Wie sehr haben mich die guten Nachrichten Deines vorletzten Briefs erfreut! Also doch einen Fingerbreit ist die Abnahme! Und die Geschwulst des Beins hat fast ganz aufgehört! Gott sey Dank; es wird schon noch weiter gehen. Ich finde ganz gut, daß Du jetzt einige Zeit aussetzest, hernach aber solltest Du wohl noch 3–4 Wochen trinken. Wegen Übersendung des benöthigten Geldes sey außer Sorgen; nur wünsche ich, daß Du es nicht auf Gelegenheit ankommen lassest, sondern mir bestimmt schreibest: »bis zu diesem oder jenem Tag wünsche ich 100 fl. zu erhalten«. Dieß genirt mich weniger als das Geld auf’s Ungewisse bereit zu haben, zumal da mir und meiner Sparkunst zum Verdruß seit der ganzen Zeit Deiner Abwesenheit alle mögliche unvorhergesehne (z.B. für die Zeitungen), zufällige und doch schlechterdings nicht ### Ausgaben vorgekommen sind. Ich bitte also recht sehr um einen bestimmten Termin; die Übersendung durch Wechsel hat nicht die geringste Schwierigkeit und wenn Du z.B. jetzt schuldig bleibst und dann alles mit Papier bezahlst (das etwa noch vorhandne baare Geld auf die Reise sparend) so ist auch kein Verlust dabey, der nur eintritt wenn man dort Geld verlangt. Daß Dir der Wein ausgegangen, thut mir sehr leid, trinke ja vom besten oder dauert Dein Aufenthalt noch 4 Wochen, so schreibe nach Bayreuth um Bordeaux. Abend wurde mir Dein Brief zu Buchers hingebracht, die sich immer sehr freundschaftlich nach Dir erkundigen. Sie freut sich sehr der Nachbarschaft; denn sie ziehen in das ### Haus. Meine Vorlesungen habe ich noch nicht angefangen. Es stößt sich wieder an der Stunde und am Auditorium. Wahrscheinlich werde ich mich zu der Stunde von 6–7 Abends bequemen müssen. – Die Kinder sind unausgesetzt wohl, gut und ordentlich. Unsre Kleinste wird mich nun gewiß ganz vergessen. Macht sie denn noch keine Versuche zu gehen? – Schreibe mir doch: ob Mitterbacher noch immer keinen Aufschluß zu haben glaubt über die Natur und den Sitz Deines Übels? Dieß sehe ich beynah’ als den vorzüglichsten Gewinn von Carlsbad an – denn des Übel schlimmstes ist immer die Unwissenheit.
Leb’ recht wohl, grüße Julchen aufs Beste, und herze die Kinderchen in meinem Namen. Wie immer
Dein