Schelling

Schelling Nachlass-Edition


No. 19.

Glücklich und wohlbehalten waren wir wieder in der lieben Heymath angelangt, geliebtester Freund! Der Einspanner hat sein Möglichstes gethan, die Buben waren artig und das Wetter begünstigte unsre Reise auch. Hier fand ich die lieben jüngsten Engelchen wohl und vergnügt. In so weit wäre also alles gut gewesen, hätte ich mich nur nicht von dir, liebstes Leben! trennen müssen, das Einzige tröstet mich daß ein längerer Aufenthalt deiner Arbeit nicht vortheilhaft gewesen wäre, und da dieser jetzt Alles nachstehn muß, so will ich mich denn begnügen dich 2 Tage gesehn zu haben, und mich nur freuen dich wohl und vergnügt zu wissen.

Aus der Frühlingsst. ist eine sehr höfliche Antwort gekommen, alles wäre aufs Sicherste und Beste eingeleitet und die Sache gleich so gestellt, daß die zu erwartenden Anträge wo möglich gleich bestimmt und befriedigend ausfallen. Diesen können aber noch keine weitere Nachrichten über die Sache einlaufen. Schlage Dir die Sache also jetzt ganz aus dem Sinn, ich will auch versuchen ein Gleiches zu thun.

Leb' wohl lieber, theurer Freund! erhalte Dich gesund und vergnügt und uns geneigt bis wir so glücklich sind Dich wieder zu besitzen. Mit zärtlichster Liebe wie immer die Deinige

P.

Den ersten schönen Tag gehe ich nach Heidhausen.
Hier folgt Tabak, Öhl, Reis, Mehl und Gewürz. Unser einfaches Essen will mir nach deinen Traktamenten gar nicht mehr behagen. Wie leicht wird man doch verwöhnt.
in Eile.