An
Frau Directorin
von Schelling
aus Erlangen
gegenw˖[ärtig] in
im goldnen Fasan auf der alten Wiese.
fr˖[ey] Gränze.
No. 11.
No. 20.
Freytag
Als ich das Inliegende selbst auf die Post trug wurde mir versichert, es sey völlig gleichgültig, ob der Brief an diesem Tag oder erst heute abgehe. Da ich nun aus Deinem zugleich erhaltenen vom (No. 10) ersah, daß Dir abermals mein schon am abgeschickter Brief erst am zugekommen: so will ich Dir nun lieber immer Freytag und Montag schreiben. – Herzlichen Dank für den eben erwähnten Brief. Da Du eine 2te Periode Deiner Cur gewissermaßen angefangen, so bitte ich Dich umso mehr, mir recht viel von Dir selbst und Deinem Befinden zu schreiben, denn dieß ist, was ich am meisten in Deinen Briefen vermisse (auch die Kinder wollen immer gern Bescheid wissen. Der Vogel zu dem Du jetzt gezogen ist zwar dem Namen nach vornehmer doch dauerst Du mich der 2 Treppen wegen, die in Carlsbad nicht von den bequemsten zu seyn pflegen. Gib doch noch einmal kleine Gesellschaft und lade Schilcher express dazu ein, da er doch
Nochmal leb recht wohl.
Kann denn das Mäuschen auch noch Papa rufen oder hat sie den ganz vergessen? abends luden mich Schuberts zum Ulrich ein, wo eine besondere Collation Statt fand, weil es grade auf dem Ulrichs-Tag war. Alle grüßen Dich bestens. Die arme Döderlein scheint