ich danke Dir recht herzlich, für Deine liebreiche Zuschrift und freute uns so gute Nachricht von Dir und allen Lieben zu erhalten, besonders von dem lieben Paul, ich bedaure daß gute Kind, daß Ihm daß Zahnen so zusezt jezt muß man eben Geduldt mit Ihm haben wenn Er auch Mürrisch wird, dann bei allen, ist es der Fall wenn sie zahnschmerzen haben daß Sie sich oft ganz ungeduldig zeigen, ich wünschte nur daß Er oben und unten bald 2 Zähne bekäme den wäre es doch nicht mehr so beschwerlich thut mir auch Leid um Seine KindsMagdt daß sie daß gute bübele verläßt, Sie hatte Ihn auserordentlich lieb, und gieng fürsichtig mit Ihm um ich lasse Sie grüssen die Rose, und Ihr Glückwünschen zu Ihrem neuen Platz, gerne hätte ich gesorgt daß ich eine brafe Person für den lieben Paul erfahren hätte allein hier sind die leute so verwöhnt mit gröster Mühe habe eine KindsFrau für daß verwäißte Gauppische Kind aufgetrieben und die Person ist so kostbar, alle wochen 18 Becher wasser und wein des Tags 2 mal und dann wäscht sie nicht einmal dem Kind daß muß die Haußmagdt versehen, da sind doch die Münchner Mädchen noch besser zu haben, ist daß wäißelein getauft worden es war eine traurige Taufe. Herr Georgy, Special, Helfer Dapp, Helferin von Herrenberg J[un]gfr˖[au] Schwiegerin und ich stunden zu Gevatter, Herr Georgy war auch sehr theilnehmend und vergaß viele Trähnen in der Kirch daß Kind war so artig bei der Tauf es sah ganz hell auf, und blikte einen so liebreich an, es hat seiner lieben Mutter Ihre schwarze Augen, ich bin unter der Zeit meistens bei dem Kind gewessen nur bei Nacht schlief Herr Specials Hauß J[un]gfr˖[au] da und versahe daß Kind, jezt seit ist die Kindsfrau eingegangen, der Gaupp ist aber so zudringlich und bittet mich unaufhörlich doch bei Ihm zu bleiben, und die oberaufsicht über daß Kind und Seine Haußhaltung zu haben Er wolle mich in allem Schonen ein eigenes Zimmer einb## en, und daß Er nach Seinen Geschäften auch einen vertrauten Freündin um sich habe, denn Seine Sel˖[ige] Johanna habe bloß darauf gedacht Ihm Sein Leben angenehm zu machen und jezt stehe Er es nicht aus so verlassen, ich bin recht froh, daß Sie so vergnügt die kurze Zeit mit einander verlebt haben, wenn man hört spricht mit Bedauren daß die glükliche Ehe so zerrissen seie, Herr Special hat mir sehr gedankt was ich an Seinem Enkele schon gethan habe, so daß ich mich resolvirte, so schwer es mich ankam es zu übernehmen Karl aber und Seine Frau und des Grossen auch die Vellnagelische sollen es aber nicht für gut finden und sagen ich solle jezt der ruhe geniessen unter meinen Kindern ich wäre doch da äusserst Genirt und hätte viele sorgen, wegen dem Kind, so, daß ich es Ihm jezt abgeschlagen wohl versprochen fleissig nach dem Kind zu sehen und Ihn zu besuchen wenn es mir wohl seie, ist gar ein frommes Kind, es hat sich fast noch gar nicht hören lassen mit Schreien Karl sagt Ihm wäre es lieber wenn es unruhiger wär in seinem Bad mahnt Er mich oft an den lieben Paul da ist Er äusserst munter hat auch keine Gebsucht und keine Mundknülle bekommen sondern so ein ausschlägle auch schwizt es so ich denke aber doch es seie gesund indem es nichts abgefallen, sondern noch so stark ist, als wie es auf die welt gekomen, es muß Seine Sel˖[ige] Mama ganz Ihren duldenten Sinn mitgebracht haben Er trinkt halb Milch und Amswasser und ißt