein gänzliches Aufhören der Wirkung – denn gegen €\frac{A^3}{etc.}€ bleibt B immer in actu – – die Sache muß perspectivisch gedacht werden – in die Tiefe hinein. »doppelte Ansicht des väterlichen Wesens. Sofern es in sich ist, ist es noch immer was zuvor, blind zusammenziehende Kraft, aber als solches kommt es nicht mehr zum Actus – ist bloß Solic[itation]. Dieß geht alles nur im Innerlichen vor – in der Tiefe des Gemüths, wo auch die Überwindung geschieht – B exp. will noch heraus in der Solicitation wird aber immer in die Tiefe zurückgesetzt – und dort überwunden. Man kann also auch sagen: das Phänomen der Gravit˖[ation] sey die stete Zurücksetzung des Anziehens aus dem Äußern in’s Innre.
10. Außerdem beginnt ein neuer und andrer Proceß, die Überwindung, aber auch innerlich, in der Tiefe des Gemüths, wo dieser ganze Proceß allein vorgeht – hier innre Befreyung vom verfinsterten, ungeistigen, verschloßnen Bewußtlosen.
Bogenzählung Aleph
Begriffe: Seyn, Wirken, Überwirkliches Seyn, Nichts,Wille, der nichts will, Potenz/Akt, Selbstannehmlichkeit, Subject/Object, lauteres seyn Können, das seyn Müssende/Sollende, Cirkel, das nachher Endliche
Bogenzählung Aleph
Begriffe: Solicitation, A=B, das Böse und Gute, Können, Müssen, Sollen, Überseyendes, A0, A=B, Anfang, Ewigkeit
Inhalt: »gleich am Anfang zu bemerken, daß der Wille nicht seyender ist«
Bogenzählung Beth (wohl keine Fortsetzung, obwohl thematisch nahe)
Begriffe: A=B, A0, Wissen, Seyn, hen kai pan, das seyn Müssende
Inhalt: »Bestimmtheit und erst möglich seyn in der wirklichen Entwickelung«
Auflistung 1-7
Begriffe: Sein=Wesen, Ist, Subjekt, das Seyn Könnende, Unlauterkeit
Inhalt: »Es ist nur Ein Laut«
Sonstiges: Verweis auf Bogen Aleph
Bogenzählung Gimel
Begriffe: das Erste, das allem Vorauszusetzende
Inhalt: »das Allerinnerste (A3) aber bliebe ganz allein stehen«, »Über das Erste (die Ichheit)«
Bogenzählung Daleth
Begriffe: Begehren, Begierde
Bogenzählung Daleth: Auflistung (Schöpfung, Fortsetzung) 26-28 (danach Text)
Begriffe: Weltkörper, jeder Trochos eine Kreatur, Sohn, A=B exp., Anfang von 7, das ewige Beugen der väterlichen Kraft
Begriffe: B exp., katabole, letzte Vollendung in 8
Begriffe: lauteres A0, A=B, Planeten
Inhalt: »Mithin ist B exp. die Schwere«
Bogenzählung He
Begriffe: das herausgesetzte B exp., Vater, Natur, Kraft, B exp. in 6 und in 7 und nach 7: potentia/actus, Weltsystem, Äquipollenz
Bogenzählung Alpha, aber auch Epsilon: Auflistung A-E
Begriffe: das Seyn Könnende/Müssende/Sollende
Inhalt: »Mögliche Vorstellungen«
Bogenzählung B: Auflistung (Fortsetzung) 88-:
Begriffe: B exp., Natur, Geisterwelt
Inhalt: »Wesen zum Ausgesprochnen auch zum Stoff«
Auflistung 1-9, neue Auflistung 1-14
Begriffe: der lebendige Gott, Offenbarung, Ungrund, der sich offenbarende Gott, Prozeß der Verwirklichung, Anfang der Zeit, Rotiren
Wegen der
Über die Solic˖[itation] und die Schwere ist das Rechte allein p. antec˖[edenter].
»Als Blindes ist es bloß noch potentiell und als Blindes muß es ja vorausgesetzt werden, um in’s Bewußte umgewandelt zu werden. – Also ist überhaupt das ganze Solicitiren nur das Vorausgesetzte – die Basis des Processes in 7 – was in diesem nicht mehr zur Sprache kommt.
Als die vergangene gilt sie ja und muß gelten. Könnte die Vergang˖[enheit] je aufhören zu wirken, so sänke die Gegenw˖[art] selbst zurück in das Nichts, denn nur durch ihr best[än]d[i]g[e]s Wirken, und in dem Vergangengesetztwerden ist die Gegenwart das stete Untergehen d. Verg. ist das Aufgehen der Gegenwart. Aber damit es untergehen könne d.h. unwirkend gesetzt werden muß es ja wirken. Verschiedne Momente ders˖[elben] Zeit schließen sich wohl aus, aber versch˖[iedene] Zeiten können als die versch˖[iedenen] zumal seyn. Die Verg˖[angenheit] als die Verg˖[angenheit] ist mit der Gegenw˖[art] gleichzeitig (so die Schwere mit der aufsteigend, B in A verwandelnden Bewegung. Eben das als B vergangen – als erste Pot˖[enz] – gesetzte B wird in A verw[an]d[e]lt), als vergang[en] also gegenwärtig. So kann also auch die väterliche Urkraft nicht aufhören zu wirken, sondern muß ewig fortwirken, damit durch ihr (ewig) als-vergangen-gesetzt-Werden ewig der Sohn gezeugt werde und umgekehrt, der Sohn sie befreyt. Leidenschaften
Natürlich will auch jedes der Principien in sein eigenes Seyn wieder, da unvermeidlich ist, daß eins in das andre gezogen werde – A=B an die Stelle von A2, A2 an die Stelle von A=B komme
In 6 ist doch noch eine gewisse Differenz von B exp. und A3 – nämlich jenes Exponent dieß Exponirter – Subj˖[ect] – Obj˖[ect] – In 7 ist B exp. s˖[elbst] Object.
Das Zusammennehmen ist das Erzeugen von Finsterniß. Das Ersinken der zusammenziehenden Kraft ein Zersprengen dieser Finsterniß
Das Solic˖[itiren] der Weltkörper ist das best[än]d[i]ge Potentiell-Werden (weich werden gegen A2) – und inwiefern dieses ein best[än]d[i]g[e]s Wirken voraussetzt – auch ein best[än]d[i]g[e]s Wirken des B exp. aber nur um potentiell zu werden.
»die doppelte Ansicht des väterlichen Wesens. Denn sofern es in sich ist, ist es noch immer, was es zuvor war, blind oder bewußtlos zusammenziehende Kraft aber als solche kommt es nicht mehr zum Actus (bloß Solic˖[itation] sondern wird im Hervortreten überwunden) inwiefern er aber in dem Sohn ist, insofern ist er in best[än]d[i]g[e]r Überwindung der Blindheit.
In 6 sträubt sich die Natur das Innere, Geisterwelt das Äußere zu werden. In 7 werden beyde so weit geführt, daß sie freywillig die eine nach innen, die andre nach außen geht. Hieher das אדם קדמון, in dessen Figur nicht bloß €\frac{a^3}{a^2=(a=b)}€ sondern auch €\frac{A^3}{A^2 = A=B}€ gebracht werden soll, und der dann eig˖[entlich] der Tempel des heiligen Geistes ist, die Herstellung dieses קדמון אדם oder Urmenschen ist das Werk Christi
Die Einheit von A3 exp. ist doch nothwendig und gehet potent˖[iell] vom Vater, actuell vom Sohne aus, weil auf jeden Fall, wenn B in A umgewandelt ist, die Einheit für €\frac{A^3}{etc.}€ selbst, durch die sie Ein Wesen ist, welche Einheit also d. Geist gibt.
Eine jede dieser drey Persönlichkeiten ist am Ende – in ihrer Zeit – und so – in der Einheit aller Zeiten ist die vollendete Ewigkeit gesetzt.
