Schelling

Schelling Nachlass-Edition


Thema Einleitung zu Buch 2 der Weltalter

Erwähnungen in Dokumenten

  • in: Druck Schelling »Die Weltalter: Entwürfe und Fragmente zum Zweiten Buch« (?). Text

    XXXVIIIDie Zeiten der Vergangenheit, den vorweltlichen Zustand haben wir nun so viel möglich beschrieben. Damit aber Ehe wir aber die Zeiten der Gegenwart darzustellen unternehmen, ist es nothwendig, den Gegensatz derselben mit der Vergangenheit in das möglich deutlichste Licht zu stellen.

    Es ist dem Menschen so natürlich zu denken, daß alles in der Welt aus lauter Güte und Liebe bestehen sollte; und doch erfährt er bald das Gegentheil; ein Widerstrebendes dringt sich überall auf, vor dem das Gute kaum und nur mit Mühe zur Wirklichkeit gedeiht, so daß es endlich als ein eignes Wesen anerkannt werden muß und wie schon in der frühesten Zeit ausgesprochen werden muß. Schon in der frühesten Zeit findet sich das lebhafte Gefühl dieses unläugbaren Anderen; welches von dem Einem der Gegensatz oder die Zweyheit schlechthin, von andern die Finsterniß, der Krieg, das Unglück, oder auch das dessen Gegensatz mit dem Einen bald durch Finsterniß und Licht, durch das Linke und das Rechte, das Krumme und das Gerade bald auch ausgedrückt wurde. Tieferes Nachsinnen zeigt, daß die göttliche Natur selbst ohne ein solches Anderes nicht bestehen könnte. Die Verbindung eines Höheren und eines Niederen, das jenem als erste Potenz, Wurzel und gleichsam als Unterhalt dient, ist nothwendig zu aller Existenz. Ohne die Grundlage eines Realen läßt sich auch das höchste Ideale nicht als wirklich denken; das geistigste Gewächs verlangt eine Erde, aus der es wächst. Der reinste Wein erzeugt sich eine Hefe; scharfer Essig will eine Mutter haben; in jedem Ey sind zwey Substanzen, wovon die eine nur als Nahrung des höheren dient, das sich aus der andern entwickelt.

    Es sind jedoch diese zwey Principien nicht wie die zwey Theile eines Wesens zu denken, so daß es erst durch beyde eine wirkliche Substanz würde; sondern das Wesen oder die Natur selber ist als ein Untheilbares zu denken, das ganz das eine, und ganz das andre ist, so daß in jedem von beyden, in der Liebe wie im eignen Willen, im Idealen wie im Realen gleicherweise das Ganze ist. Gleichwie der Mensch als selbstische Natur betrachtet nicht bloß der Theil von einem Menschen ist, sondern der ganze Mensch in der Gestalt der Selbstheit; und der nämliche als unselbstisches Wesen angesehen, auch nicht der bloße Theil von einem Menschen ist, sondern der ganze Mensch in der Unselbstheit angesehen.

    Ebendarum weil jedes dieser Principien allgemeines Princip ist kann es sich an und dennoch das ganze Wesen ist, kann es auch wieder das Ganze sich unterordnen. Denn der selbstische Mensch schließt darum das höhere und bessere Princip nicht von sich aus; es ist in ihm nur dem der Selbstheit untergeordnet. Beyde Principien können wieder entweder durch Selbstheit oder durch Liebe vereinigt seyn, und der Natur nach ist die Vereinigung durch Selbstheit die erste und anfängliche, indem ein jedes Wesen erst für sich selbst, als ein eignes, besonders daseyn muß, um etwas aus sich zu entwickeln, das höher ist denn es selbst.

    So ist es denn auch mit der göttlichen Natur. Daß sie nämlich die beyden Principien in ihr zunächst durch ihre Selbstheit vereinigt sind, welches ihr keimlicher Zustand, oder der ihres reinen In-sich-seyns ist, da noch nichts außer ihr ist, kein Geschöpf, sondern sie selbst allein, eingeschlossen in ihre eigne Selbstheit. Weil aber jede Natur zur Wirklichkeit strebt, so geräth auch jene in den beschriebenen Zustand des Widerstreits, indem das untergeordnete Princip seiner Natur nach nie zum Aktus gelangen kann, also auch jene erste Persönlichkeit nur dann sich zur Wirklichkeit entfalten könnte, wenn das eigentliche Wesen sich als Seyendes erheben und das andere seiner Natur nach nicht seyende Princip sich unterordnen könnte. Von sich selbst aber vermag die Selbstheit dieß nicht, denn kein Princip und auch das andere Princip kann es nicht, weil es nicht frey sondern von der Selbstheit gefangen und gefesselt befangen und gebunden ist. Wie das Samenkorn, wenn es in die Erde gesenkt ist, zwar auch in sich selbst die Neigung und die Sehnsucht hat, das Edlere von sich nach oben ins Licht zu erheben; das unedlere in die Tiefe zu versenken, aber ohne ein äußeres aufschließendes Princip, ohne eine Sonne es doch nicht vermöchte; eben so ist auch die göttliche Natur im potentiellen Zustande unfähig, sich selbst zu entfalten und gleichsam zu organisiren, so sehr sie sich darnach sehnt; und muß diese die aufschließende Sonne sich erst selbst erzeugen, um durch sie aus dem bloßen Potenzzustand zum Aktus erhoben zu werden.

    Um nun diese Erhebung zu begreifen muß vorerst folgendes bemerkt werden. Jedes der beyden Principien, die wir als Ideales und Reales ausdrücken, oder der Kürze wegen auch durch A und B bezeichnen werden, ist die ganze Substanz. Aber das Ideale ist also nur Ein und dasselbe Wesen im Subjektiven und Objektiven; und die durch den zusammenziehenden Willen

    Um diese Erhebung und Entfaltung recht zu begreifen, müssen wir nochmals auf die Einheit zurückgehen, und diese ganz zu erkennen suchen. In der Einheit sind erstens die zwey Principien ihrer Natur nach Entgegengesetzten, die lautere Wesenheit, die für sich ganze Substanz ist und das andere, was zwar bloß Grund von Existenz ist, in sich aber ebenfalls ganze Substanz. Jenes erste Princip nennen wir der Kürze wegen schlechthin das Ideale, das andre dieses das Reale. Außer dieser wirklichen Entgegensetzung aber zeigte sich noch eine andre Unterscheidung in der ersten Einheit, die des Subjekts und des Objekts. Wir können diese als keinen wirklichen, sondern nur als einen geistigen oder dynamischen Gegensatz ansehen, der lediglich in dem Zusammenziehen des eignen Willens seinen Grund hat, und aufhörte sowie dieses aufhörte. Gleichwie es ein jeder in sich erfahren kann, da die Spannung von Subjekt und Objekt in ihm nur besteht, sofern er will, oder sie erreget. Denn es ist eigentlich nur das Ideale was als Subjekt und als Objekt gesetzt ist, und zwar nicht von sich selbst sondern nur durch die Wirkung des zusammenziehenden Willens, der auf sie beyde nicht anders wirkt als wenn ein saures Lab auf die Milch wirkt, das in dieser gleich die Bestandtheile scheidet aber sie ebendadurch körperlicher macht und ihr die erste Consistenz gibt.

