Schelling

Schelling Nachlass-Edition


Ew. Wohlgebohrn

beeile ich mich zu melden, daß ich den Sicklerschen Entwurf zu dem Antiken-Gebäude unter den noch vorhandenen sogleich aufgesucht und glücklich gefunden habe; die 15 Bogen starke Erklärung war ein unfehlbares Merkzeichen. Mit dem nächsten Postwagen, künftigen , werden die Zeichnungen, (drey Blätter), die 15 Briefbogen betragende Erklärung, nebst der unerbrochenen Devise, unter Ihre Addresse nach Würzburg abgehn. Wegen des sonderbaren Verlangens, auch die Rolle unerbrochen zurückzuerhalten, brauche ich Ihnen kaum zu bemerken, daß, da er die Zeichnungen in der Absicht um den Preis zu concurriren eingeschickt hat (wozu sonst die versigelte darin?) diese Herrlichkeiten wohl eröffnet werden mußten. Zu beliebigem Gebrauch melde ich noch, daß dieses Project, auf welches der Urheber so großen Werth zu legen scheint, daß er sogar sein geistiges EigenthumsRecht daran, welches ihm niemand wird streitig machen wollen, zu reclamiren droht – daß dieses Project bey der Akademie so sehr unter aller Kritik gefunden worden, daß man es, trotz der 15 Briefbogen starken Erklärung, nicht einmal einer Bewerthung werth hielt.

S[eine]r˖ Kön˖[iglichen] Hoheit Gnädigstes Schreiben vom in Betreff des Wagner’schen Aufsatzes habe ich zu erhalten das Glück gehabt und werde ich nicht ermangeln, S[eine]r˖ Kön˖[iglichen] Hoheit über die Erscheinung desselben sogleich schuldige Nachricht zu geben, wenn von Cotta, dem ich den Verlag angeboten, Nachricht eingegangen ist.

Ich bitte Sie um ihr freundschaftliches Andenken und bin mit Ihnen längst bekannter Hochachtung
Ew. Wohlgebohrn
ergebenster

Schelling.