Man muß die Begriffe von Gegenw˖[art], Verg˖[angenheit] Zukunft mehr auf die Zeiten s˖[elbst] beziehen. Die ganze Zeit von 6 wird vergangen gesetzt durch die Zeit von 7 und beyde zusammen setzen wieder als ihre Zukunft die Zeit 8
Begriffe: Vater, Sohn, Geist, der Mensch
Begriffe: das sich nicht wissende, gewußte, A, +A0, -A, +-A
Auflistung 1-8
Begriffe: Wissenschaft und Seyn, das Erste, Freyheit, das seyn Könnende
Bogenzählung Aleph
Begriffe: Anfang, Zeit. Ewigkeit, Epoche
Begriffe: seyn Müssen/Sollen
Auflistung 1-5
Begriffe: A1 – A4, Rotation, erstes Seyendes, Anziehung
Begriffe: (A0)1, das Absolute, das Anfang, Mitte und Ende in Einem Punkt, lautere Freyheit zu seyn
Zeichnungen
Auflistung 1-3
Begriffe: Indifferenz von Wollen und Sein (A=A)
Inhalt: »Anfang, Mittel und Ende – Weisheit«
Auflistung §§
Begriffe: das nothwendig Seyende, zufällig, seyn Könnendes, -A = a=b = a2 = a3, +-A
Nach §. 391. ist das, was die Weltkörper bewegt keineswegs das äußerlich gewordne B exp. sondern das immer noch in’s Innre Wollende,
€\frac{A^3}{etc.}€ ist ein ganz willenloses Wesen. Die ewige Freyheit konnt’ es nicht fahen. Der Wille ist geblieben außer dem Wesen. Und doch ist der Wille nur das Wesen und das Wesen der Wille. Wenn also der Wille sich entschließt oder entscheidet, so ist auch das Wesen entschieden. Auf eine solche Art also wenn der Wille sich zu B entscheidet, tritt jetzt das ganze Wesen zurück auf die Stufe der Involution, der Einwickelung, Einziehung beginnt einen neuen Lebenslauf – ist ein neuer Anfang. – ist jedoch auch so wieder das Naturcentrum an und in welchem Gott aufgehen will – aus dem Gegensatz als die höchste Einheit. NB. B d.h. das väterliche Princip bleibt in €\frac{A^3}{etc.}€
Bis dahin also – bis zur Zeugung – ist gar nicht von Gott die Rede. Erst in actu generationis ist Gott gesetzt.der einer gänzlichen Versunkenheit in sich s˖[elbst], die nach außen wie völlige Wirkungslosigkeit ist
Die erste Überwindung der väterlichen Kraft oder vielm˖[ehr] des B besteht darinn, daß Es nicht mehr Exponent des Wesens (insofern absol˖[ut] Äußres ist) sondern mit zu dem Wesen (Exponirten, Ausgesprochnen) tritt.Daß im Guten selbst ein Princip liegt, das wenn es sich aus der Verborgenheit oder Unterordnung erhöbe der Liebe widerstrebte, und daß eben in der Bewältigung dieses immer, wenn gleich nur potentiell vorh[an]denen Bösen die wirkliche Güte besteht –––
«
Wenn B in A umgewandelt wird, so ist dieß Umwandlung aus Mitlauter in Selbstlauter. – das ist die Erhöhung in’s Geistige die Selbstgegenwärtigkeit (reditus ad se ipsum), von dem
»Auch in jedem Einzelnen in A=B wie in A2, werden die wirkenden Kräfte in das freye (A3), ihrer Natur gemäße, (aussprechliche) Verh[ä]ltniß gesetzt (d.h. die eine wird rel˖[ativ] innerlich die andre äußerlich gegen sie – nur im umgekehrten Verhältniß – doch hier noch nichts entsch[ie]den über den Untersch[ie]d zwischen Natur und Geisterwelt in dieser Hinsicht, nur zu bemerken, daß ja in dem gr[ö]ßten Theil der Natur B noch in A=B relativ äußerlich bleibt, da es nicht in’s absolut Innre gehoben ist) in jedem von ihnen ist das lebendige Wort, als das frey
Natur und Geisterwelt aus einem Mittelpunct.
Muß nicht in 6 mit Natur und Geisterwelt etwas mehr vorgehen, als bisher angenommen worden – daß sie nämlich in einander gezogen werden – ungeschieden – damit der Vater »die Kraft der ersten Einheit ist, durch welche Natur und Geisterwelt in einander und ungeschieden sind
*)der Sohn aber die Persönlichkeit welche sie scheidet, der Geist, die sie die Geschiednen wieder verbindet
*)Über den Geist A3 exp. – der eig˖[entlich] aus der Tiefe kommt
(cum grano salis) s. p. 121 gedr[uckt].
»die väterliche Kraft werde mehr und mehr als vergangen, latent gesetzt
«. Nämlich B als B. Denn das Wesen von ihr bleibt; sie wird nur in A verwandelt – dieß ist ihre Erhöhung in Selbstgegenwärtigkeit.
NB. In den Dualismus von A und B, d.h. in die Möglichkeit A zu seyn, sich aus B in A umwandeln zu lassen, wird B exp. auch versetzt, wenn es sich nicht wirklich umwandeln läßt, also ist der Vater gleich in Freyheit, in Freyheit nämlich A oder B zu seyn.
»die Verworrenheit, d. chaotische – im Anfang eines jeden neuen Bildungsprocesses – entsteht aus dem Suchen und Nichtfindenkönnen des Anfangs
« – also auch in 6 darinn, daß es den Anfang immer wieder aufhebt, daß es nichts kann stehen lassen – statt daß nachher in 7 eine successive Umkehrung ist.
»der gefundene Anfang ist das gefundene Wort
– ist dieß das Verwandeln von B in A? Wird B exp. in Ansehung eines jeden, das es stehen läßt in A(B) verwandelt, darinn, daß B in A umgewandelt wird, besteht das Aufhören des Ziehens – darinn die Überwindung, die nicht zumal ohne Maß und Regel sondern in bestimmtem Fortschreiten geschieht.
Wobey nicht aufgehoben wird, daß das A wieder B werden könne – also das Leben der Creatur wahrhaft an einem Hauch hängt. Ein jedes bleibt da stehen, wo es dem Vater zum Bewußtseyn kommt – in’s Bew˖[ußtseyn] des Vaters tritt.
»durch den Sohn wird die Ewigkeit in Zeit aufgeschlossen und ausgesprochen
«
»Alles was noch in der Ungeschiedenheit lebt, und so weit es in ihr lebt, lebt in der Vergangenheit
« Sollten die Weltkörper vielleicht eben diese Ungeschiedenheit ausdrücken?
Die Weltkörper hat B in seiner Erhebung (nicht Unterordnung unter A2 einmal gemacht) diese bleiben also stehen – und werden in dieser Ungeschiedenheit erhalten bis zur Überwindung von B, das am Ende von 6 oder oder Anfang 7 zwar untergeordnet, aber nicht überwunden ist – ein höheres über sich erkennt, eben darum
In der Solic˖[itation] der Weltkörper zeigt sich das best[än]d[i]ge Wiederkommen des B als unbedingten, das noch nicht überwunden ist – sein nicht-Wieder-kommen ist erst möglich nach der völligen Überwindung.
Ist dieses (bloße Solicitiren) das best[än]d[i]ge Hingeben an die befreyende Potenz A2 exp. Ist es die fortwährende Selbstverläugnung dieses im Übergang (bloße Hingabe) zur wirkl˖ichen Überwindung – aber doch conditio sine qua non von dem Letzten ist. Hieher das Gleichniß S. 183 oben.
Gleich bey der Zeugung – das Aufgeben seiner s˖[elbst] als herrsch˖[ender] Pot˖[enz] – muß die Freyheit mit in Betracht gezogen und alles höher, moralisch, genommen werden. Es ist ein sittlich
Ist die Solicitation ein best[än]d[i]g[e]r Versuch sich gegen €\frac{A^3}{etc.}€ wieder subj˖[ectiv]*)
Das Solic˖[itiren] ist das Blinde, das immer noch wirken will, aber nicht mehr zur Wirkung kommmt – leer Blindes ist es bloß noch potentiell. Es muß ja als Blindes vorausgesetzt werden, um in’s Bewußte umgewandelt zu werden.
Es ist der natürliche Wille – der sich ergibt – obwohl noch nicht in einen andern verwandelt ist.
