Schelling

Schelling Nachlass-Edition


Seiner Wohlgeb˖[ebohrn]

Herrn Dr. Gries

in

Jena

An Herrn Dr. Gries

in Jena

Euer Wohlgebohrn

zeige ich die wirkliche Erscheinung der von mir angekündigten

Allgemeinen Zeitschrift
von Deutschen für Deutsche

in der Absicht hiemit an, Sie zu ersuchen, dieses vaterländische Unternehmen durch Ihre thätige Theilnahme und Mitwirkung zu unterstützen und diese dem gesammten deutschen Gelehrten-Publikum, der deutschen Wissenschaft und Kunst in ihrem ganzen Umfang gewidmete Zeitschrift durch Ihre Beyträge zu vervollkomnen.

Der Verleger erbietet sich jeden gedruckten Bogen einer von Ihnen eingesendeten Abhandlung oder sonstigen literarischen Mittheilung mit zwey Louis d’ors zu honoriren. – Für die Schnelle und Genauigkeit des Abdrucks, für die Pünktlichkeit der Bezahlungen und überhaupt für Erfüllung aller in diesen Verhältnissen insbesondere zu erwartenden Gewissenhaftigkeit verbürge ich mich.

Die Beyträge werden Sie die Güte haben, an Hrn. Buchhändler Schrag in Nürnberg (entweder durch Postwagen oder durch Gelegenheit), oder auch unmittelbar an mich zu addressiren.

Der ich mit vorzüglicher Hochachtung mich unterzeichne
Euer Wohlgebohrn
ergebenster

Schelling.
Königl. Baier’scher Director und General-
Sekr. der Akad. d. Künste, ord. Mitgl.
der Königl. Akad. der Wissenschaften.

Lachen Sie mich wegen des förmlichen, gedruckten Briefes nicht aus; es ist wegen des Drucks der Zeit, daß er Surrogat eines geschriebnen wird. Desto mehr lassen Sie, bester Freund, meine Bitte stattfinden! Was Sie senden wird vollkommen seyn.

Habe ich hier unten auch nicht viel Raum, so habe ich doch soviel, Ihnen zu sagen, daß ich nie aufhöre, mich Ihrer Freundschaft zu erinnern, und daß ich mich ungemein der Gelegenheit freue, Sie einmal wieder aus der Ferne zu begrüßen. Das Beste wäre, Sie trügen Ihre Beyträge selbst hieher zu Ihrem

S.