An
Herrn Director
von Schelling
in
frey Gr˖[enze]
No. 5.
No. 8.
Carlsbad den Freytag.
Heute bin ich in meinen kühnen Erwartungen wieder durch ein Brieflein von Dir geliebtesten besten Freund beglückt zu werden getäuscht worden. – Kühn waren sie allerdings da ich No. 2 und No. 3 diese Woche schon erhalten. Von uns kann ich immer dasselbe melden wir sind alle wohl besonders die Kinder voller Leben und Gesundheit. Auf mich selbst zeigt das Wasser noch keine Wirkung weder im Guten noch im Schlimmen, ich trinke meine 6 Becher Sprudel ohne das geringste davon zu empfinden weder der Leib noch die Beine wollen etwas
Das kleine Engelchen stiehlt alle Herzen. Sie wird diese Zeilen auf die Post tragen. Lina träumt alle Tage – der Papa schicke ihr gewiß nächstens eine Schachtel Kirschen. Paul und Fritz sollen doch ja keine Kerne schlucken und überhaupt nicht unmäßig darine seyn. Wenn der Lateiner mir nicht schreiben will so hoffe ich der Dicke wird der Mama einen wohl geschriebenen Brief senden. Ich küße die bösen aber doch lieben Buben hundert tausendmal! Wie oft denke ich ihrer!
Viele Grüße von den Meinigen. Der Doctor Budeus ist jetzt auch hier. Schuberts und Pfaffs viel Liebes von mir und nun für heute ein inniges herzliches Lebewohl.
P.