Es ist nur die
Begriffe: seyn Müssendes, Freyheit, Einheit
Auflistung 1-4 (danach Text)
Begriffe: Philosophie, lauteres Können, Wille
Auflistung (Fortsetzung) 15-41
Begriffe: drey ein Wesen, Einheit, Freyheit und Scheidung, Ewigkeit, Selbstbewußtseyn Gottes, Gegenwart, Bewegung in Gott, Sucht, Wahre Zweyheit in der Einheit
Begriffe: das Älteste, Identität von Wesen und Seyn, Gewesenes und Ewigkeit, [Jehova], Rotiren
Auflistung
Begriffe: Können=Seyn, 1-4, -A, +A0, Freyheit zu seyn, Subject
Inhalt: »I. die Idee selbst«, »II. die Ableitung der Idee«
Begriffe: das erste Wirkliche, seyn Müssen, Freyheit, 1-4, +A, Ein Laut, seyn Können, Gott, Wissen, Subjectivität, A3, a3, Zweyheit
Genannte Personen: Jehova
Bogenzählung BB
Begriffe: A2 exp., Gegenwart, Vater, Persönlichkeit
Inhalt: »das Gebäude der Zeiten in Gedanken abtragen«
Bleistift schwer lesbar
Begriffe: lauteres Wesen, Anfang, Erkennbarkeit
Begriffe: Entwicklung, Bewegung. Erde, Nordpol, Magnetismus
Zeichnung
Begriffe: Erde, Sonne, locomotorisches Princip, Südpol
Potenzen mit Zeichnungen
Begriffe: Wirkliches Seyn, Umlauf
Bogenzählung Aleph: Auflistung 1-24
Begriffe: lauterer Wille, Seyn-Können
Allerdings – so beginnt Philos˖[ophie] vom gänzlichen Nichtwissen, vom gänzlichen, weil sie auch nicht einmal von der Voraussetzung anheben kann, daß es etwas zu wissen gebe. Nicht von dem halben und sich s˖[elbst] nicht verstehenden, das zwar das Wissen
Allerdings befindet sich der, welcher zur höchsten, nämlich zur schlechthin freyen Wissensch˖[aft] kommt, gegenüber von dem, der schlechterd˖[ings] einen Gegenst˖[and] verlangt, in Verleg[enheit]. Denn er findet nichts, das er anfassen könnte, nicht ein Seyendes oder das zu wissen wäre, noch ein Wissendes; (weder Object noch Subject). Denn das Wissen hebt sich mit dem auf, das zu wissen ist, ja auch dieses nicht einmal das es annehme
Diese Überschwenglichkeit also, daß weder ein Seyendes ist oder das gewußt würde, noch ein Wissendes, weder Subject noch Object, ist die Voraussetzung aller freyen Wissenschafts-Erzeugung, d.h. der Philosophie und war nicht die willkührliche, sondern die völlig unwillkührliche Voraussetzung, wenn in jeder Bewegung der Ausgangspunct in Bezug auf sie unwillkührlich ist. Fordert man aber statt jenes bloß verneinenden Begriffs des weder-Subject-noch-Object-Seyns, einen bejahenden, so haben wir diesen im Grunde schon ausgesprochen. Es ist nichts anders als eine lautre Freyheit zu seyn, und zwar für oder gegen sich selbst zu seyn, noch nicht eigentlich Ich, inwiefern man unter Ich das wirklich sich selbst
Indem wir dieses aussprechen, müssen wir gleich wieder den Misverstand abwehren; denn soweit gehet die Anhänglichkeit an das was ein Seyendes oder Etwas ist, daß, indem wir sagen, das allem Vorauszusetzende sey eine lautre Freyheit zu seyn, die Meisten dieß gleich wieder in ein Seyendes verwandeln, was daraus erhellt, daß sie z.B. fragen, wie sie (jene Freyheit) zu wissen sey, diesen also sage ich: daß wir jene lautere Freyheit zu seyn voraussetzen ist kein Wissen so wie es nicht ein Setzen sondern nur ein voraus-Setzen ist. Kein Wissen, denn es gibt nur ein Wissen von Etwas, jene lautere Freyheit ist aber nicht Etwas, sondern (in diesem Sinn) Nichts. Daß wir jene Voraussetzung bloßer Freyheit zu seyn als Ausgangspunct annehmen ist nicht ein Setzen, nicht ein Dogma, nicht eine Behauptung von Etwas sondern vielm˖[ehr] nur der Ausspruch, die Anerkennung, daß noch nicht Etwas, Nichts, sey, sie nicht der Ausdruck eines Wissens von Etwas, sondern vielmehr der Ausdruck des Nichtwissens von Etwas als der bloß unwillkührliche Ausgangspunct des Wissens gehört sie nicht mit in das Wissen hinein sondern ist das was vor allem Wissen liegt, von dem, wenn man doch sagen wollte, daß es gewußt werde, dann dieses zu sagen wäre, es werde nichtwissend gewußt.
Soviel also von dem Anfang, der nur insofern reiner, lauterer Anfang ist, als Nichts vorausgesetzt wird, nämlich kein Seyendes, nichts, das Etwas wäre. Denn eine lautere Freyheit zu seyn ist Nichts, wie ein bloßer Wille nichts ist, nicht der Wille der will, sondern der nicht will. Alle aber, welche irgend ein Seyendes (nicht etwa nur dieses oder jenes sondern welche Namen es haben möge) voraussetzen, sind eben damit schon über die eigentliche Tiefe der Wissenschaft hinweg, denn eben dieses ist die größte und tiefste Frage: wie ein Seyendes möglich sey!
Und nun von dem Anfang zur Sache! Nämlich wir sehen, daß nicht nur jene lautere Freyheit zu seyn selbst Nichts (nicht Etwas) ist sondern auch nichts vor ihm (prae ipso) seyn kann. Denn ein andres Seyendes läßt sich aus demselben Grunde nicht denken, aus welchem es selbst nicht ein Seyendes ist. Aber auch nicht ein andres das seyn kann, denn es selbst ist eben das lautre seyn Können, also ist alles Können bey ihr und außer ihr kann nichts seyn. Daher hier ganz richtig angewendet wäre jene
Es kann nichts außer dieser Überschwenglichkeit seyn. Nicht wir Wissenden denn noch ist kein Gewußtes, nicht ein Gewußtes, denn sonst müßte sie sich selbst als Wissendes verhalten. Aber auch nicht ein weder-Wissendes-noch-Gewußtes, denn dieß ist sie selbst, und wär’ es dennoch außer ihr, so könnt’ es doch vor ihr nicht seyn, eben weil sie selbst dieß ist. Also jene Freyheit zu seyn ist, das nichts vor sich aufkommen, also auch nichts wissen läßt. Sie ist entweder der unzugängliche Glanz oder die undurchdringliche Nacht, die uns alles verbirgt.
Der wichtigste Schluß aber der sich hieraus ergibt und der uns unsern ganzen ferneren Weg vorzeichnet ist dieser. Da jene lautere Freyheit zu seyn weder selbst Etwas ist noch auch Etwas vor sich aufkommen läßt, so ist natürlich daß wir nur wissen können (und um Wissen ist es uns ja zu thun) in dem Verhältniß als sie sich entscheidet als sie Raum macht. Wir sehen: jenes Überschwengliche ist eigentlich das Wissen (weil das was zu wissen) erzeugende, ihm müssen wir nachgehen, um zu wissen. Es muß sich entscheiden wenn irgend etwas seyn, sich aufthun soll, das da könnte gewußt werden. Es kann nur sich selbst entscheiden, denn es ist bloße lautere Freyheit. Ihm kann nichts etwas anhaben, es ist wie auf einer unersteiglichen Burg und unerklimmbaren Anhöhe, gegen alles gesichert; soll’ es zugänglich seyn, so muß es sich selbst erst zugänglich machen.
Aber warum muß es denn überhaupt sich entscheiden? Warum kann es nicht bleiben, wie es ist, lautere Freyheit zu seyn ohne alles wirkliche Seyn? Oder da von einem Müssen
Wir haben jenes Überschwengliche gesetzt als die bloße lautere Freyheit zu seyn, aber wir haben stillschweigend
Hier also ist gleichsam die bloße oder offene Stelle, an der es zugänglich ist. Es ist was es ist nur sofern es sich selbst nicht weiß, und jene absolute Gleichgültigkeit (Indifferenz). Denn das ist es schon weil es ein lautrer Wille ist, ein Wille nicht der will der nicht will – jene unbedingte Gelassenheit – ist so gleich gestört als es seiner selbst inne wird als dieß, das die Freyheit zu seyn ist und die Macht alles Seyns.
endlichem Können verbunden, das also in welchem das Können ganz Seyn und das Seyn ganz können ist nichts als Leben, ist das Urlebendige selbst wie es das Ur-Subject ist.
Außer dem aber ist es auch, wie gezeigt, das allein allem voraus- d.h. das allein unbedingt zu setzende, das Unbedingte selbst und nimmt also auch gleich ursprünglich den Ort der Unbedingtheit ein.
Nun ist es aber dieses, das es ist, nämlich lautres Seyn=Können nur sofern es sich das Seyn nicht anzieht, denn jenes Seyn, das mit dem Wesen selbst Eines ist, ist nur in der Nichtanziehung, in der Anziehung wird es ihm nothwendig ungleich und von ihm verschieden. Dieses Seyn, welches das Wesen selbst, ist von dem die Rede gilt: nur nicht gewußt sey es da, werde es aber gewußt, oder suche es der Wille zum Wissen zu bringen (denn auch das Wissen ist ursprünglich nur Anzieh’n), so verschwinde es.
Wir haben nun eben freylich gesetzt, daß es sich das Seyn nicht anziehe. Aber inwiefern zieht es sich dasselbe nicht an? Etwa daß es sich desselben nicht annehmen könnte? Wodurch sollte es daran verhindert seyn, da nichts vor ihm ist. Auch haben wir nur gesetzt, es sey nicht seyend, welches also die Möglichkeit übrig läßt, daß es seyend werde.
Also ist es lautres Seyn=Können nicht nur in dem Sinn, daß in ihm das Seyn = dem Können ist, sondern auch in dem, daß es das seyn sich anziehen-, d.h. (seyend) seyn Könnendes ist, eine lautre Freyheit, seyend zu werden.