    Nun ist aber das Wesen oder Ideale, obgleich als Subjekt und Objekt gesetzt, doch an sich nur Ein Wesen und wird in jener Gegensetzung nicht getheilt, bleibt vielmehr im Seyenden und im Seyn dasselbe Wesen, empfindet sich auch immer noch als dasselbe. Könnte die zusammenziehende Wirkung aufhören, so flösse das Wesen im Subjekt und das im Objekt gleich wieder zusammen, denn es war nur ein gemachter Gegensatz, kein ursprünglicher. Aber es kann und soll die zusammenziehende Kraft nicht aufhören, damit eben immer ein Grund der Realität bleibe, und es ist die Realität, wenn sie einmal gefunden, eine so kostbare Sache, daß selbst das Wesen es aufgibt, sie wieder zu vernichten und sich lieber eingeschlossen und entzweyt (zugezogen und in der Zweyheit) bleibt um sie nicht wieder zu verlieren.

    Dennoch aber kann es die Vermischung in der es sich befindet nicht tragen. Denn das Ideale ist einmal seiner Natur nach das höhere und eigentliche Wesen; das Reale aber seiner Natur nach bloß der Grund, das Untergeordnete des Wesens und eigentlich Nichtseyende. Im Zustand der ersten Contraction aber ist sowohl das Ideale mit dem Realen ganz durchzogen, und durchzieht auch es wieder, so daß beyde ganz gleichgewogen sind und zusammen in der That nur Eine Substanz ausmachen. Immer also verlangt das Ideale seiner eigentümlichen Natur gemäß über das Reale sich zu erheben und es sich unterzuordnen und eben damit aber den Gegensatz von Subjekt und Objekt ganz aufzuheben; immer aber wird es von der Einheit zusammenziehenden Kraft der herrschenden Selbstheit wieder herab in die Tiefe gezogen und mit dem anderen durchdrungen, weil es wohl fühlt, daß diese Durchdringung davon abhängt, daß es als Subjekt und Objekt gesetzt ist, sucht es diese Doppelheit aufzuheben und Subjekt und Objekt, die obwohl entgegengesetzt doch aber immer als Eins gesetzt sind,

    2. Einleitung zum Zweiten Buch

  • in: Wissenschaftliche Arbeit Schelling »Weltalter-Fragmente (NL 79)« (?). Text

    XXXII)zeitigen Sublimation stattfinden kann. So wenig der Pflanzenkeim die Wurzel in die Tiefe treiben kann, ohne in gleichem Verhältniß das edlere Theil in Licht und Luft zu erhöhen: ebenso wenig ist die Schöpfung durch einen einseitigen Niederwerfungsproceß zu erklären. Zwar ohne einen solchen, überhaupt ohne eine Katabole, wodurch ein zuvor Daseyendes zum Grund gelegt, oder gemacht, wird ist gar kein Anfang denkbar, (das griechische Wort, dessen sich besonders die christlichen Schriften bey Gelegenheit der Schöpfung bedienen vereinigt in der That die verschiednen Bedeutungen der Niederwerfung, der zu-Grund-Legung und des Anfangs), aber so wie keine Erhöhung ohne selbst Erniedrigung denkbar ist, so ist auch keine zu-Grundlegung ohne eine entsprechende Erhebung.

    Die äußere oder sichtbare Natur wird im Prozeß der Schöpfung als Stoff oder Unterlage der Geisterwelt gesetzt, aber dieser Herabsetzung zur ersten Potenz entspricht nicht nur die gleichzeitige Erhöhung der Geisterwelt zum Aktus, zur Wirklichkeit, sondern unmittelbar auch für die Natur selbst ist jene Erniedrigung der Anfang und die Bedingung einer fortwährenden Erhöhung. Denn in gleichem Verhältniß als in ihr das Nichtseyende in die Vergangenheit zurücktritt, wird das Seyende aus ihr selbst erhoben, und so ihre Dunkelheit in Klarheit verwandelt.

    Daß die Natur wirklich nur durch diese Unterordnung unter die Geisterwelt diese ihre uns sichtbare Gestalt erhalten, und der ganze Naturprozeß nur unter Voraussetzung dieser Oberherrschaft des Geistigen denkbar sey, davon wird die ganze Folge dieser Geschichte den Beweis liefern.

    Es scheint hier nicht unschicklich, ein allgemeines Wort über unsre Ansicht der Natur zu sprechen, welche ja nun lang genug für eine Naturvergötterung ist ausgegeben worden. Zu Vorwürfen der Art die das Gepräge der Unfähigkeit an der Stirne tragen haben wir von jeher schweigen zu dürfen geglaubt, denn wenn unter Natur hier die äußere und sichtbare verstanden wird; so bedeutet der Einwurf, entweder daß wir diese Natur für in der That göttlich ansehen, dann fällt aber die Vergötterung hinweg, oder diese wird im eigentlichen Sinne genommen, so wird zugegeben, daß wir die Natur nicht für an sich göttlich halten, denn es kann doch nur nicht göttliches vergöttert werden. So genommen aber verfehlt die Widerrede ganz den Zweck. Denn Gott selbst vergöttert die Natur, und will, nachdem er sie von sich geschieden, die untergeordnete durch das Band einer freywilligen Einstimmigkeit wieder zu sich erheben. Also ist es auch an dem, daß wir eine Vergötterung der Natur lehren, eine fortwährende Erhebung derselben aus dem Nichtseyenden in’s Seyende.

    Wird aber unter Natur nicht die äußere sichtbare verstanden: so vielleicht jenes anfängliche Seyn, entweder sofern es noch ein bloß objektives ist, oder sofern es bereits als göttliches gesetzt ist. In jener Hinsicht ist es in der That das göttliche Seyn, obwohl noch nicht als solches erkannt, wie das Seyn des Menschen schon menschliches Seyn ist, auch eh’ er es thätig als das seine setzt und erkennt. Was ist aber hieran anstößiges, als vielleicht, daß Gott ein Seyn zugeschrieben wird, oder wahrscheinlicher, daß göttlich seyn hier gleichbedeutend mit Gott selbst seyn genommen wird. So wenig aber des Menschen Seyn der Mensch selber ist, wie vielmehr an ihn die Foderung geschieht, sich selber als sich selber von seinem Seyn zu scheiden und dieses sich entgegenzusetzen, so ist unstreitig das Seyn Gottes etwas von Gott verschiedenes, auch da, wo es als von ihm unzertrennlich erscheint. In der andern Hinsicht aber, da Gott das Seyn angenommen und erkannt als das seine, ist es bereits zur Natur, d.h. zum wirklichen Seyn erhoben, und es ist ein Moment der Entwicklung da Gott mit der Natur Eins oder verwachsen, obgleich nicht einerley ist. Denn auch in dieser innigen Verknüpfung hört es nicht auf, zu seyn was es war, nämlich das Seyn, das als solches nie mit dem Seyenden Eins seyn kann.

    Vielleicht aber wird unter Natur jenes innere Princip der Gottheit verstanden vermöge dessen sie selbst eine Natur ist, und eben hierinn eine Vermischung des Begriffs vom göttlichen Wesen mit dem Begriff der Natur gesucht. Allein wir haben gezeigt, daß jenes Princip nicht die Gottheit oder das göttliche Wesen selbst, wohl aber eine Potenz oder Persönlichkeit desselben sey. Die Einrede, daß ein irrationales Princip in Gott der Vollkommenheit seines Wesens widerstreite, ist in der allgemeinen Einleitung und bey verschiedenen Gelegenheiten hinlänglich beantwortet, dadurch insbesondere, daß das Seyn seiner Natur nach etwas irrationales und nur insoweit wirklich Seyn ist; aber nach den bisherigen Entwicklungen beruht sie außerdem auf einer irrigen Voraussetzung. Denn als wirkendes Princip geht es dem seyenden Gott voran, im Seyenden aber ist es innerlich, latent gesetzt; träte es aber auch je wieder zum Aktus hervor, so müßte ausgemacht seyn, ob es durch den Willen der Gottheit selbst hervortritt.

