Schelling Nachlass-Edition

Euer Hochwohlg˖[ebohrn] halte ich für Schuldigkeit zu melden, daß ich mich in meiner Ahndung nicht getäuscht habe und diese schon jetzt bereits in die klare Erkenntniß übergegangen ist, an Mlle. Gotter eine Frau nach meinem Herzen gefunden zu haben. Nachdem ich zu dieser Einsicht gelangt, bewegen mich außer der Euer Hochwohlgebohrn bereits erklärten nun auch persönliche Gründe, zu dem lebhaften Wunsch, diese Verbindung baldmöglichst zu vollziehen. Im Vertrauen auf die von Euer Hochwohlg˖[ebohrn] mir ausgewirkte Zusage S[eine]r˖ Exc˖[ellenz] des Herrn ### habe ich nun wirklich die Bitte um Allerh˖[öchste] Bewilligung und gänzliche Dispensation von den Weitläufigkeiten der Proklamation gestellt.

Nach der mir ertheilten gütigen Erlaubniß habe ich Herrn Director Langer ersucht, diese Bittschrift nebst dem gutachtlichen Bericht der Akademie unmittelbar Eurer Hochwohlgeb˖[ohrn] zu übergeben. Wenn ich mir denke daß Euer Hochwohlgebohrn zu diesen Beweisen Ihrer Gewogenheit noch den hinzufügen wolle, den Director Langer nach erhaltner Allerhöchster Genehmigung unmittelbar mündlich oder schriftlich, zu der nöthigen Ausfertigung zu auktorisiren, ohne daß der langsamere Gang des Rescripts welches gegen den 13then Juny noch immer früh genug kommen würde, erwartet werden darf: so scheint in diesem Augenblick zu meinem Glück nichts zu fehlen.

Unter diesen Hoffnungen ist es einer meiner angenehmsten Gedanken, Euer Hochwohlgebohrn, dem ich in Ansehung aller meiner Verhältnisse zu so großem und vielfachen Dank verpflichtet bin, auch in Bezug auf diese Angelegenheit, die für alle meine Lebensverhältnisse von der größten Wichtigkeit ist, als HauptStifter m[eine]s˖ Glücks betrachten zu dürfen.