Wir könnten etwa sagen: Jenes daß es lautres Seyn=Können (Seyn und Können in Eins ist) sey das Wesentliche, dieses, daß es das – das Seyn sich anziehen also seyn Könnende ist das Zufällige in ihm. Aber Wesen und Zufälliges sind hier dergestalt verflochten und in einander, daß wir das Wesen nicht ohne das Zufällige, so wie freylich das Zufällige auch nicht ohne das Wesen setzen, beydes aber schlechthin nicht auseinanderbringen können. Eben dasselbe wäre zu sagen, wenn man jenes, das lautre Seyn=Können, schlechthin Einfache, das Wesen nennen wollte, dieses aber daß es das das Seyn anziehen Könnende ist, die Form. Nämlich das wahre ist gar nicht zu denken ohne und außer dieser Form, obwohl diese Form (der Möglichkeit des Anziehens) auch nicht ohne das Wesen, d.h. ohne das, was Seyn und Können in Eins, lautre Geistigkeit ist. Ist nun beydes nicht auseinanderzubringen, so sehen wir auch sogleich, daß wir nur das Urlebendige, Unbedingte, aber dieß wie es nicht als solches, unbedingt setzen können, daß wir nicht sagen können: Es ist’s, schlechthin nämlich und entschieden, sondern: Es ist’s und ist’s nicht. Es ist’s, jetzt nämlich und insofern es sich nicht anzieht, es ist’s nicht, nicht so nämlich daß es nicht auch das Gegentheil werden könnte, denn zieht es sich das Seyn an, so ist es nicht mehr Seyn und Können in Eins, sondern im Anziehen wird das Seyn ein vom Können und das Können ein vom Seyn verschiednes, ja es ist sogar nicht mehr das seyn (seyend seyn) Könnende (die Form besteht nur mit dem Wesen), sondern das seyn konnte und nicht seyn konnte – ein größerer Unterschied läßt sich nicht denken als den hier der bloße Unterschied der Zeiten macht.
Also, das wir allem voraussetzen müssen, ist das Unbedingte zwar und darum auch unbedingt gesetzt, aber nicht als solches, es ist das Unbedingte, aber als das auch das Gegentheil werden kann, als die zweydeutige Natur (Natura anceps), Fortuna, Janus oder der Zweyheit der Pythagoreer gleich. Nun ist dieß freylich (wir wissen es wohl) nicht das was wir wollten. Wir wollten das wahre Unbedingte, das Unbedingte das es ist, das als solches seyende; aber wir sehen auch, daß dieses, eben seiner Natur wegen, eben weil lautres Seyn = Können, nicht unmittelbar, nicht geradezu, nicht allem vorauszusetzen ist.
Eben hieraus ist auch klar, daß wir jenes Unbedingte das es ist und nicht ist, nicht willkührlich sondern ganz unwillkührlich setzen, nicht daß wir es wollten, sondern daß wir ein anderes nicht können, nicht daß wir ein anderes – das Unbedingte das es ist, nicht setzen möchten, sondern daß wir es nicht können, klar ist also auch, daß dieses zweifelhafte Unbedingte den Beweis seines Seyns nicht in sich selbst hat, sondern nur in der Unmöglichkeit des andern, daß wir es setzen nicht vermöge einer Annahme von Erkenntniß oder Wissen, sondern vielmehr indem wir uns das eigentliche Wissen versagen, als welches nur Wissen des eigentlich zu Wissenden seyn kann, d.h. daß wir es mehr nichtwissend wissen als wissend, ferner daß wie wir es nicht um seiner selbst willen setzen sondern nur weil wir das, was wir eigentlich wollen, nicht setzen können, Es auch selbst nicht um seiner selbst willen ist, sondern weil das, was eigentlich seyn sollte, gleich zuerst wenigstens und geradezu, nicht seyn kann.
Inzwischen ist es doch das Unbedingte, und nimmt den Ort des Unbedingten ein. Auch das Höchste ist es, denn über dem was lautres Seyn=Können ist, kann nichts seyn, (hier also ist das Erste auch noch das Höchste, das vor dem, auch das über dem nichts ist), und obwohl nicht das als solches seyende Höchste nimmt es doch den Ort des Höchsten ein, und ist durch keine Gewalt aus ihm zu vertreiben. Denn bey ihm ist alle Macht, also daß auch im anderen Sinne vor ihm (prae eo) nichts seyn kann.
Doch erkennen wir als möglich, daß es sich selbst ungleich werde, folglich genöthigt seyn könne, den Ort des Unbedingten zu verlassen.
Inhalt: »Ein jedes Streben muß zuerst suchen übers ich selbst klar zu werden.«
Dieses Werk beginnt ohne Vorrede und Einleitung, denn das Eigenthümliche desselben ist eben, daß es vom Anfang selbst anfängt; von dem, wozu es keine Vorbereitung noch Einl˖[eitung] gibt, vom schlechthin Vorauszusetzenden oder vom absol˖[uten] Subj[ect]. Von diesem gedenken wir auch nicht etwas auszusagen, vielmehr alle Aussage in Gedanken abschneidend, betrachten wir es an sich nicht, sofern ihm irgend ein Prädicat gegeben werden kann sondern sofern es das Vorausgesetzte aller Aussage, absolutes Subject ist.
In dem Satz: A ist B, wird das Subject A schon durch B zugedeckt, wir reden nicht mehr von dem reinen Subject. Hier ist nun der Widerspruch, daß von dem reinen Subject – dennoch geredet werden soll. es setzt nichts der Erklärung oder Rechtfertigung Bedürftiges voraus, sondern hebt an von dem an, was allein aller Erklärung – ja jeder Rede muß voraus gesetzt werden.
In jeder Aussage sind wie in jeder Bewegung drey Unterschiede. Ein Punct von dem sie ausgeht; einer nach dem sie hingeht, und ein dritter, der beyde vermittelt. In der älteren wissenschaftlichen Sprache werden diese drey Puncte wirklich Gränzen (termini) genannt.
Der erste Punct ist das Vorausgesetzte und heißt darum das Subject. Der zweyte, nach welchem die Bewegung hingeht, ist das Ausgesprochne und heißt darum das Prädicat. Der beyde vermittelnde heißt das Band (copula).
Nun kann das, was in irgend einer Aussage das Vorausgesetzte ist, selbst wohl mehr hervorgezogen und zum Ausgesprochenen werden. Einmal
Es ist eine alte Bem. daß eben das, wodurch irgend ein Wesen offenbar wird, dasselbe auch wieder verbirgt, ja daß es gewissermaßen nur offenbar werden kann durch das es Verbergende. Um uns nicht auf die Menge möglicher Beyspiele einzulassen, sondern die Sache in der größten Allgemeinheit zu fassen, so ist in jeder möglichen Aussage, z.B. A ist B das, was in ihr eigentlich offenbar werden soll, A von eben dem, das sie offenbar macht, hier B, auch zugedeckt und verhüllt. Denn A ist, inwiefern B ist nicht A, wenn es also dadurch sich offenbarend, offenbart es sich doch nur durch das was es nicht ist, d.h. durch das, was es in andrer Hinsicht auch wieder verhüllt.
Obwohl es nun dieser Betrachtung nach ein allgemeines Geschick oder Gesetz scheint, daß man ein jedes nur kennen lerne nicht sofern es Es Selbst sondern sofern es ein Andres ist: können wir’s doch nicht lassen, es als Es Selbst kennen zu lernen, sondern dahin geht unser unwillkührliches und nothwendiges Bestreben, es zu sehen nicht sofern es B, ist sondern als A, oder wie man zu sagen pflegt an sich. Und auch das so Gesehene wieder auszusprechen verlangen wir, obwohl es unmöglich scheint, von ihm zu reden, ohne es in dem Augenblick wieder zu verhüllen.
Zweifelhaft ist nun auch in allem das uns vor Augen oder Gedanken steht, was an ihm zu Ihm selbst gehöre, d.h. was eig˖[entlich] Subj˖[ect] an ihm ist, und was zu dem es Verhüllenden gehöre, ja es gibt Gegenstände wie z.B. die bloß körperlichen Gegenstände, in denen gar nichts von einem Subject zu seyn scheint und (obwohl dieß unmöglich) bloße Verhüllung.
Um so mehr streben wir über alles, worinn wir nur ein mehr oder weniger verhülltes und entstelltes Subj˖[ect] sehen, zu dem lautern Subj˖[ect], zu dem Subj˖[ect] s˖[elbst] vorzudringen, allein indem wir uns fest vornehmen, dieses rein zu denken, und doch in dem wieder fragen müssen, was es sey, eben um es denken zu können: so sehen wir wohl, daß wenn es ohne Widerspruch ausgesprochen werden sollte wir nur sagen könnten, das absolute Subject ist – Nichts, daß wir also gleichsam verzweifeln, ihm beykommen oder irgend Etwas von ihm aussprechen zu können.
