Die Wagner’sche Zeichnung betr[ef]fend
1)
Auf die erhaltene Nachricht, daß die Wagner’sche Zeichnung nicht zurückgekommen sey, war das Erste, sich an den Herrn Grafen von Thürheim Exzellenz zu wenden, welchem dieselbe war übergeben worden. Seine Exzellenz erinnerten sich sogleich, dieselbe erhalten, und meynten, die Zeichnung möchte sich noch in den Händen des Herrn Geheimen Raths von Zentner, damaligen Obersten Referenten in Universitäts Angelegenheiten befinden.
2.)
Auf die deßhalb bei Herrn Geheimen Rath von Zentner gestellte Erkundigung äußerte derselbe, sich nicht zu erinnern, daß ihm jemals eine solche Zeichnung vorgekommen, noch viel weniger sie jetzt noch in Haenden zu haben, erklaerte aber, in den Ministerial-Akten nachsehen laßen, und was von dieser Zeichnung sich in denselben erwähnt finde, mittheilen zu wollen.
3)
Die hierauf erfolgte Mittheilung, enthaelt die Beilage Nro. 1. sub a, und aa.
4)
Auf diese, Seiner Exzellenz dem Herrn Grafen von Thürheim wieder zugestellte, Aeußerung erklaerten sich dieselben, wie auf dem nämlichen Blatt Lit. b zu sehen.
5)
Es blieb noch Hoffnung, die Zeichnung möchte nach Würzburg zurückgekommen und dort bei den UniversitätsAkten geblieben seyn. Nach früheren vergeblichen Versuchen von dorther Aufschluß zu erhalten, wurde der gegenwärtige Herr General Kommißare und Regierungs-President zu Würzburg, Freiherr von Asbeck, ein vorzüglicher Freund der schönen Künste unmittelbar darum angegangen. Die Antwort Seiner Exzellenz findet sich subscr. 2.
6.)
Sollte sich auch dort kein weiteres Resultat zeigen, so muß man sich um so mehr begnügen, die Sache bis zur lezten Instanz verfolgt zu haben, als es durch die eingetretnen ZwischenRegierung in Würzburg noch schwerer, ja beinah’ unmöglich wird, derselben auf den Grund zu kommen.
7)
Der Einzige, an dem man sich etwa noch wenden könnte, wäre Herr Gallerie Direktor Mannlich, damaliger Gnaden-Ausspender in Sachen der Künste, an dem darum auch Manches brevi manu geschickt worden.
8)
Jede sich etwa zeigende Spur wird übrigens ferner eifrigst verfolgt, und die Sachen nie aus den Augen gelaßen werden.
Schg.
München den .
Herrn General Sekretär
Herr von Schelling
bei der k˖[öniglichen] Akademie der
bildenden Künste
Wohlgebohren
[/] Nro 1.
a. Auszug aus einer Vorstellung des Martin Wagner d˖[e] d˖[ato] Paris den
Pass. concern.
Nach meiner Zurückkunft ins Vaterland verfertigte ich eine Zeichnung zu der auf dieses Jahr von Herrn Göthe in Weimar aufgestellten Preiß-Aufgabe aus einer Stelle der Homerischen Odyssee, worauf mir vor zwei Wochen, unterm , von Herrn Göthe der erste Preiß zuerkannt worden.
a.a. Weder in dieser Vorstellung noch in den sonstigen den Martin Wagner betreffenden Actenstücken ist nicht das mindeste von Einsendung des fraglichen Preißes enthalten. Man wird auch eine nähere Anfrage bei des Herrn Grafen von Thürheim Exzellenz über diesen Gegenstand stellen.
M˖[ünchen] den
Zentner
b. Ich weiß ganz bestimt daß die, von Herrn Martin Wagner verfertigte Zeichnungen, zu Begründung seines damaligen Gesuches nach München eingeschikt worden sind.
Sollten dieselbe wie es scheint, vermittirt worden seyn, so sind sie ganz zuverläßig bey der Abtretung von Würzburg zurük geblieben
den
Thürheim