An
Herrn Direcktor
von Schelling
in Erlangen
München den .
Verehrter Herr Gevater!
Sie stellen die kleinen Hülfleistungen die ich Ihnen in den Tagen der Noth aus reinem Herzensdrang erzeigte viel zu hoch, sie kamen aus Liebe und alter treuer Anhänglichkeit und sind durch die Liebe mit der sie aufgenommen wurden vergolten. Aber eben dadurch ist es mir doppelt freudig und werth, daß Sie mir mit gleicher Liebe und Vertrauen eine so heilige Stelle in Ihrer Familie gaben, und damit zeigen dass Sie die kleinen Dienste als Beweise der Liebe aufgenommen haben. Gern bin ich Ihnen und Ihrer lieben Frau auch auf diese Art verwandt, mein Herz dankt Ihnen dafür. Gott erhalte mein liebes Patchen, das ich leider wohl erst nächsten sehen werde; möchte es mir dann doch schon entgegen laufen! Den herzlichsten Gruß meiner lieben Frau Gevaterin.
Mit Achtung und Liebe
Ihre Freundin und Gevaterin
E. Niethammer