Hieraus nun
Aber auch wie weit dieß geht: es ist nicht seyend haben wir noch zu bestimmen. Offenbar wird ja in eben diesem Ausspruch nicht das Seyn unbedingt und schlechthin sondern nur das Seyn des Seyns von ihm hinweggenommen, es wird nur gesagt: es sey nicht seyend (das nicht bezieht sich nur auf die Copula, oder es hat die bloße Bedeutung der Beraubung), aber es läßt ebendarum übrig die Möglichkeit daß es seyend sey, oder es läßt übrig – zwar nicht das Seyn aber – das Können des Seyns.
Nun kann dieses Können nicht wieder etwas von ihm Verschiednes, ihm Äußerliches seyn – nichts das von ihm ausgesagt würde, das ihm nur anhänge oder zukäme, sondern Es selbst ist dieses Können, ja es ist nur dieses Können (weil es nur Es Selbst ist); also ist es das lautre Seyn=Können, nicht das Seyn aber die lautre Macht des Seyns.
Es bleibt also ein Seyn in ihm, wie schon diese Ausdrücke besagen. Nämlich alles Können ist an sich auch ein Seyn und es wird erst zum nicht Seyn, zum Gegensatz des Seyns, wenn es sich dieses, daß es Können ist, nicht zum Seyn rechnet, wenn es Macht ist, nicht um die Macht zu seyn, sondern um seyend zu seyn d.h. um sich das Seyn zum Vorwurf zu machen – erst in diesem seyend-seyn-Wollen macht es sich zum nicht Seyenden, jene lautre Macht aber ist wohl ein Wille, wie alles ursprüngliche Können Wille ist, aber nicht Wille der will, sondern der nicht will. Also ist dieses Können, oder dieser Wille eben weil er das Seyn nicht will
Begriffe: Über die Zeit, (links) Seyendes, Nichts
Das, vor dem nichts seyn kann, und von welchem, in dieser oder jener Form, aber immer und nothwendig beginnt jede auf den Grund gehende alles vom Anfang herleitende Untersuchung, hat nothwendig selbst nichts vor dem Es nicht seyn könnte und ist daher unbedingtes Seyn=Können, lautre Freyheit, zu seyn und nicht zu seyn – darinn bestehet die absolute Selbstheit (Aseität) oder Geistigkeit, als dieses ist es unnahbare Schärfe, Lauterkeit die alles Seyn in sich als in einem Feuer verzehrt.
Nun ließe sich denken, daß diese Lauterkeit unmittelbar überginge zum Seyn; denn sie ist die unbedingte, durch nichts gehinderte Freyheit zu seyn. Es ließe sich denken wenn sie sich selbst wüßte als Freyheit zu seyn. Aber Freyheit seyn, und sich wissen als solche ist etwas völlig Verschiedenes. Das Letzte ist nur durch ein sich selbst bewußt Werden möglich, das wie jedes Werden ein Seyn schon voraussetzt. Währe das bloße Seyn auch nur einen Augenblick, dieser Augenblick ist eine an sich unendliche Zeit, weil das, was diesseits und was jenseits desselben ist, ein Himmel weit Verschiednes (toto coelo diversum) ist.
Also: es ist nur Freyheit zu seyn, ohne sich zu wissen als solche. Indem es aber diese Freyheit ist zu seyn, ist es s˖[elbst] das Seyende, das es seyn kann nur der Möglichkeit nach, oder es ist in Bezug auf dieses Seyn, von dem es die Möglichkeit ist, nicht das Seyende. Nun sprechen wir damit nichts aus, als eine bloße Beraubung. Nothwendig aber, indem es in Bezug auf jenes Seyn, nicht das Seyende ist, muß es das Seyende im entgegengesetzten Sinn, d.h. das Seyende seyn, welches jenem entgegensteht, das es nicht ist.
Wir nehmen daher an, diese lautre Freyheit gehe über zum Seyn, sie sey also nur seyend, in Ansehung desjenigen Seyns, von dem sie die Möglichkeit ist. Seyend aber in diesem Sinn, ist sie nicht mehr das seyn kann und nicht seyn kann, sondern das seyn und nicht seyn konnte d.h. das zufällig Seyende (ein größerer Umsturz läßt sich nicht denken). Nun denken wir das Gegentheil, d.h. daß sie nicht wirklich zum Seyn übergehe, und urtheilen also, daß sie das zufällig Seyende nicht ist (obwohl seyn kann). Wenn aber das zufällig Seyende nicht seyend, ist sie nothwendig das Gegentheil desselben, d.h. sie ist das nothwendig Seyende, das seyn Müssende, das – schlechterdings nicht nicht seyn Könnende.
Sie ist das nothwendig Seyende, nur inwiefern das seyn und nicht seyn Könnende so inwiefern sie das seyn Könnende ist, nicht aber ist und nicht ist. Also grade das seyn Könnende ist das schlechterdings nicht nicht seyn kann; und umgekehrt das schlechterdings seyn muß (nicht nicht seyn kann) (ein andrer nothwendiger Begriff, der sich unter den ersten darstellt) ist eben das seyn und nicht seyn Könnende. Das seyn Könnende aber kann – nicht wieder das bloß seyn Könnende seyn, sondern dieses ist das nothwendig Seyende; und hinwiederum, fragt man: was das nothwendig Seyende (Subject desselben) sey, so kann dieses nicht wieder das nothwendig Seyende, also nur das seyn Könnende seyn.
Daraus aber daß es als das seyn Könnende das seyn Müssende ist*)
Aber ebendarum indem jene lautre Freyheit im seyn Können nicht das seyn Können, sondern das Seyn ist (Seyn im unbedingten, nothwendigen Sinne) und im Seyn nicht das Seyn (ohne alle Freyheit) sondern das Seyn-Können, ist es auch was seyn soll, dem gebührt zu seyn. Denn dieses ist das Urlebendige, das im Seyn Freyheit und in der Freyheit Seyn ist. Bloßes Seyn ist Tod, Leben ist Seyn, das zugleich Können, und Können, das zugleich Seyn ist.
Auf diese Art also ist jene lautre Freyheit zu seyn, indem sie stehen bleibt nicht zum Seyn übergeht, untheilbarer Weise das seyn Könnende, das seyn Müssende, das seyn Sollende (die wir der Kürze wegen, ihrer Folge gemäß künftig durch a1, a2, a3 oder auch durch die bloßen Zahlen 1.2.3. ausdrücken werden); nicht der Inbegriff oder das Zusammengesetzte, sondern das schlechthin Einfache von ihnen, das sie Seyende oder die Einheit von ihnen, oder das statt ihrer (instar eorum) ist.
Nun leuchtet aber auch unmittelbar folgendes ein. Wenn es als das seyn-Könnende nicht das seyn Könnende sondern das seyn Müssende ist, so ist es also überhaupt nicht als das seyn Könnende; und wenn es das seyn Müssende nicht als das seyn Müssende sondern als das seyn Könnende ist, so ist es also überhaupt nicht als das seyn Müssende. Es (das Eine) ist also zwar das 1.2.3. Seyende, aber nicht das als 1, als 2, als 3 seyende – denn als solche können sie nur im Gegensatz mit einander seyn; als das seyn Könnende seyend – könnte es nicht mehr, weder das seyn Müssende noch das seyn Sollende, und als das seyn Sollende seyend, nicht mehr das seyn Könnende noch das seyn Müssende seyn; es ist die Einheit, nur sofern weder als 1, noch als 2, noch als 3 seyend, und umgekehrt als 1, als 2, als 3 seyn – könnte es nur, inwiefern nicht mehr die Einheit seyend.
Wenn es also nicht das als 1, als 2, als 3 Seyende ist, so ist es offenbar wieder nur das als 1, als 2, als 3 seyn Könnende, und verhält sich demnach im Ganzen doch wieder nur als seyn Könnendes, also daß auch das seyn Müssende in ihm doch nur das seyn Müssende ist, das seyn kann, das seyn Sollende nur das seyn Sollende, das seyn kann. Inwiefern es aber das als 1, als 2, als 3 seyn Könnende ist, ist es das 1.2.3. Seyende und ist es auch nicht. Es ist’s jetzt, und sofern es nicht als alle seyn will; und ist’s nicht, nicht entschieden nämlich, nicht ohne die Möglichkeit auch das sie Seyende (die Einheit) nicht zu seyn. Es erscheint als die zweydeutige Natur, als die Dyas der Pythagoreer, als fortuna, als das selbst das was es ist, seyn und nicht seyn Könnende.