    Da die sichtbare Natur nicht das wirkliche Seyn schlechthin ist, sondern sofern es bereits zur ersten Potenz, zur Unterlage der Geisterwelt herabgesetzt ist; so erhellt schon daraus, daß sie mit jener ewigen und vorweltlichen Natur nicht zu verwechseln ist. Denn diese war an sich selbst unaussprechlich und konnte daher auch nicht zur Offenbarung kommen. Die Ausgesprochenheit der gegenwärtigen Natur beruht aber eben darauf, daß sie zum Mitlauter eines Höheren geworden. Die erste Natur ist wie ein morgenländisch Wort nach der ältesten Schreibart; die Schöpfung erst gibt den beseelenden Hauch dazu; aber dann verhält sich auch das zuerst allein oder herrschend gewesene Seyn nicht mehr als solches, sondern als untergeordnetes und eben durch diese Unterwerfung aussprechlich gewordenes.

    Inzwischen erhält die Natur durch eben diese Unterordnung unter die Geisterwelt zu dieser das Verhältniß der Vergangenheit, der ersten oder vorausgehenden Potenz. Eben weil die Geisterwelt die Natur als ihre Staffel voraussetzt und nur über ihr, als höhere Potenz sich erheben, und befestigen kann, ebendarum kann auch die Geschichte der Gegenwart nur von der Geschichte der Natur anfangen. Denn die Geisterwelt selbst erkennt die Natur als ihr Vorausgehendes, oder ihre Unterlage, so daß selbst von dem höchsten Standpunkt aus die Geschichte der Natur die Priorität vor der Geschichte der Geisterwelt behauptet; noch mehr aber gilt dieß für den Standpunkt des Menschen, der aus der Tiefe und Dunkelheit der Natur empor gehoben, auch in der Wissenschaft nur von unten aufsteigen kann.

    Daß uns die ganze Natur mehr als ein Gewesenes, als eine Vergangenheit anspricht, daß sie überhaupt als eine gebrochene und gebeugte Kraft erscheint, und wenn das aus ihr erhobne geistige und nur so weit es dieß ist, als ein wahrhaft Seyendes erkennbar ist, weiß ein jeder ebenso so gut, als daß nach unserm eignen Gefühl in der Gegenwart selbst nur die Geisterwelt die eigentliche Gegenwart ist. Auch die Geschichte oder Darstellung der Gegenwart hat daher eine gedoppelte Seite, eine Seite der Vergangenheit, inwiefern sie Geschichte der Natur ist, eine Seite der Gegenwart, inwiefern sie Darstellung und Erkenntniß der Geisterwelt ist; aus diesem Grunde wird auch das folgende Buch nothwendig in zwey Unterabheilungen zerfallen.

    NB. Der Gang muß hier so genommen werden. Im vorherg˖[ehenden] Buch die Gesch˖[ichte] des Urwesens, zu dem alles gehört und das Wesen aller Wesen ist. Hier aber mit der Entfaltung desselben in’s Viele. Aber jedes hat wieder seine Vergangenheit, auch die Erde, und zwar keine geringe.Aber wer wagt es den unermeßlichen Weg von der Gränze der fernsten der Vergangenheit bis in die Gegenwart zurückzulegen? Wer (um jetzt nur bey dem nächsten Gegenstand dieses Buchs zu verweilen) den unübersichtlichen Reichthum der Bildungen und der Ereignisse durch welche auch nur die Erde bis zu ihrer jetzigen Gestalt fortgeschritten ist zu ordnen? Alles was uns umgibt weist an eine undenklich hohe Vergangenheit zurück. Der Erde selber und vielen ihrer Glieder muß ein unbestimmbar höheres Alter zugeschrieben werden, als dem Geschlecht der Pflanzen und der Thiere, diesen wieder ein höheres als dem Geschlecht der Menschen. Der erste Blick schon entdeckt eine Reihe von Zeiten, von denen immer die folgende die vorhergehende zudeckte; nirgends zeigt sich etwas Ursprüngliches, eine Menge von Schichten, die Arbeit von Jahrtausenden muß hinweggenommen werden, um endlich auf den Grund zu kommen.

    Und doch sind es eben diese scheinbar jeden Versuch von Wissenschaft niederschlagende, Betrachtungen, die welche gehörig erwogen die Möglichkeit zeigen, es auch in Ansehung unmittelbarer Vergangenheit des Menschen, der Vorzeit der Erde, einst zu eigentlicher Wissenschaft, zu bringen.

    Denn zuvörderst zeigt sich, daß so entfernt dieß Ziel seyn mag, doch der in der gegenwärtigen Darstellung eingeschlagene Weg der einzige ist, der wirklich dahin zu führen vermag. Es ist aber schon viel, ja in gewissem Betracht alles gewonnen, wenn der rechte Weg gefunden ist; da im Gegentheil die Ungewißheit desselben keinen einzigen wahren Fortschritt erlaubt. Wir haben im Eingang des vorhergehenden Buchs Wissenschaft von Erkenntniß unterschieden und dieser das Gegenwärtige, wie jener das Vergangene zugeschrieben. Aber auch das Einzelste der Gegenwart bleibt unfaßlich ohne Herleitung aus der Vergangenheit, und Wissenschaft zeigt sich als der einzige Weg auch zur rechten Erkenntniß. In einem Ganzen, das nach allen seinen Theilen ein Werk rhythmisch oder gesetzmäßig folgender Zeiten ist, läßt sich nichts für sich nehmen oder begreifen. Nur die Zeit zu der es gehört, ertheilt jedem Ding seine

  • in: Wissenschaftliche Arbeit Schelling »Weltalter-Fragmente (NL 82)« (?). Text










    möglich, sondern doch Herleitung aus der Vergang[enheit].

    18. Also führt uns grade unsre Aufgabe auf den einzig richtigen Weg. Man k[ö]nnte ihn den Weg a priori nennen. Nachher

    XX. Nicht ohne Zagen, aber auch nicht ohne Muth in diese Vergang˖[enheit] zurück. Hier etwas äußeres sichtbares.


    Der Anfang dieses Buchs scheint nicht schicklicher gemacht zu werden, als mit dem Beweis einer Vergang˖[enheit] der Erde die ###

    Besserer Entwurf der Einl˖[eitung] zum zweyten Buch.1. Die gemeinsch˖[aftliche] Gränze der Vergang˖[enheit] und der Gegenw˖[art] ist die Schöpfung. Hiebey wird unter Sch[ö]pfung nicht jene urspr˖[üngliche] verst˖[anden], durch welche das erst stumme und wirkungslose Seyn zur Wirklichkeit erhoben, sondern die zweyte, wodurch das All zur Welt entfaltet und in Natur und Geisterwelt geschieden worden. Ein solcher doppelter Begriff von Schöpfung dringt sich als noth[w]e[n]dig auf, und ist auch im vorherg˖[ehenden] Buch hinlänglich anged˖[eutet]obgleich zu wünschen, daß für die zweyte einen andern Ausdruck. Machen in der Schrift.NB. Wie er das Weltsyst˖[em] auswirkte, so auch die ältesten der Geister – die Titanen; bey denen das anz[iehende] Pr˖[incip] das offenb˖[are] war..

    2. Daß er in der gew˖[öhnlichen] Lehre nicht untersch˖[ieden] wird ist schon begreiflich da in dieser Mat. ohnehin am wen˖[igsten] ausgeb. Schöpfung aus Nichts Umschreibungen – auch die Gelehrten.

