Schelling

Schelling Nachlass-Edition


An

Herrn Director von Schelling

in

Erlangen

fr˖[ey] Gr˖[enze]

No. 7

No. 13.

Dein liebes Briefchen No. 5 mein bester Freund! ist wieder erst nach in meine Hände gelangt, und heute bin ich leer ausgegangen. In der ersten Zeit erhielte ich Deine Briefe so regelmäßig Montag und Freitag was mir auch wegen ihrer Beantwortung so angenehm war. Warum hast Du denn einen andern Tag zum Schreiben gewählt? Deiner Anweisung zur Folge trinke ich jetzt von der innern Quelle, auch nur einen Becher zu Hause und bin seit bis auf 7 gestiegen, da ich keine Beschwerde ### empfand. Ich fühle mich recht leidlich wohl, ja kann eigentlich über keine Beschwerde klagen als über die Last des Leibes und was mich eigentlich noch mehr incommodirt über die stark angeschwollnen Füße; Aber eben dieses mein eigentliches Übel ist hartnäckig dasselbe und bis jetzt zeigt sich nicht die geringste Veränderung darinn. M˖[itterbacher] meynt freylich man könne erst nach 4 Wochen etwas erwarten. Ich lebe ganz meiner Gesundheit bin fast immer mit den Kindern im Freyen aber auch regelmäßig halb 7 Uhr schon zu Hause. Die Kinder sind außerordentlich wohl, wie werde ich mich freyn, wenn ich Dir den kleinen Schatz wieder zustellen kann, es ist meine Lust und Freude hier.

Bekanntschaften habe ich noch wenige gemacht. Mit Frau von Trott aus Caßel die wir vor hier sahen bin ich meistens am Sprudel hin und her gewandelt, da die Meinigen alle blos die kühlern Quellen trinken. Herr von Schmerfeld aus Caßel war mit ihr hier, heute früh sind sie aber schon wieder abgereist.

Grüße alle die lieben Freunde und die zwey Buben küße herzlich von mir, Paulchens Brief hat mich sehr erfreut. Aber ungern habe ich aus den Deinigen gesehn, daß Dir die Aufsicht der Kinder so viel Zeit raubt, lasse sie doch lieber etwas weniger lernen, und Chatrine kann ja die Aufsicht führen, daß Du nur Deine kostbare Zeit nicht verlierst. Adieu Geliebter, Bester! Wie freue ich mich unsres Wiedersehn!!