Schelling

Schelling Nachlass-Edition


Ich bin ein lästiger Bücherzusender, liebster Schelling. Noch weiß ich nicht einmal, ob Sie den vierten Calderonband erhalten haben, und hier komme ich schon mit dem fünften. Doch ich verlange nicht, daß Sie all das Zeug lesen sollen. Nur aufstellen sollen Sie es unter Ihren Büchern, und zuweilen, im Vorübergehn, Ihres alten Freundes dabei gedenken.

Die Zeit drängt. Ich muß mich kurz fassen, wie Hamlets Geist, da er Morgenluft witterte; denn Frommann verlangt die Bücherpakete zur Absendung. Diesen Freund nebst Frau und Tochter werden Sie vermuthlich nächsten in Erlangen sehen; er macht eine große Reise, pour se délasser. Wollte Gott, ich könnte es auch! Aber ich bin leider glebae adscriptus, und muß mich begnügen, meinen Freunden durch Schrift und Druck einige Lebenszeichen zu geben.

Leben Sie wohl, mein theurer Freund, und empfehlen Sie mich Ihrer lieben Pauline
Für immer
Ihr

J.D. Gries.