Dadurch nun daß das seyn Müssende in jenem Ersten selbst nur das seyn Müssende ist, welches seyn kann, wird Raum für das seyn Müssende, das das seyn Müssende ist, für das vom seyn Können freye Seyende. Denn da das seyn Müssende als das seyn Könnende ist, und sich dadurch als ein nothwendiger und schlechterdings nicht abzuhaltender Begriff erzeugt, so würde es widersprechend seyn, wenn es bloß als das seyn Könnende, nicht aber in sich und in seiner eigenen Lauterkeit wäre. Indem also jene erste Einheit, obwohl in sich seyn Könnendes, seyn Müssendes und seyn Sollendes, doch im Ganzen sich wieder nur als seyn Könnendes verhält, erzeugt sich dadurch die Nothwendigkeit, daß das seyn Müssende, als solches und in seiner eigenen Lauterkeit, außer ihm sey. Dieses seyn Müssende kann nichts anders seyn, als was jenes (im Ganzen) Seyn-Könnende auch ist, nämlich es ist das 1.2.3. Seyende, aber es ist das sie Seyende mit Ausschluß des als solche Seyn=Könnens, es ist die Einheit, nicht die seyn und nicht seyn kann, sondern die es ist und gar nicht nicht seyn
Begriffe: das als solches seyende seyn Können
Begriffe: Gott in A0, me einai, me on einai, A=B, Schöpfung aus Nichts, Gott nur über €\frac{A^3}{A^2 = A=B}€, Prozess, Ewigkeit
Genannte Personen: Jehova
Begriffe: das Verborgene in Gott, Anfang, Seyendes, Nichts, Zweyung
Auflistung 1-15
Begriffe: Ewige Freyheit, Selbstunannehmlichkeit, sich selbst Nehmen, Bewegung, Unterwerfung, A3, 4, die eigentliche Gottheit
linker Rand bis 93r
Begriffe: des Menschen Willen, Sucht, Hunger, ewige Freyheit
Das Vergangene wird gewußt, das Gegenwärtige wird erkannt, das Zukünftige wird geahndet.
Das Gewußte wird erzählt, das Erkannte wird dargestellt, das Geahndete wird geweissagt.
Wissenschaft ist schon der Wortbedeutung nach Historie (ἱστορία), in Erinnrung bestehend, uralter Lehre gemäß, bezieht sie sich unmittelbar auf Vergangenheit. Möglich, daß auch Gegenwärtiges geschichtlich d.h. wissenschaftlich erkannt, Zukünftiges durch Herleitung aus Vergangenheit und Gegenwart gewußt werde; möglich also daß es eine Wissenschaft gebe, die von Anfang bis aufs Ende hinausgeht; aber das erste Glied dieser Kette bleibt die Wissenschaft der Vergangenheit.
Die Geschichten der Vergangenheit können beschrieben werden vom Ursprung der Menschheit bis auf die gegenwärtige Zeit; Umfang der insgemein so genannten Historie, obschon Dunkel die Anfänge bedeckt; oder von Anfang der Erde bis auf die Entstehung der Menschen, wiewohl der Lebenslauf (Proceß) der Erde sich mit seinen letzten Gliedern in einen viel Höheren verliert; oder endlich von den Vorzeiten der Welt bis auf die Zeiten derselben, welches jedoch nur Sache der allerhöchsten Wissenschaft seyn kann.
Nothwendig ist in jeder Wissenschaft, Etwas vorauszusetzen das in allen Theilen das Selbe und Gleiche ist. Denn das Wesen der Wissenschaft besteht in stetiger Bewegung und Fortschreitung; wäre nun nicht Eines, das auf allen Stufen der Entwicklung Sich als das Eine und Gleiche
Als das allem Wirklichen Vorausgesetzte, kann es an sich selbst kein Wirkliches seyn, um frey zu seyn gegen alle Gestalten des Seyns, muß es an sich Seynlos seyn. Aber wenn kein Seyendes, ist es darum kein Nichtseyendes; Es ist über allem Seyn.
Den Unkundigen scheint es das Höchste, ein Seyendes zu seyn, darum fragen sie was über allem Seyn gedacht werden könne, als ein solches, das weder ist noch nicht ist, und antworten sich selbst: das Nichts, worunter sie doch eben das Nichtseyende verstehen. Wohl ist es ein Nichts, aber wie die lautere Freyheit ein Nichts ist, wie der reine Wille, der Wille sofern er keiner Sache begehrt. Ein solcher Wille ist Nichts und ist Alles. Nichts, weil er nicht wirkt, Alles weil von ihr als der ewigen Freyheit doch allein alle Kraft kommt, weil er alle Dinge unter sich hat, alles beherrscht, und von keinem beherrscht wird. Wir haben auch sonst das Höchste ausgesprochen, als die reine Gleichgültigkeit (Indifferenz), also als Willen der nichts will; als die unbedingte Einheit, die nichts ist und doch die Kraft zu allem.
In diesem Sinn also werden wir das Eine selber das Nichts nennen; in dem Sinn wie ein lautrer unfühlbarer Geist Nichts ist, wie unser Ich Nichts ist, eh’ es sich selbst gefunden und empfunden, wie die gelassene Wonne die ganz erfüllt ist von sich selber und an nichts denkt, wie die reine Frohheit die sich selbst nicht kennt, wie überhaupt alles Nichts ist, das sich seiner selbst nicht annimmt.
Doch nur das Vorausgesetzte der Wissenschaft ist diese ewige Freyheit; sie selbst, als solche fällt nicht in den Kreis der Wissenschaft. Die Wissenschaft beginnt mit der Frage, was das Erste und Älteste ist. Denn nur in Bewegung hat sie ihr Leben.
Nun ist, aus der Voraussetzung selbst (des Einen in Allem) einleuchtend, daß das Erste an sich das ist, was das Letzte ist. Das Erste ist es nur dadurch, daß es nichts vor sich hat; wie Letzte vom Ersten nur dadurch unterschieden ist, daß es alles vor sich hat.
Das Erste und in der ganzen Natur der Dinge Älteste ist also die ewige Freyheit, aber sofern sie nichts vor sich hat. Allein eben, weil nackt und bloß alles Seyns ledig, ist sie auch unmittelbar und an sich selbst Verlangen oder Sucht nach Seyn. Nicht daß sie ein Verlangen nach Seyn hätte, dieß widerspräche dem ersten Begriff daß sie lauterer Wille ist, Wille der nichts will. Sondern eben dieser Wille der nichts will, diese lautere Freyheit, sofern sie nichts vor sich hat, ist, ihrer Natur nach, eine wesentliche Sucht nach Seyn, wie jeder lautre Geist ein Sehnen ist nach Umhüllung oder Bekleidung (2. Cor 5,2 vgl. mit 3). Dieses ist an der ewigen Freyheit ihre Natur, das Unwillkührliche, Nothwendige, das ihr eben als der ewigen Freyheit Zukommende. Wie das Licht scheint ohne es zu wollen, das Feuer ein Sehnen nach verzehrlichem Stoff ist, ohne es zu wissen: so ist die ewige Freyheit an sich selbst und ohne zu wollen, ihrer Natur nach eine Sucht nach Seyn. Hier also gränzt die höchste Freyheit unmittelbar an Nothwendigkeit.
In einer andern Ansicht ist dasselbe so darzustellen. Ein lautrer allvermögender Wille, der doch nichts vor sich hat, also nichts hat, das er wollen könnte, ist unmittelbar und an sich selbst arm und bedürftig; hier gränzt die höchste Fülle an die äußerste Armuth. Was nichts vor sich hat, ist seiner Natur nach suchend nach Etwas, d.h. Sucht.
Das Erste und Älteste der Wesen (wenn Wesen zu nennen was eigentlich Begierde nach Wesen) ist also die Sucht, der Hunger, wie auch die erste Potenz in den ältesten theologischen und kosmogonischen Lehren der Vorwelt genannt ist.
Die ewige Freyheit hat aber nichts, das sie sich zum Seyn mache oder anziehe als sich selbst
(linker Rand) Überlegungen zu Geist/Körper und Himmelsrichtungen
Begriffe: Geist/Körper, Subject/Object, Orient, Norden, Okzident, Süden, Geisterwelt, Natur
Unmittelbar also, indem der ewige Entschluß aus dem Ungrunde heraus wie durch einen Blitz geschehen, folgt ihm, wie dem Blitze der Donnerkeil, die große Gewalt der Zusammenziehung, wodurch Object und Subject und alle in ihnen begriffene Principien zumal als Kräfte eines und des nämlichen Subjects gesetzt werden. Jetzt also durch eine äußere Potenz gehalten fühlen sie zuerst ihre gegenseitige Gebundenheit. Es ist nicht mehr freye Zuneigung, wodurch in der Natur die Einheit zum Gegensatz und der Gegensatz zur Einheit gezogen wird. Nicht mehr die spielende Lust, durch welche das göttliche Wesen sich in der Natur und die Natur in ihm widerspiegelt, sondern durch ein dringendes und unwiderstehliches Band sind sie jetzt an einander gefesselt.
