Schelling

Schelling Nachlass-Edition


An Sr. des

Herrn Directors Schelling

Hochwohlgeb[ohrn]

Lichtenfels.

Meine Abreise war auf heute früh 9 Uhr bestimmt, erfolget aber ietzt erst um die MittagsStunde. Um iedes Aufsehen zu vermeiden, habe ich mehrere Zwecke bei dieser Reise zu vereinigen gesucht, und auf ieden Fall gedachte ich erst Morgen, Abends hierher zurückzukehren. Ich treffe demnach gegen 4 Uhr in Lichtenfels ein, und gedenke heute Nachts in Stresendorff, bei dem Herrn von Schaumberg, meinem Patienten, zu übernachten. Von da fahre ich Morgen nach Weismayn um ein paar Pferde in Augenschein zu nehmen, und treffe bis Mittag wieder bey Ihnen in Lichtenfels ein. Dort bleibe ich, so lange Sie, geliebter Freund, mich nothwendig bedürfen. – Was die Kranke betrift, so vermuthe ich, daß eine gewisse Periode eingetreten ist, wobei Erkältung und Bewegung, in den ersten Tagen, bei einer vielleicht etwas reizbaren sensibelen Constitution, vermieden werden muß. Alles Uebrige, hoffentlich bei einer heiteren Stimmung, vom Muend zum Herzen

AM.