An
Herrn Director von Schelling.
in
fr˖[ey] Grenze.
No. 14.
No. 26.
Montag den .
Seit ich Dir am schrieb, liebster Freund! habe ich Hausarrest, eines bösen Fußes wegen der mich am Gehen verhindert, ich muß einmal bey einem Spaziergang auf ein spiziges Steinchen getreten seyn. Schon seit einiger Zeit fühlt ich am linken Fuß auf der linken Seite gegen die Sohle zu einem kleinen Schmerz, ich achtetet es aber nicht viel, nach und nach hat sich die Stelle vergrößert und immer mehr entzündet, es bildet sich ein Geschwürchen und scheint auf gehn zu wollen. Ich habe zwey Tage auf des D˖[octors] Rath Überschläge von Semmel in Milch gekocht aufgelegt, und seit damit die Sache etwas schneller geht – Mehl und Honig. Es ist mir unangenehm daß es gerade in die letzte Zeit meines Badeaufenthaltes fällt den ich gern noch recht benutzt hätte und einige Tage hält mich die Geschichte gewiß noch auf dem Sopha. Gestern und heute habe ich zwar Sprudel getrunken aber doch nicht meine gewöhnliche portion
Die guten Kinderchen sind sehr wohl und munter, die Kleine entwickelt sich alle Tage mehr, lernt auch hie und da ein Wörtchen weiter sagen; an guten Papa denkt sie viel und spitzte heute sehr zärtlich ihre Lippchen zum Kuße, auf meine Frage was sie zu erst thun wolle, wenn sie den Papa wiedersehe? – Das werthe Ziel ist ja nun uns nicht mehr fern, nur noch zweymal werde ich Dir Nachricht von uns geben wo möglich bestimme ich dann den Tag unsrer Ankunft, wenn ich nicht eine Retour benutze.
Lebe recht wohl und freue Dich eben so sehr wie ich mich. Den oder kannst Du mir das letzte mal schreiben. Gott sey mit Dir und Deine Liebe mir gewiß. Viele Grüße von Julchen. Ich umarme die Kinderchen zärtlichst.
Deine
Pauline