Herrn
Director Schelling
in
Stuttgardt den
Liebster Bester Friz!
nun kan ich es nicht mehr ausstehen daß wir so lang keine Nachricht mehr von Dir bekomen, ich habe Tag und Nacht keine ruhe weil ich nicht weiß was ich denken solle, ob denn alles Krank geworden, oder was es sonst für eine bedeütung haben möchte, Liebster Sohn Du Kennest meine Anhänglichkeit und zärtlichkeit die für Dich, Deine Liebste Frau, und Deine liebe Kinderle habe, ich kan mir nichts vorstellen, daß Du beleidiget von uns geworden, ach was hat es dann vor einen Grund, Seie doch so gut und gib uns durch die nächste Post Nachricht wie es bei Dir steht, Können wir in irgend etwas Dir Erleichterung schaffen, so gib uns nur ein wink Der ist ohnehin so ein betrübter Monath für mich, und diesmal doppelt, daß ich so ganz vergessen bin, und nicht einen Buchstaben von meinem lieben Sohn zu meiner aufrichtung erhalten habe, Nein es ist gar zu arg für mich. wie befindt Sich dann Deine liebste gute ist Sie doch wieder wohl, ich habe als Sorgen, und denke Sie würden Sich doch über mich erbarmt haben und mir etlich linien schreiben, wir alle haben geschrieben, Groß ist in der Angst ob Du Seinen Brief mit dem löfel erhalten Hättest, und ich bin auch nicht gleichgültig damit Karl hat etwas von Cotta erhalten, aber keinen Brief von Dir, die Doctorin hat geschrieben mit einer laden von Trauben und es an Dich abgeschikt, und bekommt auch keine Nachricht, ich schike Dir und Deiner liebsten Frau auch dem lieben Paul einige Trauben so gut ich sie bekomen konnte es sind zwar Maullbronner, aber heüer sind sie gar nicht wie andere Jahre, es ist ein trauriger , nun wil schliessen, mit meinem herzlichsten Wunsch recht gute Nachricht bald von Dir zu erhalten.
Gott Segne Dich, und die Liebsten deinigen, wir grüssen Dich alle, mit Deiner liebsten Frau Taussendmal, ich bin mit zärtlichster liebe
Deine treüe Mutter
Schellingin
Ach liebster Friz ich sorge eben immer es habe keine gute Bedeütung daß wir keine Briefe bekomen Schreibe es uns