An
Frau Directorin von Schelling
aus Erlangen
gegenw˖[ärtig]
in
zum goldnen Fasanen auf der Wiese.
frey Gränze.
No 14.
No 27.
Montag
Verzeih’ wenn ich mich heute kurz fasse; die Umstände erlauben mir nicht ausführlich zu schreiben. Wir alle und die Kinder insbesondre sind wohl. Unsres allerliebsten Julchens werde ich nicht mit Dir feyern können, desto inniger werde ich Deiner und des Kindes gedenken. Dagegen unsres Dicken werde ich wohl allein zu feyern haben. Willst Du daß dieß Jahr wieder ein Courier aus Carlsbad ihm etwas bringe? Glaube nicht, wenn ich Dir schreibe, Du sollest Deine Cur auch noch über den erstrecken, daß es uns nicht allen recht schwer werde, ohne Dich zu leben. Aber doch ist es besser, später Dich wiederhaben und gesund oder doch auf dem Wege zur Herstellung als früher und nur unvollkommen gebessert. Auch ist dieß immer nur unter der Voraussetzung, daß Mitterbacher es so gut findet, mein Rath. Glaubt Mitterb˖[acher] daß Du einen so langen Gebrauch nicht gut ertragen könnest, so mußt Du freylich aufhören; ist er aber im Gegentheil der Meynung, daß ein noch längerer Gebrauch Dir heilsam seyn werde, so nimm auf nichts andres Rücksicht. –
Nun ist es die höchste Zeit und ich muß schließen. Grüße herzlich die Deinigen und leb’ recht wohl.
Dein
tr˖[euer]
Sch