An
Frau Directorin von Schelling
aus Erlangen
in
zu 2 Störchen auf der Wiese.
fr˖[ey] Gr[än]ze.
No. 9.
No. 16.
Dienstag .
Ich schreibe Dir heute, von der großen Hitze fast erdrückt, daher ich Dich bitte, mit wenigem vorlieb zu nehmen. Große Freude gewährte mir die Ankunft von Goluchowsky, durch den ich manches Nähere über Dein und unsrer lieben Kinder Befinden und die Hoffnung, die wir uns für Deine Wiederherstellung machen dürfen, in Erfahrung brachte. Besonders freute mich zu hören, daß Du guten Muths, heiter, nicht niedergeschlagen bist. Der Himmel wird uns ja helfen und unsre Noth endigen. Fahre nur so fort, vertrauungsvoll alles zu thun und zu gebrauchen, was Dir vorgeschrieben wird. – Die Frau Gevatter fragte mich heute, ob ich ihr Dein Recept zu eingemachten welschen Nüssen, das Du ihr versprochen nicht verschaffen könne. Ich getraue mir aber nicht, in Deinen Papieren zu wühlen und bitte Dich, mir etwa anzugeben, wo es sich finden läßt oder vielleicht aus dem Kopf es etwa Julchen zu dictiren. Die Zeit Nüsse einzumachen ist bereits da, und inwiefern nicht bloß von in’s-Wasser-Legen die Rede seyn kann, mocht ich es der Frau Gev˖[atter] nicht zumuthen. Erwarte daher nicht, daß Du welche
Grüße bestens alle die Deinigen. Hier wieder ein Brief von Paulchen, vielleicht auch von J[ung]gfr˖[au] Catherina. – Leb’ recht wohl, Gott sey mit Dir und segne all’ Dein Thun. Mit
der Deinige
Sch