An
Herrn Director von Schelling
in
fr˖[ey] Gr˖[enze]
No. 17
No. 32.
Karlsbad den .
Dem unsres lieben Engelchens hast Du bester Freund! doch gewiß in Erlangen mit den Buben gefeyert, wenn es auch nur in so weit geschehn, daß die Kinder beym Frühstük mit Prezelchen beglückt worden wären. Leider regnete es am lieben Geburtstag so heftig, daß wir nicht im Freyn frühstüken konnten, was dem Kinde immer so gefällt, doch war das Zimmer mit Blumen schön geschmückt und ein sehr großer bunter Kranz zeignete sich besonders schön aus. Allerley Spielzeug hat sie erhalten mit dem sie recht artig zu spielen versteht, das hat ihr den regnigen Nachmittag auch die Zeit angenehm vertrieben. Ich habe meine Zuflucht zu der Gallerie am Neubrunn genommen, das erste mal so lange ich hier bin, daß eine Bewegung im Freyen nicht möglich war. Mit meiner Gesundheit geht es jetzt fortwährend gut, besonders finde ich einen großen Unterschied in dem Gefühl von Leichtigkeit mit dem ich jetzt alle Morgen vor 6 Uhr am Sprudel wandele und dem Gefühl einer niederziehenden Schwere die mir noch vor einigen Wochen jeden Schritt beschwerlich machte, viel war nun wohl der Geschwulst der Beine schuld der jetzt fast ganz verschwunden ist. Mitterb˖[acher] räth mir jetzt eine kleine Pause von 8 Tagen zu machen und dann wieder von Neuen an zu fangen, so daß ich wohl noch einen Theil des hier zubringen müßte, da würde ich dann freylich mit dem Gelde nicht reichen und müßte Dich bitten von der Besoldung 100 fl für mich zurück zu legen, ich werde Dir dann schreiben ob mir eine gute Gelegenheit einfällt mit der Du es mir zukommen lassen könntest. Der Wein ist auch heute zu Ende da will ich den guten
Die Versicherung deines guten Aussehens hat mich sehr glücklich gemacht und einiger maßen getröstet über die vereitelten Hofnungen mit denen ich mir geschmeichelt habe wenn mich die Sehnsucht zu sehr plagte. Schreibe mir ja genau wann Du Deine Vorlesungen beginnst und im welchen Local? auch genau den Tage und die Stunden, daß ich dann an Dich denken kann. Strenge Dich nur nicht auch daneben mit den Buben an, es ist mir immer angst und bange wenn ich bedenke wie viel Mühe Du um meinet willen hast! Du lieber guter bester Freund! wenn mich nur der liebe Gott in Stande setzt Dir es einiger maßen wieder zu vergelten.
Lebe recht wohl und küße die Buben zärtlich in meiner Seele. Julchen die mir treue Dienste leistet grüßt Dich bestens, wir leben sehr still eingezogen mit einander, höchstens besucht uns ein Nachbar, der Major Grahl aus Dresden, dessen Du Dich erinnern mußt in Gesellschaft von Ammon gesehn zu haben. Er hat große Freude an unsrer Kleinen, da er ein Kind gleichen Alters zu Hause gelassen. Adieu Geliebter! Der Himmel schütze und behüte Dich und erhalte mir Deine Liebe ohne die ich nicht leben möchte. Mit treuer Liebe Deine
Pauline
Den ist die vierteljährige Hausmiethe zu entrichten nehmlich von
1) von bis beträgt ein Quartal des gewöhnlichen Zinses
fl 250 – – – – fl. 62 – 30 kr.
2) ferner für ein Zimmer von Martini
an bis zu 10 – 30 –
14 fl jährlich – –
fl 73