Der einliegende Brief lieber Schelling wird Ihnen sagen welchen Besuch Sie zu erwarten haben! gewiß wird er Ihnen ein angenehmer sein, so angenehm und theuer wie mir Ihr Brief war, den ich im erhielt, Ihre gütige Einladung anzunehmen nach MünchenWiedemann endgegen zu kommen war nur nicht möglich, ich wolte Ihnen damals gleich Antworten und Ihnen danken für Ihr Liebevolles Andenken aber kränklicher Zustand der Seele und des Körpers auch oft, war in den Umständen und in der Lage in der ich mich befand, ein unvermeidliches Uebel, welches mir oft zu allen den Muth benahm, obwohl ich immer suchte Herr davon zu werden, und auch sagen kann daß ich mich so ziemlich gut noch gehalten habe, im kam ich mit einen starken Knaben nieder dem der Vater im voraus wenn es einer würde schon den Namen Benvenuto ertheilte, die Freude war groß, die des Vaters womöglich noch größer, aber kaum war ich aus den Wochen, so ward Minna krank bekam Keuchhusten, dann die kleine Zoe und endlich auch der Benvenuto. Dies sind nun 9 Wochen in welchen ich in beständige Angst schwebte, die Krankheit ist abscheulich die beiden größeren waren wohl in keiner Lebensgefahr. Bei Minna konnte ich doch nicht ruhig sein da ihre zarte Gesundheit und Korperbau jede Krankheit fürchten lassen, und Zoe liet eben am Zahnen. Nun ergrif auch den neugebornen das Uebel, dessen Gefahr und Tödtlichkeit ich mir nur noch zu gut zu errinren wuste für ein so zartes Alter, den unsere gute Caroline verlohr so ihren Knaben in eben dem Alter! Den Allgütigen Dank, all mein Sorgen ist vergebens gewesen meine Bitten sind erhört, der Knabe ist mir auch gebliben. Die Gefahr der Krankheit ist vorüber und schon ist sie in der abnahme, Guter Schelling was würde es auch für Ihre Theilnehmende Seele für ein Auftrag gewesen sein, wenn ich Sie hätte Bitten müssen, den armen Vater von den Verlust seines einzigen Sohns zu benachrichtigen. Nein jzt ist es besser sagen Sie das gleich Wiedemann, das die Kinder wohl sind hergestelt so wie ich auch und mit Sehnsucht den Augenblick erwarte ihm wieder zu sehn. Wiedemann schreibt Ihnen wohl noch selbst und bestimmt den Tag seiner Ankunft, er schreibt mir er denke in München zu sein ich hoffe dieser Brief trift Sie daselbst sonst sind Sie wohl so gut Anstallt zu machen daß mein Brief in seine Hände kömt wen Sie auch nicht selbst da wären, auch geben Sie Wiedemann doch die Papiere mit welche sie noch von Carolinen für mich haben. Wie sehr würde sie sich gefreut haben Wiedemann zu sehn, doch sind solche Freuden wohl mit ihren izigen zu vergleichen! ist sie nicht wieder mit ihren Kindren vereinnt, ist daran zu zweiflen daß eine solche Glükseeligkeit ihr geworden? Eine Bitte hätte ich wohl noch an Sie lieber Schelling deren Erfüllung mir viel Freude machen würde. Unter den Zeigungen Carolinens befand sich im Rahm die Figur eines Frauzimmers mit gefalteten Händen es stellt die Mrs Jordans dar, war aber meiner verstorbnen Schwester Charlotte sehr ähnlich. Diese Zeigung oder Kupferstich ist für Sie von keinen Wehrt als das er Carolinen lieb war mir hat er dopelten, wolten sie ihm Wiedemann mitgeben so würde es mir ein Beweiß Ihrer Freundschaft sein, und als ein solcher ein noch köstlicherer Schatz – Ich werde mich unendlich freun das es Ihnen fortdauernd wohl geht, das sich Ihre Gesundheit befestigt und Sie wieder heiterer sind, denken Sie viel Freude dies unsrer Verstorbnen wäre, wie sie Sie umschwebt Sie gesund und heitrer wenigstens ruhig zu sehn – Emma grüßt Sie freundlich, neulich fand jemand eine sonderbare Alte Frau, voll Geist, Unsinn und Sinn, welche Augustens Büste immer sehr bewundert, und SchlegelsTodtenopfer unvergleichlich findet das sie Emma mit Augusten viel gleiches habe – ich kann es nicht immer finden. Emma ist zu strenge sie ist auch gut auch fromm aber sie ist nicht das was jene war –
Leben Sie wohl bester Freund seien Sie glüklich und lassen Sie es mich auch zuweilen wissen das Sie es sind. Vielleicht schreibe ich noch einmal und schicke Ihnen noch einen Brief für meinen Freund, ich sende diesen so früh um ja die Zeit nicht zu verseumen.