zwiebäckens Suppen, Herr Special ist eben betrübt Sein Sohn ist ganz verwirrt geworden über den Tod Seiner Schwester, Er Sagte der gute Vatter es seie wie Ihn Gott ganz zermalmen wolle kamen die beede Herrn zum Gaupp da war Er der Sohn wieder ganz artig, und Sagte zu mir, ich soll Ihm Sein Nanüle auf den arm geben Er wolle es auch Segnen ich gabe es Ihm, und da hatte Er die gröste Freude an Ihm, Herr Special hat den Kindszeug so kostbar angeschaft, für daß Kind alles 2 Duzet weiß 2 bettle damit man es wenn daß Kind schwize daß andere nehmen könne, wenn jezt nur der liebe Gott daß Kind zur Freude erhält Du hast recht es machte mir viel zu schafen daß ich dachte ich seie viel schuld an dem Verlust und redete mit dem Herrn Special davon dieser aber sprach mich ganz frei, und Sagte daß es unter die wunderbare Führungen Gottes gehöre, daß erst in der Ewigkeit aufgeklärt werde der gute Mann hat so eine vortrefliche Predigt am Sonntag darauf gehalten, wo Er Sich und andern ganz beruhigte, Karl hat mich auch gedauert Er hat Sich alle Mühe gegeben die Gauppin zu retten es kam aber so gar viel bei Ihr zusammen, August war auch hier bei der Tauffe Er grüsset Dich mit Seiner Frau zärtlichst, daß Buch habe Er nicht und wisse auch nicht wo es hingekommen, ich werde jezt die Bücher da Hauff nach Ulm abgeht hieher bringen lassen, und wenn Du alsdann mir eine Gelegenheit anweissen wilst, die die Du ausgewählt hast Dir zu überschiken so werde es mit Vergnügen besorgen, bei dem Herr von Vellnagel geht es ein wenig besser aber doch ist Er als noch übel daran, Seine Stimmung ist noch gar nicht gut, es wandlen Ihn oft solche Bangigkeiten an, daß Er glaubt, es gehe plözlich mit Ihm aus, da wäre es Ohnmöglichkeit gewessen die reisse mit dem König zu machen, es ist eine Nerven Hippocondrie bei Ihm, Karl hofft aber wenn jezt die Witterung besser werde so daß Er auch Motive habe so werde es sich bald geben, lezthin hat Er die Beata und mich in Seinem Gefährdt auf den Kahlenstein geführt, und da war Er recht heiter und in den Sauerbrunnen zu ### und da ist Er viel zu Fuß gegangen, und war recht heiter Er läßt Sich mit Seiner Familie Dir und Deiner liebsten Frau vielmallen empfehlen, wenn Er nur daß Vergnügen gehabt Dich zu Sehen, aber liebster Friz Dein Portrait hast Du mir eben noch nicht geschikt, ich vermisse Dein, und Deiner lieben Frau und auch der lieben Frau Mama und der allerliebsten Mamsell Julchen auch mag ungemein liebster Friz Du hast mir so viele zärtliche liebe und Wohlthat erwiesen bei meinem langen Aufenthalt bei Dir Gott segne Dich, und Deine lieben reichlichst dafür, und lasse Dir durch daß Gesegnete wachsthum des lieben Pauls recht viele Freude zu Theil werden ach ich wünschte Ihn nur auch wieder 1 vierthelstündle auf meinem Arm zu haben, hier folgt wieder 100 f Verzeihe nur daß es so langsam geht, man solte nicht glauben daß daß Geldt so rar wäre so bald wieder eingeht soll wieder etwas folgen Herr Major Baur hat eben noch nichts von sich hören lassen, ich vermuthe Er seie schon abgereißt
darf ich bitten mich allen meinen Guten Freunden auf daß beste zu empfehlen, und es freut mich, daß Sie noch meiner Sich erinnern wir alle Grüssen und empfehlen uns insgesamt Ihrer liebe und Gütigem Andenken Den lieben Paul küsse in meinem Nahmen die liebste Frau Mama sollen eben nicht so nacheillen
Deine Treue Mutter