Indem alle Kräfte unter eine gemeinschaftliche Potenz gesetzt sind, werden sie zugleich alle zum wirkenden Zustand erhoben. Denn die Natur war bis jetzt, weil ohne eigentliches Subject, ein stummes, bloß potentielles Leben. In dem Wesen aber, das jetzt zum unmittelbaren Subject der Natur gesetzt ist, waren die einzelnen Kräfte in völliger Gleichgültigkeit gegen einander. Dadurch also, daß jetzt alle Kräfte in Einem und dem nämlichen Wesen gleichwirkend sind, empfinden sie zuerst ihre gegenseitige Widerwärtigkeit. Denn unter eine und dieselbe Potenz gesetzt, nehmen sie auch der Art nach einerley Wirkungsweise an. Wie wir sehen, daß im Menschen, je nachdem sich eine Stimmung seiner bemächtiget, alles die Farbe derselben annimmt auch die Süßigkeit in Bitterkeit, Sanftmuth in Grimm, Liebe in Haß verkehrt wird, weil auch in der Süßigkeit eine Wurzel der Bitterkeit, in der Liebe eine Wurzel des Hasses liegt, die nur verborgen, aber zu ihrem eignen Halt nothwendig ist, wie also im Menschen durch eine herrschende Potenz das zuvor Verborgene herausgekehrt werden kann: ebenso wird im ersten Existirenden dadurch daß die Strenge das herrschende Subject ist, in allen Principien die zusammenziehende oder verneinende Urkraft herausgekehrt, oder nach außen wirkend gesetzt.
Um dieß deutlicher zu sehen, sey folgendes bemerkt. Das was zuvor in der Indifferenz war, wird als Subject des Seyns gesetzt. Nothwendig also wird in diesem die contrahirende Urkraft nach außen gekehrt, mit der es sich gegen das Seyn richtet, um es zusammenzuziehen, als Eins zu setzen und so aus dem bloß keimlichen Zustand zum wirklichen, aus dem leidenden in den thätigen zu erheben. Indem aber die verneinende Urkraft im (relativen) Subject offenbar wird gegen das Seyn, wird die entgegengesetzte, das ausbreitende und seiner Natur nach bejahliche Wesen, nothwendig latent gesetzt. Jene kommt nach außen, diese tritt nach innen zurück, jene verhält sich als Wirkendes, diese als beziehungsweise Leidendes (Unwirkendes). Wie es sich nun im Oberen (im Subject) verhält, so nothwendig auch im Unteren (im Seyn). Denn da jenes Princip, welches allgemein das Mittelglied zwischen Oberem und Unterem ist, die Natur beyder Principien in sich vereinigt, so setzt es das bejahende (eigentlich thätige) in sich als leidend gegen oben, das verneinende aber als thätig gegen das beziehungsweise Untere.
dern als eine fremde, nicht als Freyheit, sondern als Zwang. Und dennoch ist ein andrer Anfang des gemeinsamen Lebens unmöglich. Hier ist also der erste Quell der innern Bitterkeit in welche durch die Nothwendigkeit des Lebens alle Kräfte
Indem aber auf diese Art in allen Kräften das Leidende wirkend, das von Natur Wirkende leidend gesetzt ist, empfinden auch alle Kräfte die zwischen ihnen entstandene Einheit nicht als eine aus ihnen selbst kommende son
Heraus begreifen wir, daß die contrahirende Urkraft, die zum Subject gesetzt ist, durch eben dieß Zusammennehmen im Object (dem ganzen jetzt als solches gesetzten Seyn) das Auseinanderstreben hervorruft; und zwar streben die Kräfte im Seyn um so mehr
Begriffe: Anfang, Wurzel des Wissenden=Freyheit, Wissen, Sittlichkeit, Bewegung wiederfinden, Bewußtseyn, fernste Vergangenheit, -A, +A, Lust, Begierde, Erkennendes, Erkanntes
Begriffe: A0=B=+A, A0=B, +A=+A0, Seyn Können, A0 als solches
Begriffe: Können, Anziehen, Lauterkeit
Es kann geschehen, daß Einige die Aufschrift dieses Werks tadeln als eine unbestimmte und die nicht deutlich genug den Inhalt voraus anzeige. Diesen ließe sich vielleicht antworten, daß Aufschriften zunächst nur dienen sollen, ein Werk so kurz und einfach als möglich von andern zu unterscheiden, daß sie in diesem Betracht wie menschliche Eigennamen anzusehen sind, von denen niemand fodert, daß sie den innern Gehalt eines Menschen aussprechen. Wenn es indeß nach dieser Ansicht dem Autor sogar verstattet seyn konnte, den Namen den er seinem Werke gibt, auch von einer bloßen Zufälligkeit, einer Nebensache herzunehmen: so haben wir uns dieser Freyheit, wie die Folge zeigen wird nicht einmal bedient sondern, was wir selbst für das Eigenthümlichste dieses Werks hielten, in der Aufschrift auszudrücken gesucht.
Andere werden um so gewisser gleich im Eingang die Erklärung suchen, was unter den Weltaltern zu verstehen sey, von denen die Schrift den Namen hat; zumal sich ganz verschiedne Begriffe mit diesem Worte verbinden lassen. Ich würde keinen Anstand nehmen, eine so billige Foderung zu erfüllen, wenn der Begriff, den ich durch jenes Wort ausdrücke, von der Art wäre, daß er nur dargelegt zu werden brauchte um sogleich von allen verstanden zu werden und jedem einzuleuchten. Da aber dieser Begriff ein solcher, der eben selbst erst wissenschaftlich erzeugt und begründet werden soll, so wird man auch diese vorläufige Erklärung dem Verfasser wohl erlassen. Denn wozu den Begriff voranstellen, der den Meisten wenigstens fremd und unausführbar scheinen möchte, wozu ihn getrennt von dem, was ihm erst eigentlich Kraft, Gehalt und Wesen abtheilt, dem leeren Gerede bloßstellen das sich immer nur um die Wissenschaft herumtreibt und keinen andern Zweck hat, als zu verhindern, daß es nie und nimmer mehr zur Sache selbst komme, oder auch der Mißgunst die der Meynung ist, es könne und dürfe nichts geleistet werden, als was sie entweder auch schon unternommen, oder das sie zum voraus wenigstens als möglich und ausführbar erkannt.
Indeß läßt sich bekanntlich auf zweyfache Art einem Begriff Anerkennung zu schaffen, auf dem geraden und auf dem ungeraden Weg. Der erste ist, wenn sein Zusammenhang mit den ersten Anfängen oder Gründen alles Wissens durch eine vollständige Genealogie dargethan wird. Der andre, wenn irgendwie vorhandne und zugestandne Begriffe aufgenommen werden, und durch Widersprüche die sich in diesen entdecken und welche die Lösung durch einen höheren Begriff fordern, oder durch Folgerungen, die aus denselben gezogen werden, der Lesende oder Zuhörende nach dem beabsichteten Begriff hingenöthigt und gezwungen wird, ihn vorläufig wenigstens und so viel gelten zu lassen, als nöthig ist, den Versuch einer wissenschaftlichen Ableitung desselben im Allgemeinen zu rechtfertigen.
Auch dieser Weg also stand dem Verfasser offen; wenn er denselben nicht gewählt, so ist es weil dieß der Anlage und dem eigentlichen Vorhaben dieses Werks geradezu entgegen war. Denn das Absehen desselben gehet eben auf den ganz geraden Weg der Wissenschaft, bey dem nichts vorausgesetzt wird, als was sich erweisen läßt oder selbst erweist als das schlechthin allem Vorauszusetzende; Stufe für Stufe sollte dieß Ganze – von Ansicht oder Wissenschaft, wofür es sich nur am Ende zeigen möge – dergestalt aufgebaut werden, daß ein jeder klar sehe und beurtheilen könne, aus welchen Grund und in welcher Folge es erwachse und jeder Theil jedes Glied deutlich und bestimmt unterscheide.
Nach dieser Erklärung wird sich also kein Einsichtiger wundern, wenn er dieses Werk mit den einfachsten Bemerkungen beginnen sieht, derjenigen etwa, welche der zu machen veranlaßt wäre, der sich gleichsam an die Gränze alles Aussprechens versetzte, der sich die Frage vorlegte, wie überhaupt Etwas ausgesprochen werde, oder sich aussprechen lasse.
Keinem, der nur erst darauf hingewiesen worden, kann die Bemerkung entgehen, daß jede Aussage von irgend einem Subject, z.B. von A, daß also die verschiednen Aussprüche: A ist B, A ist C, A ist D u.s.f. alle nur das Eine sagen: A ist ein auf gewisse, bestimmte Weise Seyendes. Welches dann noch allgemeiner so lautet: A ist seyend, wovon wieder der Satz: A Ist nur der abgekürzteste Ausdruck ist.