    3. Erkl˖[ärung] der Sch[ö]pfung aus Nichts.

    4. Anderweitige Begriffe.

    5. Aus diesem ergibt sich, daß Sch[ö]pfung ohne einen vorausgeg˖[angenen] Zustand nicht möglich. Dieser Zustand nothwendig ein relativ unvollk˖[ommenerer] als der folg˖[ende] und umgekehrt die Schöpfung für das Urwesen nothwendig Erhebung zu einem h[ö]hren Zustand.NB. Dadurch daß sich Gott zum Grund, machte ließ er alle Geschöpfe frey – machte daß das anz˖[iehende] Pr˖[incip] in ihnen obj˖[ectiv] ward

    6. Entgegenges˖[etzte] Meynung – auch sie angewendet, daß alles von Vollk˖[ommenheit] angefangen.

    7. Verstand und Gefühl nur durch einen Gott der Geist –– aber nicht ohne Enge.

    8. Die ganze Analogie dag[e]gen. Der Mensch.

    10. Positiver Beweis aus der offenbaren Vergeistigung G[otte]s˖, die Schöpfung.Einleitung.
    1. Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde.
    2. Den ganzen Hergang dieser ersten Schöpfung gänzliche Entfaltung des Weltsystems.
    3. Wie sich dazu die Geisterwelt verhalten. Noch latent. Das Reale überwiegend.
    4. Worinn die zweyte Schöpfung bestanden? Hier alles über diese. –
    5. Setzung der Geisterwelt in so fern vollkommnerer Zustand. – Gänzliche Ausführung des gegens˖[eitigen] Verhältnisses.
    6. Wie nun diese zweyte Schöpfung. Aber α) Nat˖[ur] und Geist˖[erwelt] für uns wie Gegenw˖[art] und Zuk[unft]. β) Auch die Natur nur von der Erde aus. Daher von dieser Anfang.
    7) Wie sich die Erde im Weltsyst˖[em] verhält. Daß auch sie eine h[ö]hre Vergang˖[enheit] – älter als die zweyte Sch[ö]pfung. Also darauf zurückg[ehen].
    das Buch selbst. Alle Materie ist geistig etc.

    10b. Hier vor der Unterordnung der Natur. Diese aber nicht als Dejection aus der Geisterwelt. Widerlegung hievon.

    11. Die Gesch˖[ichte] der Entw˖[icklung] der Gegenwart eine gedoppelte Seite wie diese selbst – eine Gesch˖[ichte] der Nat˖[ur] und der Geisterw[elt].

    12. Die Natur ist das von der Geisterw˖[elt] s˖[ich] vorausges˖[etzte] ihr Vorausgehendes in dem oft best. Sinn, über dem sie allein sich erheben kann, auf dem sie befestigt ist.

    13. Aber es ist doch immer ein simult˖[aner] Pro[ceß] durch den beyde entstehen Beyspiel der Pflanze. Also scheint es auch die Geschichte beyder simultan.

    14. Warum nicht? Unmögl. ### ### menschlichen Standpunkts. – Der Weg des Menschen durch die Natur in die Geisterwelt. Er umfaßt nicht beyde. Warum er nicht in beydes sehen kann? Hier nicht zu erkl[ä]ren, genug daß es so ist. Also auch in der Wiss˖[enschaft] nur von der Nat˖[ur] sich zur Geisterwelt erheben. Daher nothwendig Trennung beyder Theile und zwar so daß die Gesch˖[ichte] der Nat˖[ur] die Basis ausmacht.

    15. Aber auch von der Natur nur den Theil, mit dem der Mensch unmittelbar in Rapport. Also von der Gesch˖[ichte] der Erde. Wenn einmal die aufsteig˖[ende] Methode so nicht tief genug anfangen.

    16. J[e]des Einzelne in der Sch[ö]pfung aber also auch die Erde wieder ihre Vergang˖[enheit]. Die Vergang˖[enheit] der Erde also nicht mit der allg˖[emeinen] Vergang˖[enheit] gegeben nur die besondre der Erde und des Menschen zu erk[lären]. Auf diese bes[ond]re Verg˖[angenheit], die der Erde zurückgehen

    17. Alles weist an eine solche zurück. Trümmer. Wenn wir daher auch in Ansehung der Natur oder der Erde uns auf bloße Erkenntniß beschränken wollten, so wär’ es nicht









  • in: Wissenschaftliche Arbeit Schelling »Weltalter-Fragmente (NL 95)« (?). Text

    Die Eine große Zeit zu der alles gehört, was von Anfang der Welt innerhalb ihr gesch˖[ieht] und gesch˖[ehen] wird, nennen wir als die noch jetzt daur˖[ende] Zeit die Gegenwart schlechthin, ohne uns darüber zu erkl˖[ären] ob in ihr eine wahrh˖[afte] eigentliche Gegenwart, Gegenwärtigkeit sey.

    Die Zeit der fortd˖[aurenden] Entw˖[icklung] vom ersten Anbeg˖[inn] bis zum letzten Ziel, nennen wir die Zeit der Gegenwart, und zwar im einfachsten Verstande ### weil sie die jetzt noch daurende Zeit ist. Denn wenn unter Gegenw˖[art] das verstanden würde, was wir ### Gegenwärtigkeit ausdrücken zu kennen glauben, so könnte ja auch dieser Zeit der Name der Gegenw˖[art] nicht zukommen, da alle Gegenw˖[art] in ihr nur durch ein beständiges Siegen über die Verg˖[angenheit] und ein Verneinen des Zukünftigen, also nur augenbl˖[icklich] besteht, immer werdend nie seyend.

    Die Entw˖[icklung] der Gegenwart aber zwey Seiten; die Natur und die Geisterwelt. Aber auch sie beyde wieder eine große Vergangenheit.

    Die Entwicklungen nicht nur in der Natur sondern auch in der Geisterwelt.

    Da wir aber einmal an die Natur gebunden sind, so daß nur durch sie obj˖[ectiv] in die Geisterw˖[elt] gelangen, so auch Wissensch˖[aft] durch sie hindurchgehen.

    Die Geschichte der Gegenw˖[art], unter welcher wir nichts anders verstehen als die jetzt noch daurende Zeit, fangen alle Erzählungen der Vorzeit, wie es dem menschlichen Standpunkt ganz gemäß ist, von der Erde an. (Denn obgleich diese ein kleiner Theil der ges˖[ammten] Natur, so wie diese nur die eine Seite des in der Gegenw˖[art] sich entw˖[ickelnden] Ganzen ist.) Sie beschr˖[eibt] den ersten Zustand ders˖[elben] als

    Der Anfang der Gegenw˖[art] ist mit dem Anfang der Zeit selbst Eins. Denn weil die Zeit nicht eher anfangen kann, als nachdem die Vergang˖[enheit] gesetzt wird, ebendamit aber auch die Gegenw˖[art] als der Überg˖[ang] von der Verg˖[angenheit] zur Zuk˖[unft] beginnt, so ist der Anfang der Gegenw˖[art] die Zeit s˖[elbst], so daß wir die Gegenw˖[art] auch wohl die Zeit überhaupt nennen könnten wie es häufig geschehen. Also fängt mit der Gesch˖[ichte] der Gegenw˖[art] eigentlich erst auch die Gesch[ichte] der Zeit als solcher an – wie sie mit ihr auch aufhört (wird keine Zeit mehr seyn). Die Gesch˖[ichte] der eig˖[entlichen] Zeit fangen alle Erz[äh]lungen an mit dem urersten Zustand der Erde. Dieß sie erst (weil Zeit immer aus d. Entg. und Auseinanderh˖[alten] von Verg˖[angenheit] und Zuk˖[unft] durch die Gegenwart besteht, so eig˖[entlich] die Gegenw˖[art] die leb˖[endige] Zeit. Wäre nicht das Auseinanderh˖[alten] so wäre nicht Gegenw˖[art] (in dem Sinne wie wir dieß Wort hier nehmen) und nicht Zeit also p.)

