Ich bitte Sie, verehrtester Freund, überz˖[eugt] zu seyn, daß es mir zur wahren Freude gereicht, etwas beytragen zu können, um Sie
Ihr Auftrag in Ansehung Ihres Friz hat mir zur wahren Freude gereicht, und ich danke Ihnen herzlich für diesen Beweis Ihres Vertr˖[auens] dem ich auf jede Weise zu entsprechen suchen werde. Er hat bereits ein Colleg˖[ium] über Pandecten bey unserm Hofrath Bucher zu hören angefangen, das ihn bey gehöriger Vorber˖[eitung] und Widerholung, schon an die 5 Stunden täglich bechäftigen wird. Außerdem habe ich ihm gerathen Rechtsgesch˖[ichte] zu hören, die er jetzt auch bey Prof. Puchta belegen will; Ich hätte gewünscht, ihm noch irgend einen allgemeinen Colleg˖[ium] empfehlen zu können, um seinem Geist eine Erholung dadurch zu geben; von dieser Seite ist aber bey uns nicht viel zu machen; inzwischen habe ich ihm gerathen, bey Prof. Schubert von 1–2 nachm˖[ittags] allg˖[emeine] Naturgesch˖[ichte] zu hören, die, ohne ihn anzustrengen ihn ver˖[muthlich] auf eine geistreiche und angen˖[ehme] Weise beschäftigen wird. Um seines Fleißes besonders in seinem H[aup]tfach mich zu versichern werde ich mit K. Bucher, einem sehr guten Bek˖[annten] und der ein vorzüglicher Freund der Jugend ist, Rücksprache nehmen. Sein sittliches Betr˖[agen] werde ich freylich nur von ferne beob˖[achten] können; doch das Mögliche thun. Was seinen Umgang betrifft, so erzählt er mir von 2 Landsleuten, die zugl˖[eich] mit ihm in Gött˖[ingen] gewesen, die ich aber nicht kenne: die Table d’hôte im Wallfisch hat er gut gewählt es ist anständigere Ges˖[ellschaft] dort, als in den meisten ###. Wegen der Wohnung ### ich gewünscht, er hätte eine andre gewählt. Doch bezieht sich dieß mehr auf die Zuk˖[unft] als auf den Augenbl[ick]. Ich werde sorgen, ihn jede Woche ### einmal zu sehen und behalte mir vor, im Fall ich irgend etwas nachtheil˖[iges] ### sollte, Sie sogl˖[eich] davon zu benachr[ichtigen]. Übrig˖[ens] scheint er mir bis jetzt voll guter Vorsätze und ich sehe bis jetzt keinen Grund, nicht alles Gute von ihm zu hoffen. Er weiß nicht daß sie mir geschr˖[ieben] und es wird wohl gut seyn, wenn er von unsrem Briefwechsel überh˖[aupt] nicht erfährt.