Herrn
D. J.G. Cotta
Wohlgebohrn
München .
Es ist mir sehr angenehm, daß das Denkmal pp nun doch auch im Norden angekommen ist. In der Hallischen Lit˖[eratur] Z˖[eitung] ist eine Rec˖[ension] erschienen, deren V[er]f˖[asser] Herr Köppen in Landshut ist. Eine solche Verteidigung ist noch schwächlicher als was zu verteidigen war; wer meine Schrift gelesen oder sie bey der Rec˖[ension] zur Hand nimmt, muß einsehen, daß die Beschuldigung von Falsis und Verdrehungen durch neue Verfälschungen und Unwahrheiten beantwortet ist. – Ich habe Klein selbst gebeten, mit der Rec˖[ension] für’s M˖[orgen]bl˖[att] nicht zu eilen; aber ich wünsche, daß eine solche jetzt doch bald erscheinen möge.
Die Weltalter noch zur M˖[esse] zu bringen habe ich vergeblich gestrebt. Sie können sich aber nun darauf verlassen, daß sie im Lauf dieses fertig werden. Das neu ausbrechende Gewitter wird dem Buchhandel im Norden freylich vollends den Herzstoß geben.
Wegen der Vorlesungen über Methodologie habe ich Sie schon längst fragen wollen, ob Sie nicht simpliciter einen zweyten Abdruk davon, etwa zu 500–750 Ex˖[emplaren], veranstalten wollten, da die 2te Auflage, auf welche ich denke, troz dem daß wirklich schon viel daran geschrieben ist, doch gewiß nicht eher erscheint als jene Anzahl verkauft ist, und ich von so vielen Seiten darum angegangen werde.
Meine Zeitschrift ist allgemein; ich werde besonders auch das Fach der bild˖[enden] Künste hereinzuziehen suchen und Fragmente aus meiner Ästhetik darinn niederlegen. Den Vertrag mit Schrag habe ich noch immer nicht vollzogen, weil ich eine solche Zeitschrift, wenn sie einmal eingeleitet ist, nicht so bald wieder aufgeben möchte, und ich über seine Verhältnisse sehr verschiedne Nachrichten erhalten habe. Könnten Sie mir etwas Sicheres darüber sagen, so würden Sie mich in so fern sehr verbinden, als ich auch noch von andern Seiten Anträge erhalten.
Ihr
S.