München .
Ich mache mir das Vergnügen, Werthester Freund, Ihnen das 1ste Heft meiner Allg˖[emeinen] Zeitschrift zu übersenden, und bitte Sie, es freundlich aufzunehmen.
Ob Sie gleich von den Aushängebogen der Weltalter noch nichts erhalten haben, so bleibt es doch dabey, daß sie dieses erscheinen. Ich habe mit dem Druck nur zurückgehalten, weil mir der Buchdrucker versprochen, ihn auf jeden Fall binnen 7 Wochen zu vollenden. Es erscheint nur der 1ste Band, aber gegen 30 Bogen
Hiernach ist gar wohl möglich, daß dieser erste Band noch zur gewöhnlichen -Meß-Zeit erscheint, ob dieß gleich für dieses Jahr so ziemlich gleichgültig seyn wird.
Daß es erscheint ist gewiß; so lange soll hoffe ich noch Ruhe in unsern Gegenden seyn.
Ich wünschte doch daß Sie die Rec˖[ension] von Klein abdrucken ließen. Überschritte sie freylich zu sehr das Maß, so wär’ es mir nicht lieb; doch kann ich dieß kaum für möglich halten, da man in der That nicht leicht zu viel Schlechtes von der Arbeit sagen kann. Vielleicht geht es dem V[er]f˖[asser] noch schlimmer, wenn ich über ihn komme.
Leben Sie recht wohl und behalten Sie in freundlichem Andenken
Ihren herzlich erg[e]b[en]sten
Schelling
Fast hätte ich etwas vergessen, das Sie mir noch zu erwähnen erlauben. Herr Böttiger hat in der Allg˖[emeinen] Übers˖[icht] der Literat˖[ur] in der Allg˖[emeinen] Zeit˖[ung] ohnlängst meines Denkmals auf Jacobi erwähnt, auf die Art wie es von ihm immer zu erwarten ist; und noch dabey die Unwahrheit zu verstehen gegeben, daß mir von Seiten der Regierung verboten worden, in der Sache weiter zu schreiben. Ich begreife zwar nicht ganz, oder nur daraus, daß Sie keine unmittelbare Aufsicht über die Redaction führen, wie eben dieses Blatt zum Mittel werden muß, parteyische Urtheile und Unwahrheiten – über Ihre Freunde zu verbreiten, und dem Böttiger eben dazu zu Dienst steht, nachdem es keine andre Blätter der Art mehr für ihn gibt. Aber natürlich ist, daß Sie sich hierinn nach Ihrer Convenienz richten; ebenso natürlich, daß ich mich nach der meinigen, und daß ich bey der ersten Gelegenheit mich hierüber, ohne zu fürchten, daß Sie es mir verübeln, erklären werde, wie ich’s nöthig finde.