  • in: Wissenschaftliche Arbeit Schelling »Weltalter-Fragmente (NL 112)« (?). Text

    Eintretend in das Reich der lichten, heitern Gegenwart.

    Erkenntniß und doch auch Wissenschaft. Aber hier der Erinnrung äußre Denkmäler zu Gebot.

  • in: Wissenschaftliche Arbeit Schelling »Weltalter-Fragmente (NL 80)« (1820). Text




    2. Folge.

    1) Auch B exp. eben durch die Entfaltung wieder befreyt vom Seyn.

    Nicht B exp. sondern das durch B zusammengenommene durch A2 exp. entfaltete €\frac{A^3}{etc.}€ ist der bewußte Gott. B bleibt doch immer auch in der Überwindung. Es ist jetzt Ein Wesen, das =A0 ist durch B exp.=A3 (Vielheit, Geschiedenheit) durch A2 exp. Beydes (Einheit und Geschiedenheit) gehört zum Bewußtseyn – best[än]d[i]ge Contraction und Expansion, Einathmen und Ausathmen. Eines wird sich im andern bewußt, B exp. als Einheit durch €\frac{A^3}{etc.}€*), dieses als Vielheit durch durch B – und nun erst ist dieses Ganze – nicht B exp. noch €\frac{A^3}{etc.}€ allein, sondern das Ganze mit im Wirken überwundnen und im Überwundenseyn wirkenden B der Vater. In der völligen Entfaltung oder Überwindung des B (welche ja keine Vernichtung ist) tritt erst A3 exp. ein.

    Das stufenweise der Geschöpfe entsteht nicht durch eine stufenweise Contraction, sondern durch eine stufenweise Expans˖[ion] – oder ein stufenweises Überwinden der Contr[action]. Jedes Geschöpf eine b[e]s[on]dere Expansion des A=B. Die Überwindung der Contraction (die ja nicht Vernichtung seyn soll) ist ein bloßes vergangen Setzen, da B zum Grund, Tragenden des Geschöpfes gemacht wird (aus der Höhe in die Tiefe geht)

    Aber ist diese Contr˖[action] in 7 frey oder blind? Nach Einer Ansicht frey, nämlich so: Im Anfang von 7 gibt es sich völlig auf als allein wirkendes, aber nachdem es sich (eben durch dieß Aufgeben) A2 gezeugt, darf es frey wirken, also sich immer wieder erheben (oben an oder innerlich setzen), weil es hat, was es überwinde, so wie im Menschen nach Zeugung des h[ö]heren Selbst auch das niedere sich wieder erheben darf. Deßwegen ist die Umwandlung (Erhebung und καταβ˖[ολη]) der Centripetenz (sensu consecuta) in Centrifug˖[enz] in Ansehung der Weltk˖[örper] eine beständige und jeden Augenblick geschehende NB. wodurch es immer neu die Himmel ausbreitet, Grund macht. Doch dieß auch insofern successiv, als nur im gleichen Verh[ä]ltn[i]ß mit der übrigen Ausbildung, nur succ˖[essiv] und in dem Verh˖[ältniß] als es auch in andrer Bez[ie]hung überwunden wird, die geordnete Bewegung sich bildet. Die allmälige Expansion des Weltsyst˖[ems] bis zur gegenw˖[ärtigen] Weite ist eine Wirkung der succ˖[essiven] Überwindung des B exp. während 7. Im Anfang von 7 war also alles noch viel enger daher größere Hitze, allmälige Erkältung mit zunehm˖[ender] Expansion. Also nur die Weltkörper als chaotische Massen sind Prod˖[uct] der Anz˖[iehung] in 6 nicht aber ihre Bewegungen.

    Licht der Sonne = dem Decken der Centra, das €\frac{A^3}{etc.}€ = A0, also A0=A0 gesetzt ist – Gradlinigkeit. In der Sinnenwirkung z.B. im Sehen ist auch nur solches in Eins (in grade Linie) gerückt werden mit dem Gegenstand. – Auch die Sehergaben der Propheten mit all ihren Gradationen hieraus.

    Sonnen = Organen des höheren Bewußts˖[eyns] Matth. 13, 43. Dan. 12, 3. 1. Cor. 15, 41. 42. Darum ist in unsrem System die Sonne der Einheitspunct – dahin wird alles gezogen, gesammelt. Licht Phänom. der alles anzieh˖[enden] und wieder überwundnen Kraft. Nur sofern die Erde in jene Einheit erhoben wird kann sie bestehen, daher belebende Kraft der Sonne.

    Anmerkungen zum Obigen

    *) B exp. wird sich gar nicht bewußt – bleibt ewig nur Potenz des Bewußtseyns. Das sich bewußtwerdende (in der Überwindung durch A2) ist nun A3. Um aber die Überwindung von B zu erklären, kann man sagen, daß es in’s Innere, Unwirkende, Latente zurückgehn werde, wobey es aufhört =B=-A zu seyn, was es ja nur im Wirken ist, der lautre Wille im A3 wird – doch stets in sich B, nur in der Überwindung durch den Sohn =A, wobey es dann natürlich in A1 zurückgeht (A=A), da es vorher als ein ihm fremdes ausgestoßen und also äußerlich (in d. καταβ˖[ολη] – da auch völlig bewußtlos) gesetzt werden mußte. Vorher war B ein Wille, der sich A3’s bemächtigt hatte. Nun umgekehrt tritt B in A3 als A zurück und dieses ist nun erst der Herr.


    Magnetismus scheint doch das Auseinandergehen, die Expansion anzudeuten – so wie aber dieß geschehen tritt die andre Richtung – die des Wiederaufnehmens des Irdischen in’s Geistige (Subsumtion = Electric˖[ität]) ein, welche aber nur oberflächlich wirkt, weil noch ein magn˖[etisches] Moment darinn ist bis im chemischen Proceß das magn˖[etische] Moment ganz aufgehoben alles in Eins gezogen wird, aus welchem Untergang sich das Leben nur durch eine neue Expansion (oder wie?) im organischen Leben retten kann – wie denn vielleicht das ganze Zeitleben (Potenzen – Fortschreiten) der Natur durch ein solches Abwechseln der Systole und Diastole am besten erklärt wird. Oder ists so?

    Magn˖[etismus] = Diastole (NB. in Ansehung des B exp.)

    Elektr˖[icität] = Systole.

    Chemischer Pr˖[oceß] = Syst˖[ole] und Diast˖[ole] in Eins (weil jede Zusammenz˖[iehung] stets wieder neue Expansion setzt.

    Cfr. Karl §. 66-68.

    Elektr˖[icität] ist Entzündlichkeit, Irritabil˖[ität] Ist nicht die eine Elektr. = Magn. oder wenigst.

    Org˖[anische] Natur. Im Org˖[anischen] muß es so gemacht werden, daß die bildende Kraft für sich alle Dimension durchlaufend die versch˖[iedenen] Systeme materiell erzeugt, da dann das was die Bewegung versteht schon von aller Mater˖[ie] frey ist – noch mehr was die Anschauung.

    Ist nicht Natur das ganze (€\frac{A^3}{A^2=A=B}€)A=B

    Geisterwelt ebenso A3, A2 und Gott

    Nein. Reprod. =A=B, Irrit. =A2 (im A = B) Sensib. =A3 in A=B. Alles soll in Allem, also A=B (die Natur für sich =€\frac{A^3}{etc.}€ seyn

    Frid. Guil. Jos. de Schelling, Dr. privatim Introduct˖[ionem] in univ˖[ersam] philos˖[ophiam] tradet; publicas praelectiones suo tempore indicabit.

