Schelling

Schelling Nachlass-Edition


Sr. Hochwohlgebohrn

Herrn Direktor, Ritter

von Schlichtegroll

München

Meine herzlichen Glückwünsche zum N˖[euen] J˖[ahr] zuvor Ihnen, verehrtester Freund und den Ihrigen! Die ersten Monate dieses Jahrs werden für Sie alle besonders erfreulich seyn, inwiefern durch die Versammlung der Stände eine neue lebendige Regung in die Gemüther und in die stagnirenden Zustände kommen wird. Daß Sie mir Ihren sehr glücklich gedachten und in vieler Beziehung wichtigen Vorschlag wegen einer in Nürnberg zu errichtenden Buchh˖[ändler]Messe anvertrauen wollten, muß ich mit lebhaftem Dank erkennen. Bereits habe ich denselben in Circulation gesetzt und glaube Ihnen von hier aus Theilnahme und nicht uninteressante Bemerkungen versprechen zu dürfen. Bis dahin spare ich das Wenige auf, was ich für meine Person etwa darüber zu sagen hätte.

Die nächste Absicht meines heutigen Schreibens ist mich zu erkundigen, ob Ihnen mein Brief vom mit der Inlage (Schlegels Indische Bibl˖[iothek] 1. und 2. Heft für die Akademie bestimmt) zugekommen ist oder nicht? Ihr Schreiben ist vom und da sie des meinigen nicht erwähnen, so fürchte ich, daß diesem irgend etwas Nachtheiliges begegnet. Haben Sie also die Güte, mich nur mit Ja oder Nein, aber sogleich, darüber aus der Ungewißheit zu setzen, damit ich im Falle des Verlustes die nöthigen Schritte thun kann.

Weiter kann ich in diesem Augenblicke nichts hinzusetzen als die Versichrung unverbrüchlicher Hochachtung und Freundschaft, und die Bitte auch im N˖[euen] J˖[ahr] wie im alten Ihre Gewogenheit gegen mich fortzusetzen

Schelling