Sr. wohlgebohren
Herrn Director Schelling
in
Nürnberg .
Die Meße, und ihr Treiben und Drängen in Leipzig, wird mich bey Ihnen entschuldigen, daß ich erst jetzt nach meiner zurückkunft Ihre schätzbare Zuschrift vom beantworte.
Meine Besorgniße sind damit ganz befriediget, und ich werde mich bestreben nie welche bey Ihnen zu veranlaßen. Ich erkenne dabey mit Dank Ihre geneigte Gesinnung für mein Bestes, und hoffe um so mehr auf das Gedeihen der Unternehmung, für die ich mich nun nochmals ganz frey und ungezwungen erkläre. Sehr angenehm war mir die Nachricht, daß das Erste Heft bald erscheinen, und somit der Druck ehestens beginnen wird. Ich hoffe daß der Buchdrucker sich in dem Stande befindet, wie Sie ihn wünschen, und werde ihm demnächst darüber schreiben.
Wie viele Exemplare auf Extra Papier abgedrukt werden sollen, werden Sie ihm gütigst bestimmen.
Meiner Seits habe ich auf der Meße schon Verbindungen für das Journal zu gewinnen gesucht. Ich machte meine Rückreise über Weimar, um Herrn Geh˖[eim]Rath von Göthe meine Aufwartung zu machen, und ihn in Beziehung auf das Schreiben, das er in dieser Sache vielleicht schon von Ihnen besitzt, zu sprechen; allein er war wenige Tage früher schon nach Carlsbad abgereißt. –
Glücklicher war ich bey Herrn Baron Fouqué, von dem ich schon ein Gedicht dafür erhielt, das ich nebst seinem Schreiben, welches vielseitigen Bezug auf Sie hat, hier beilege.
Herrn LegationsR˖[ath] J˖[ean] P˖[aul] Richter erwarten wir nächstens hier, und ich werde Ihnen sonach bald darüber Nachricht geben.
Wenn ich übrigens wüßte, von welchen Gelehrten Ihnen Aufsätze besonders intereßant wären, so fände ich vielleicht bei manchem Gelegenheit mich als Verleger darum zu bewerben. z.b. bey Tiedge, Kind, Mahlmann etc.
Auch Georgius hätte sicher manches dahin vorzüglich passende liegen.
Einer geneigten Erwiederung entgegen
sehend beharre dero
ergebenster Diener
Schrag
Herrn Dr. Spix bitte mich zu empfehlen.