    Adnotat˖[iones] variae e prima ed˖[itione]

    Das Wesentliche in Ansehung der καταβ˖[ολη] in 7 und der daraus weiter folg˖[enden] Veränderung ist, daß der Vater ein eignes Reich, eine eigne Welt erhält, in der er unangetastet bleibt, das oben durch Vergangensetzen ausgedrückt wurde. Sollte es darum nicht so seyn, daß der Vater in 6 zuerst allein seyn wollte, nämlich alles seyn, und daß er nun erst aus jeder Sphäre sich contrahirt und eben durch diese Selbstcontraction den Sohn außer sich setzt. Cfr. p. 104. Z˖[eile] 4 v˖[on] u˖[nten] et 107. Z. 9. v˖[on] o˖[ben] »daß die beyden Principien zuvor nicht in Freyheit gegeneinander waren« – daß es sich also nicht erkannte als bloß B exp. – wonach also zu schnell angenommen worden, daß es bloß B exp. sey (in 6) da es noch alles, also A0 seyn will. Wird also der Widerspruch der Potenzen vielleicht nicht vor 6 (in der sogen˖[annten] Entscheidung) sondern erst nach 6 (in der κρισις) geschlichtet


    Nach 108. hätte B in Ansehnung des Subjects (Seyenden, A2) die active Bedeutung, daß es (A2) nämlich zusammenziehend ist, in Ansehnung des Seyns (A=B) die passive, daß es zusammengezogen ist. – Dort im Subj˖[ect] (Geisterwelt) wird also die Zusammenz˖[iehende] Kraft – das Zusammenzieh˖[ende] s˖[elbst] – hier, in der Natur nur das Zusammengezogenseyn (passiv) überwunden (secundario versteht sich) während primario dort noch immer die active Zusamenziehung hier die passive bestände. Hier (in der Natur) indem A (das Wesen oder Seyende) aus dem Zusammengezogenseyn erlöst würde, käme A aus der Tiefe – dort indem A gegen die activ zusammenz˖[iehende] Kraft frey würde käme es aus der Höhe. (Natura ascendens, Geisterwelt descendens.

    Bedarf es aber dieser Unterscheidung des activen und passiven, und macht sich nicht B exp. in beyden (in Natur und Geisterwelt) zum Grund, indem sie in das Innere, die Tiefe zurückgeht, ohne Zerreißung, nur mit dem Unterschied, daß in der Natur das bisherige Objective (Untere) in der Geisterwelt das bisherige Subjective (Obere) frey wird und ausfließt.__ __ __

    In dem Ausdruck B exp. mache sich nach oben oder gegen das obere A zum Obj˖[ect] – nach unten zum Subj˖[ect] liegt auch keine Nothwend[igkeit]. Man kann ja auch sagen, es macht sich gegen das obere A zum Subject (ὑποκειμενον) – zum Es festhaltenden (wobey also dieses doch das gehaltene – insofern Objective – ist – gegen das Untere zum Subject in andrem Sinn aber doch auch zum Subject – und beyde (das obere und untere A) werden frey, indem es relativ auf beyde nicht mehr activ, sondern passiv (bloßes antecedens) wird.

    Die Wirkung von A2 exp. auf B exp. ist, daß es in jedem Augenbl˖[ick] Eins mit dem Angezognen und frey davon ist, also, wenn man die Freyheit von dem Angezogenen durch A ausdrückt, darauf daß es in jedem Augenbl˖[ick] zugleich (A)=B ist (dieß in sich) und A=(B) dieß durch A2.

    Die Hervorbringung d[ie]ser Doppelheit eig. d. wahre A est Deus creaturae sed non ut Stoicus Deus, sed ut agens liberrimum, ###...###, dicit Paulus Act. 17.

    Nihil praeter Deum, quod non factum sit. Magis etiam ut ita dicam, facta materia, si non ex contractione praeexistentis (a Deo, quo tali, differentis) Immaterialis, sed ex contractione ipsius ### ### facta sit.

    Selbst der regelmäßige Umlauf der Gestirne wird nur durch jene best[än]d[i]ge Doppelheit ((A) B und A=(B)) also durch Gottes Willen gesetzt. Darinn auch die Freyheit der Creatur daß sie von (A)=B unabhängig – im A=(B) dem versöhnten ist.

    Noch bleibende Möglichkeit:

    A0=B exp.= A=B. In dieser Einheit (=6) höchster Widerspruch. Nur Überwindung durch A2 exp. bekommt 1) A0 dieß B in seine Gewalt und ist Geist

    Kritik

    Schelver Erste Fortsetzung

    Henschel über Pflanzengeschl˖[echt]

    Die richtige Ansicht

    1) vom Verh[ä]ltniß des €\frac{A^3}{etc.}€ ist doch, daß A=B Natur, A2 Geist, A3 der Weltgeist ist. Dieses All oder Total˖[ität] jedes doch in einem geeinten Zustande*)* zweytes bloß Ideales, die Realität ist in der Einheit, denn A=B sollte in A2 seyn – A3 dieses und jenes in sich haben – daher das Unvermögende, für sich Zerfallende – denn sie sind ihrer Substanz (A0) beraubt – dennoch sind sie Formen des A0, oder A0 angeschaut in bes˖[onderer] Form. Jedes an sich göttlich obwohl es für sich nicht bleiben kann. Daher nun Anrufung des A0 daß es dieß Ganze zusammennehme – wieder in Einheit bringe.

    2) In 6 wird durch B exp. allerd˖[ings] A=B, und A2 s˖[elbst] in A3 verwandelt, was jedoch bloß in einzelnen A3’s geschehen kann. So zugleich Einheit und Freyheit jedes Einzelnen. Nämlich wenn in A=B für sich, ebenso in A3 €\frac{A^3}{A^2=A=B}€ gesetzt ist, so ist dieß freywillige Einheit und der Weltgeist das absol˖[ute] A3 ist nun wieder die Einheit (A0 ist der überweltliche Geist) – B exp. aber, das alles in Eins ziehen wollte (aber ebendamit die Freyheit, und das Widerstreben in jedem erweckte) wird von A2 exp. überwunden vergangen gesetzt doch so, daß es eben in dem in €\frac{A^3}{etc.}€ sich verwirklicht – indem jenes vergangen, erhebt sich A3 exp. (im Überweltlichen was im Weltlichen A3.)

    3) In der einzelnen Sphäre wird durch B exp. auch a3, a2, a=b erweckt, z.B. in der Natur.*)*) Ist nicht a2 in der Natur das durch B exp. schon umgewandelte a=b, so a3 das durch B exp. dahin erhobene a=b. So a) das innre Leben ganz verloren in’s Äußre (Materie) b) das innre Leben frey und bloß (Luft c) das innre und äußre Leben im Gegensatz Die durch A2 exp. erfolg. Organis. besteht in dem Setzen der drey Reiche a) alles unter a=b = Schwere b) alles unter A2, Reich der Luft (zwischen Unorg. und Org.) c) alles unter a3 org. – Doch hier wieder a) unter a=b = Pflanze, a2 = Thier A3 = Mensch (daher das Waltende der Geschichte eben der Weltgeist. – Das Reich der Schwere ist Zweyheit von a und b. Das Reich der Thierheit ist = Einheit von a und b wodurch sie eben =a2 werden (Abbilder von A2, ohne Freyheit – ohne freywillige Zweyung – (ohne Einheit und Zweyheit zugleich) – das Reich d. Menschen ist Einheit und Zweyheit (nach p. i. ss. 5). Daher in der bloß irdischen Natur Zweyheit – hier Polarität, im Luft(a2)Reich – ist die Polar˖[ität] nur vorübergeh˖[ende] Erscheinung die stets (was d. El.) wieder vernichtet wird. Ebenso in der Pflanze – die offenb˖[ar] Zweyheit (nach Schelver) oder Polar˖[ität] – im Thier nicht, sondern dieß Einheit die sich nur vorübergehend (nur Geschl˖[echts]trieb?) zweyt –

    (Der bloße Thierstoff, das bloße Substr˖[at] ist noch nicht lebendig, erst die Blutkügelchen s. Doell˖[ingers] Abh[an]dl˖[ung] p. 25 no. 3) α u. β).

