Sr. Hochwohlgeboren
dem K[önig]l˖[ichen] bayerischen Generalkonservator,
Präsidenten,
Herrn Profeßor, Docenten
von Schelling
zu München
Durch die Hand eines jungen Freundes
Mein herzlich theuerst und innigst verehrter Herr Präsident!
Ihr letzter Brief durch den lieben Heller kam richtig zu mir, da ich mich zu Dresden befand, wo meine Schwester des köstlichen Carlsbad unter der Leitung des Kreysrig, deßen Behandlung ihr oft heilsam gewesen war, gebrauchen sollte, und ich habe mich herzlich Ihres Andenkens und Ihrer Worte gefreut, so sehr ich es bedauerte, nicht mit Ihnen zu Carlsbad zusammenzutreffen. Auch Böhmers Schrift habe ich erhalten, meine Meynung, als ich sie Ihnen zusandte, war eben, daß sie bey Ihnen bleiben sollte. Sie können sich sicher darauf verlaßen, daß ich nachdem, was Sie mir geschrieben haben, mir nie wieder eine Mittheilung aus einem Ihrer Briefe erlauben werde.
Es freut mich sehr, durch die jungen Bayern von Ihrer Wirksamkeit zu München zu hören und ich freue mich auch der Hoffnung, bald Ihre
Schon oft war ein Herzensdrang in mir, mein Andenken bey Ihnen durch einige Zeilen zu erneuern. Jetzt veranlaßt mich Ihnen zu schreiben die Abreise eines lieben Jünglings, des Sohn eines hiesigen Geistlichen, Namens Stahn, der nachdem er hier das theologische Studium begann, nach München geht. Wenn Sie mehre Jünglinge auch den Zutritt in Ihr Haus gestatten, so würde ich auch für diesen lieben Jüngling die Bitte einlegen, daß ihm außer Ihren Vorlesungen der Segen Ihres nähern Umgangs zu Statten kome.
Was ich Ihnen durch Perthes geschickt, werden Sie erhalten haben, nicht als ob ich mir Antwort erwartete.
Indem ich von ganzen Herzen wünsche, daß der Herr Sie noch lange als
Mit innigster Verehrung und Liebe
Ganz der Ihrige
Neander
Berlin den