Schelling

Schelling Nachlass-Edition


An Schelling

Erlangen

Da ich dich, leider nicht selbst besuchen kann, ist es mir in der That eine Art Trost durch diese Zeilen Dir die Bekanntschaft meines theuren Freundes, des preuss˖[ischen] Kammerherrn und Major von Willisen verschaffen zu können. Er war in Halle, als junger Mensch mein Zuhörer – wir trafen uns im Feldzuge und länger als vier Jahr war mein Hausgenosse hier in Breslau – Gewiss kein Mensch kennt mich genauer, keiner ist mir näher – Dass Ihr beiden euch einmahl treffen möchtest – er – und Du – mein trefflichster Freund – war von jeher meine Sehnsucht – Er ist von den König sehr geschäzt. Der Kronprinz liebt ihm und er ist ein genauer Freund des Prinzen Wilhelm – ein reiner, herrlicher Mensch. Ihm begleitet Graf York, ein Sohn des Feldmarschalls, der 3 Jahre lang an meinem Tische ass und unter meiner Aufsicht stand –

Sie werden Dich sagen, wie innig Dich liebe, wie oft ich an die herrlichste Zeit meines Lebens denke –

Dein

Steffens