    Das B exp. werden des A0 als ein eig. sich – verwirklichen wollen – mit Negation des Endlichen – dann als vergangen gesetzt werden in Bezug auf den Sohn NB. als B – in’s Innere geführt, also wieder =A0 zu werden, denn nur in der Wirkung =B, dann am Ende der Überwindung durch den Sohn der Vater als A das Innre von €\frac{A^3}{etc.}€ dem insofern der Sohn das Reich übergibt. Im Inneren regirt der Vater – im Äußern der Geist, als Band zwischen I˖[nnerem] und Äu˖[ßerem] der Sohn. Die Versöhnung des B exp. ist # eig. zu nehmen, denn B will nur das ihm adäquate. NB.Das Versöhnen oder die Wirkung des Sohnes besteht darinn ebensowohl den Vater (bisher (A)=B) als das Seyn (A3) frey zu machen von der anzieh˖[enden] vernein˖[enden] Kraft – nicht daß diese aufhörte, sondern daß sie dem Seyn innerlich – zum bloßen Grunde wird.

    Nun findet NB. doch ein successives Überwinden und vollst˖[ändiges] Befreytwerden statt – dieß ist nicht aufzugeben – und die Stufen dieser Befreyung müssen sich nachweisen lassen und sind die eigentlichen Potenzen der Natur). Der Befreyungsstufe des Objectiven €\frac{A^3}{etc.}€ gehen aber Überwindungsstufen des Subjec˖[iven] (A)=B exp. parallel (dieß sind Geister, die Gott ebenso ### ### z.B. die Weltkörper nur Intelligenzen – so daß dem am wenigsten befreyten also z.B. dem ganz der Schwere angehörigen Körper auch nur das völlig blinde (A)=B parallel geht – dagegen dem völlig umgewendeten oder befreyten €\frac{A^3}{etc.}€ auch das völlig überwundne (A)=B – so daß allerdings nur der Mensch = Gott ist, Gott sieht, erkennt. Da also Gott in B (freywillig) bewußtlos ist, so sind jene Befreyun[g]s- zugleich Bewußtseynsstufen des göttlichen z.B. die Wirkung in der Schwere kommt nicht zur Reflexion in Gott s˖[elbst] – ist in Bezug auf ihn eine völlig exoterische Wirkung, *) links marg.*) Also wäre es doch ein äußerlich machen des bloßen B als B (ein exoterisch machen) nicht ein innerlich werden als A
    B
    NB. Dieses, das Reich der Schwere, kann aber von ihm (dem Göttlichen) als Vergang˖[enheit] erst abgeschieden werden, indem er sich zum höhern, zur Gegenwärtigkeit erhöht – die Stufen dieser Erh[ö]hung beruhen zum Theil noch in der Natur s˖[elbst] und umgekehrt er kann nicht zur Gegenwärtigkeit (Selbstbew˖[ußtseyn]) erhöht werden, als indem er jenes zurück läßt selbst zur Basis, eines Auflagepunctes (dieß muß Ausgangspunct seyn) – sonst würde ja auch das urspr˖[ünglich] gesetzte (Band zwischen A0 und A3) wieder aufgehoben (und es wäre nichts Neues gesetzt gegen die Zeit in 4) aber dieses Band soll bleiben – nicht aufgehoben werden – und doch überwunden – er (Gott) kann also auch nicht aufsteigen ohne zugleich jenes Reich als Vergang˖[enheit] zu setzen – das Aufsteigen in jenem und das als Vergang˖[enheit] setzen in diesem ist Ein Act – die Beruhigung der Natur bestünde eben darinn daß Er selbst (το προσωπον, αφ’οὑ εφυγεν pp) nicht mehr darinn ist und daß Er sich theilt in das was war nicht ist, das ist, und das seyn wird – nämlich die gesammte Natur, welche jenes Reich der Vergang˖[enheit] ist, ist das was (sensu speciali) nur war – das was in 6 ist, wird nicht als das was war gesetzt, denn wenn es als das was war gesetzt wird, so ist es eben Natur – die Natur ist erst Natur, indem sie als das was war gesetzt wird – sie wird ja aber erst gesetzt als das was war – so lange sie in dem Ist ist, ist sie nicht (so lange sie ist ist sie nicht, und sie ist nur inwiefern sie nicht ist)

    In dem voranstehenden scheinen noch zwey Ansichten sich nicht geschieden zu haben. Die letzte Ansicht ist diese: die ganze Einheit in 6 d.h. das Ganze €(\frac{A^3}{etc.})^{B exp.}€ wird zur Vergangenheit gemacht, und ist also solches, oder als das was nur war (nicht ist) die Natur. Darum ist es nicht absol˖[ut] gleich jener Einheit oder dem, was in 6 war, denn dieses, das in 6 war, ist was auch jetzt noch Ist als durch den Sohn gezweytes (in €(\frac{A^3}{etc.})^{B}€ und im A (A0) (ausgehendes – aufsteigendes) Geschiedener und Seyn wird (als freye Einheit, durch A3 exp.)

    Folgendes kann dienen, es in Ordnung zu bringen.

    Es muß gleichwohl die Natur als die ganze Vergang˖[enheit] von 6 angesehen werden, diese Vergangenheit ist eben die Basis des Aus- oder Aufgehens des A als Geisterwelt – nur daß sie in jenem zur Vergangenheit Werden verändert wird

    Vorher (in 6) ist Kampf von Bewußtheit und Bew[ußt]los˖[igkeit] καταβ˖[ολη] in völliger Bew[ußt]losigkeit – aber hier eben Umwendung (Überwindung) doch successive – darinn besteh˖[end] daß d. Anz. auf der tiefsten Stufe noch (A)=B bleibt und nur auf der höchsten = A(=B) wird – so daß eine Linie von (A)=B bis A=(B) läuft. Eine plötzliche Umwendung ohne die Zwischenstufen ist unmöglich weil sonst eben alles wieder in den Urzustand hergestellt würde, oder weil das Aufsteigen eine Basis haben muß. So könnte denn – Weltsystem und Vernunft die zwey Extreme seyn, wo dort das Versinken in völlige Bew[ußt]los˖[igkeit] wäre – hier völlige Umwendung in’s Geistige. Der Umwendung in A=B exp. geht die in A=B parallel.