Hieraus folgt dann wohl, daß das einzige von jedem möglichen Subject Aussprechliche zuletzt das Seyn das Seyn also auf gewisse Art das einzige Prädicat ist. Indem wir aber bemerken, daß der Satz A Ist in welchem das Seyn als einziges Prädicat zugleich hervortritt, eigentlich so lautet: A ist seyend: werden wir ein anderes Seyn gewahr, das in tiefere Innerlichkeit als jenes erste zurücktritt. Das ist in dem zweyten Satz über das Ist in dem ersten und wird von diesem vorausgesetzt.
Dieses Seyn also werden wir das Seyn des bloßen Subjects nennen, d.h. das in dem bloßen Subject als solchen ist und das wir nicht aufheben könnten, ohne dieses selbst aufzuheben, oder auch das Seyn des Wesens (Esse essentiae) wie es ja sonst schon genannt worden, (Esse essentiae) oder vielmehr das Seyn, das selbst Wesen ist.
In der unbestimmbaren Mehrzahl möglicher Sätze ist nun freylich das Subject von der Art, daß es an sich selbst schon ein Seyendes, d.h. eine gewisse Form oder Art des Seyns, und daher eigentlich nur logisches oder grammatisches Subject ist, wie wenn wir sagen: Jeder Körper ist ausgedehnt oder die Seele des Menschen ist unsterblich, und unzählige ähnliche. An allen solchen Subjecten haftet also nur noch gleichsam ein Schatten jenes wesentlichen Seyns; aber eben diese Bemerkung leitet uns auf den Begriff des Subjects selbst, das es nicht bloß zufällig ist in irgendeiner Beziehung und so, daß es in einer andern selbst wieder Object wäre, auf den Begriff des Subjects selbst an sich, von dem wir nicht sagen können, es ist das Seyende, sondern: Es ist, das dieses Seyende ist – es ist also das das Seyende – Seyende, oder wie sich kürzer und weniger mislautend wohl auch sagen läßt, es ist das seyend-Seyende.
Begriffe: Jahr, Tag, Augenblick, Gegenwart, Wissenschaft
Begriffe: Weltalter, Zeit
Begriffe: Wissen, Philosophie
Inhalt: »Bewegung, die ihren Stoff selbst hervorbringt«
Begriffe: Wissen. Subject/Object als Eins, Potenzen im Menschen
Auflistung (Fortsetzung) 11-12
Begriffe: Besonnenwerden, Appercipiren des Geschöpfs, Vater, Sohn, vor 6
Inhalt: »welches darinn besteht, daß B exp. welches bisher Band zwischen A3 und A2 = (A=B) war«
Es will in 6 nicht nur keine Offenbarung zulassen, sondern auch sich nicht offenb˖[ar] seyn.
Auf jeden Fall muß es dahin kommen, daß A3 das Äußerste, A=B das Innerste wird. Ist also A3 mit B exp. in sich (mit B exp. das ja gar nicht als etwas Besondres
Indem die Einheit, welche in 6 war nicht aufgehoben, nur als vergangen (einer neuen, andern Platz machend?) gesetzt wird, muß auch das in ihr ausgewirkte Weltsystem (einstweilen? (bis zur Voll˖[endung] des Proc˖[esses]) stehen bleiben, aber auch als Vergangenheit*)
Wenn die Schöpfung im Menschen angekommen, hat sie diesen Weg erst Einmal gemacht – daher hier keine Zeit noch zur Aufl[ö]sung des Weltsystems. Das
Was p. 28. steht ist ganz wichtig. Grade die Auflöslichkeit des Weltsyst˖[ems] folgt aus jener seiner Best[än]d[i]gkeit.
Das Weltsyst˖[em] ist der im altem Reich gebl˖iebene Theil
»Durch fortwährende Überwindung des in der Vergang˖[enheit] Waltenden wird das Reich der Gegenw˖[art] also auch des in Gegenw˖[art] erhöhten Vaters fortdaurend vermehrt.
Der Vater muß an seiner Vergang˖[enheit] festhalten, sie als seine Verg˖[angenheit] erkennen. Denn nur so ist A3, an sich ohne actus, in actu, zu erhöhen – nämlich A3 muß ein aus A3(B) aufgegangnes immer bleiben, sonst
Wenn B ganz zurück in A3 ist, welches aber nach p. antec˖[edenter] m. unten eine ungeheure Periode seyn kann – dann übergibt Christus das Reich wieder dem Vater. Jetzt ist der Vater gleichsam gekreuzigt*)
B muß wirklich in den Tod, um A=B mit sich aus dem Tod in Kraft, Leben und Herrlichkeit zu nehmen. Cfr. omnino § 199. Wenn deßwegen (bey dem Lassen B’s durch den Vater; also: wenn dieser Entselbstung ohnerachtet) doch nicht unbedingt das von ihm unabs˖[etzliche] B überwunden wird, so ist doch auch sein Wille dabey – oder vielmehr eben weil A3–––B so auseinander sind ist A3 exp. der
Nicht eigentlich B sondern nur das ganze Verhältniß und der Proceß von 6 wird als Vergangenheit gesetzt.
Auch der Mensch muß sein B so
Sollte wirklich wie 204. angenommen ist A3 von Anfang an nur die Stätte (das ποῦ), der Himmel für A0 seyn. – Ja! A0 ist ganz ausgeschloßen vom Seyn durch A3 und hat keine andre Stätte als in A3 als Band zwischen ihm und A2 + A=B. Nur ob es sich aussprechen – d.h. in Wirkung übergehen oder in seinem Himmel still bleiben will, ist die Frage.
Dem A3 widerf[ä]hrt in 7 eine best[än]d[i]ge Wiedererh[ö]hung in Kraft.
Nach der bisherigen Ansicht kann B exp. allerdings immer wieder hinein wollen in A3, und so auf A2 und A=B wirken. Die b[e]st[än]d[i]ge Vernichtung dieser Absicht (wodurch eben das Innen zu einer bloßen Solicitation wird) – das best[ä]ndige wieder herausgeschlossen und gesetzt werden von B exp. ist die Gründung des Weltsystems.
Der Vater befindet sich während der ganzen Periode von 7 in einer Spannung, dadurch daß B äußerlich ist, welche Spannung in dem Verhältniß überwunden wird, als B innerlich wird – nach innen zurückgesetzt. Nur soviel von B als der Sohn versöhnt, innerlich macht, kommt nach innen. Der Vater hält aus in dieser Spannung bis an’s Ende. Oder beruht das Successive auf der jedesmal momentanen Einheit von A3 und B oder vielmehr der jedesmal momentanen Spannung zwischen A und B, die auch jedesmal dadurch ausgeglichen wird, daß bey erreichtem Zweck B in A zurückgeh. wird. Diese Ausgleichung konnte in 6 nicht stattfinden, weil da B innerlich war, A2 ausschloß. In jedem einzelnen ist A2 articulirend der Sohn legt dem Vater gleichsam die Worte eines jeden Wesens in den Mund , daß A3 und B nur Eins sind ad hunc actum*)
Was früher gelehrt worden, B exp. mache sich zum Object von A3 – und wirke mit seiner Kraft – dieß geschieht erst in 7. Vorher, in 6, findet sich B exp. ganz innerlich ein, als völlig Eins mit A3 und A3 selbst. A3 eben weil indifferent ist gleichsam materia passiva (passivum) Dei – es kann alles seyn B, +A und A0 (A=B, A2, A3). Also macht es B zu sich, d.h. A3 ist und wirkt als wär’ es
Nun muß (A3)=B exp. schon darum unbedingt ziehen, weil es
Man kann freylich sagen: Eben dieses gemeinschaftliche Herausgehen oder dieß Herausg˖[ehen] des ganzen, ungetheilten Wesens sey ein Anerkennen von B exp. daß es sich eben so objectiv sey wie €\frac{A^3}{etc.}€ in Ansehung desselben also ein aus subj˖[ectiv] (innerlich) objectiv (äußerlich) werden – da es vorher in der Diastole immer in’s Höhere flüchtete als Subj˖[ect] aufgieng
Begriffe: Nichts, Selbstanblick
Inhalt: »weder Seyende noch nicht Seyende gedacht werden.«
Demnach ist auch kein eigentlicher Übergang von dem einen zu dem andren. Sondern das selbe Wesen, das das Nichts ist muß in dem daß es das Nichts ist, auch das erste Wirkliche seyn. Dieses nun kann ihm offenbar nicht mit Wissen oder Willen, sondern nur durch eine blinde schicksalmäßige Nothwendigkeit (fatali quadam necessitate) begegnen. Daher es
Wir halten hier eine Weile ein, da durch diese Entwickelung auch auf ein vorhergegangnes Dunkle Licht zurückfällt. Denn nicht alles kann zumal deutlich werden, sondern wie im Lauf der gewöhnlichen Geschichte wird Früheres oft deutlich erst indem sein Folgendes aus der Dunkelheit heraustritt. Das Nichts, sagten wir, könne auch als das an sich
Mythologie bis 132v
Begriffe: Urbewußtseyn, Polytheismus, Zabismus