Ihren Brief habe ich erhalten, und säume nicht, Ihren Wunsch in Erfüllung zu setzen. Uebrigens weis man hier noch immer nichts weder von der Zeit und der Absicht Ihrer Abreise noch von dem Orte, wo Sie sich aufhalten. Zwar haben sich Schlichtegroll und Frau von Niethamer alle ordentliche Mühe gegeben, die Frau von Martini auszuforschen, allein sie erfuhren nichts, da auch diese nichts wußte. Ich meines Theils sprach ### nur, wo die Rede von Ihrer Abreise war, von Ihrem Journale, daß wovon wirklich schon das 1te Heft erschienen, mir aber weder von Ihnen noch von irgend einem Buchhändler Nachricht davon mitgetheilt worden sey – Mit unserer Academie steht es halt noch immer schlecht, ja da Herr von Ringel immer mehr Einsicht darinn gewinnt, immer schlechter. Gestern hat der Minister seinen Unwillen an der Tafel vor allen Gästen geäussert, und sich sowohl über die Unfruchtbarkeit der Academie als über die gränzenlose Nachlässigkeit des Präsidenten beklagt, mit dem Beisatze »deswegen ist jezt dieses Institut einer Untersuchung durch einen königlichen Commissär unterworfen worden, und seine bisherige Verwaltung wird dadurch kund werden« – Herr Sutner ist zum wirklichen Mitglied der Academie in der historischen Classe ernannt worden – Bei Herrn von Schenk hat sich nach der Aussage, welche mir Franz Baader macht, die Ahndung zu einem apoplektischen Anfalle eingestellt; er geht aber doch schon wieder im Zimmer herum. – Zur Nachricht bitte ich dem Herrn Dr. Marc zu sagen, daß bis jezt von Herrn von Haeberl noch kein Vortrag zu Besetzung des Stadtphysikats in Bamberg gemacht worden sey. – Unser Herr Klein schrieb mir, daß er von Franken aus gehört habe, Sie hätten eine Reise dahin gemacht. Morgen wird Herr Niethammer von seiner Begleitung und Rückreise durch Regensburg hieher zurückkommen – Sehr wünschte ich bei Ihnen doch seyn zu können, obgleich ich hoffe, bald hier ein Zeuge Ihres Glükes zu seyn. – Die Nächste Woche werde ich nach Maria Brunn ins Bad reisen, wenn es übrigens die Umstände zu lassen, und da hoffe ich, so Sie bis dahin noch nicht hier sind, und über Dachau Ihre Rükreise nehmen, Ihnen in Dachau entgegen zu kommen. Auf alle Fälle bitte ich, mir von dem Tage Ihrer Ankunft dahier avviso zu geben. –
In der Beilage erhalten Sie einen mir unbekannten Brief. Mein Gruß an Direkt˖[or] von Marcus, von dessen hoher und alter Burg ich Sie wie einen Ritter herab und himmelan schauen sehe.
Jetzt ist es nach einem schweren Kampfe mit Herrn Direktor von Langer ausgemacht, daß und wo ein portier der Academie in dem Gebäude zu wohnen komme. Soviel ich aus unzuverläßige Quelle weis, so hat die Acad˖[emie] der Wiss˖[enschaften] der Acad˖[emie] der Künste ein anderes Zimmer für das abzutretende eingeräumt – .