    Wird die Geisterwelt auf die im Vorherg˖[ehenden] angen˖[ommene] Art erklärt, so bleibt es bey der Dreyheit a) A=B sich als nicht Seyendes bekennend gegen A2, das = Sey˖[endes] A3 (doch nicht so genommen) Existirendes – Übersey˖[endes] (weder Sey˖[endes] noch Seyn – absol˖[ute] Freyheit, das nun in 6 =B sich setzt, im Streit als bewußtes (da Auseinanderhalten die Zweyheit in A=B denn NB. es ist seine Zweyheit) und bewußtloses (da blinde Contraction) – dann in der καταβ˖[ολη] als reines B (absol˖[ut] bewußtloses) wo dann aber eben die Umkehrung begönne.Sollten indem B ganz bew[u]ßtlos von A geschieden wird – (also nicht A selbst nur noch =B ist) nicht eben in A (da jenes doch mit Differenzen geschieht, die jauchzenden Söhne aufgehen – und was nun weiter aus der Natur entsteht nicht bloß aus B (der Schwere) aufgehen, so daß am Ende nur das von A geschiedne B wieder =A würde und mit ihm A=B (das Ding). Lucifer wollte das versinkende B nicht lassen. Nämlich in so viel Individuen B sich niedersetzt, in so vielen geht A auf. Nein! B exp. muß durchaus erhalten werden als Ziehendes, Elevirendes – und A=B muß nur sich s˖[elbst] überlassen werden in der καταβ˖[ολη] d. Schwere also auch bloß in ihm seyn. Oder: ohne Zerreißung des B läßt es sich nicht denken – so daß jeder Weltk˖[örper] sein eignes B exp. bekommt, das A=B exp. aber, was die Einheit der Natur und Geistwelt ausmacht stehen bleibt als vergeistigtere. Es bleibt doch nichts übrig, als daß es A0=B exp. A=B s. absol˖[ut] seyn läßt, so daß es dem B exp. das Gleichgewicht hält – und nur partiell es zu überwinden vermag – B exp. A=B erst zur Äquipollenz mit sich erhebt – es gehen läßt – sich s˖[elbst] überlassen muß – wie nachher wieder d. völlig umgewendete (Hier wird die hebende Kraft eben dadurch daß nicht mehr A=B sondern bloß B zum tragenden = Schwere.) Die Schwere s. also dieses rein Geistige, (was ja auch allein Gegenst˖[and] von B exp. seyn kann ist der Gegenst˖[and] der Umwandlung) und hierdurch wird gleich ein bestimmterer (pysicalischerer) Begriff. Hier könnte denn auch das früher einmal versuchte – nämlich A=B in 4 (der κρισις) zum reinen B werden zu lassen – dahin benutzt werden, daß nun das fremde (göttliche) A zu ihm hinzukäme – beyde aber, indem sie sich gegenseitig unfrey dadurch machten, auseinander wollten, und namentlich durch die Beziehung des höheren A durch B – in B s. wieder A erweckt, dieses also als A=B gesetzt würde. – Nur indem dieses B exp. in A zurückgesetzt wird, ist also Geist und Natur neuerdings geschieden – A2 ist Geisterwelt – da aber Gott auch hier die früheren Momente als Vergang˖[enheit] zurückläßt, so ist nun die letzte Umwandlung = Gott – Nun Natur und Gott ganz geschieden? – Nein – eben wo sich völlig scheiden, A=B exp., das = A=(B) ist und umgekehrt dieses von jenem freygelassen nicht wie im Instinct noch immer gefesselt ist*)*) Es ist nämlich ein gleich ebendarum gegenseitiges frey (Ebenbürtig)werden des A=B exp. und A=B. Cfr. Mst. Wirc. p. 336 340 – ebenda tritt das höhere Band A3 exp. ein).

    (Staat – Religion – Kunst und Wissensch˖[aft] = Weltgeist, Gott, Absolutes. – Gentes a) brutae b) organicae α) vegetabiles Iudei atque adeo Graeci (universa antiquitas) β) animales, incipit a Romanis (###...###) γ) intellect. (Germani-)

    Wie sie natürlich auf den Weltschauplatz nicht eher gerufen werden können, als ihre Zeit und Potenz da ist.

    Leben ist die durch Perception vermittelte Bewegung. (Org. zusammengesetzte also späterer Begriff) nur ein Moment der Perception kann anf[ä]nglich sehr gering seyn – alle Grade der Dunkelheit. Der Saft oder Blutkügelchen läuft von freyen Stückchen. deßs. ### (rotiert nicht) – warum? es sucht etwas – nach einer dunkeln Perception – dieß der erste Grad. – Zweyter Grad – wohl Cirkulation (unwillkührlich relativ auf das h[ö]here, was freylich jene Perception nicht appercipirt – dann 3. unwillk˖[ührliche] Contr˖[action] und Expansion des bleibenden Gehemmten da Contr˖[action] Vernichtung der Perception (?) – 4 Mitte von willk. und unwillk. (###) – 5. freywillige Bewegung (nun d. umg. d. eig. Sensib˖[ilität]) und eig. Sensation.

    In der bloßen Schwere sind beyde A=B exp. und A=B noch gleich bruta, oder ganz Eins, das Ding nichts wie Schwere. Wo beyde am weitesten auseinander da sich wieder am nächsten – da eben tritt die freye Einheit mit A3 exp. ein. Die Absolutheit des Weltk[ö]rpers macht eben das, daß er ganz B ist ohne alles A – völlige Bewußtlosigkeit – dadurch auch wieder absolut. Insofern die Schwere der Gegenpol der Vernunft – auch hier Ident˖[ität] des Ziehenden und Gezognen – anstatt daß gleich auf den nächsten Stufen und jenem (dem sich s˖[elbst] Steigernden) jederzeit mehr ist, als das Einzelne ausdrückt, daher seine Abh[ä]ngigkeit – dort in der Schwere aber ist keine Abh[ä]ng[i]gkeit sondern der Weltk˖[örper] ist die Schwere s˖[elbst] und umg[ekehrt]. Jene Differenz (Abh[ä]ng[i]gkeitsverhältniß) verschwindet nur, wo Subj˖[ect] (ziehendes) und Obj˖[ect] abs˖[olut] gleich sind. Der Weltkörper umfaßt d. ziehenden in seiner Unendlichkeit gleich als er in Potential. ist. NB. aber nicht als bloßes B sondern als best[än]d[i]g aus A, B geworden ist B die Schwere – d.h. überwundne Attraction. Der Weltkörper darum Weltk˖[örper] weil er das ganze A=B nur in einer bes˖[onderen] Form ist – und so auch die Schwere in ihm das ganze A=B exp. Daher auch Ident˖[ität] der Dinge der Zeit nach – diese vergehen jene bleiben. Die ewige Ruhe welche in der Wirkung des Ziehenden dadurch gesucht wird, daß A=B = A0=B exp. werde, wird hier dadurch erreicht, daß umgekehrt dieses jenem gleich wird. Insofern wird a) Bewegung gesetzt. ?Denn? es ist Differenz zwischen A=B und seinem Begriff (A0=B), aber Bewegung die = Ruhe, denn der Weltkörper hat also das Centrum in sich s˖[elbst] und das äußerlich gesetzte ist nun das secundäre. Wenn auf dasselbe äußre Centrum sich mehrere beziehen, so ist dieß nur Beweis, daß das innre Centrum in ihnen dasselbe ist. Warum aber läuft er dann? Vielleicht: Eben weil er kein äußres Centrum hat, das er best[ä]nd[i]g sucht, also weil er s˖[elbst] = Centrum ist, in der Unselbst[ä]nd[i]gkeit selbst[ä]nd[i]g ist. Wär’ es nicht besser zu sagen, weil es s˖[elbst] = dem Centro (A0=B) so ist es insofern selbst[ä]nd[i]g, weil aber das Centrum nicht bloß Centrum von ihm, sondern auch in den anderen ist, so hat b) es damit auch sein Centrum in allem andern – die Gleichsetzung dieser beyden unterscheidet den Umlauf

    Cont. vid. sub II Rotation

    VII.

    A3 exp. wird Potenz der Einheit von A3, A2, und A=B nur in der Gegenw[art]. Denn in der Vergang˖[enheit] ist immer noch B exp. diese Einheit.