für sie zu haben, zum Fleiß und Lernen wollte ich sie schon anhalten, besonders da der älteste großen Eifer zeigt. Aber die öffentlichen Schulen sind hier so schlecht, daß aber mehrere protestantische Familien sich vereinigt haben, eine eigne lateinische Schule für ihre Söhne anzulegen, wozu man einen Wirtemberger kommen lassen will. Diese Sorge wegen des Unterrichts meiner Kinder war in der letzten Zeit der einzige Grund, der mich eine Veränderung meiner Lage wünschen ließ.
Nun, liebste Schwester, empfange nochmals herzlichen Dank von mir und meiner Frau für Deine schönen Trauben und für Dein lievolles Andenken an uns. Erhalte uns dieß und lebe mit Deinen lieben Kindern glücklich und froh. Grüße sie schönstens von uns, wenn auch keines derselben sich unsrer erinnert. Ich bin mit zärtlichster Liebe
Dein
tr˖[euer] Br˖[uder]
Fr.
N.S.
Darf ich Dich bitten, den beygeschloßnen Brief zu besorgen? Da ich nicht weiß, ob die Frau noch in Kirchheim ist oder wo sie sonst lebt, so bitte ich Dich dieß in der Addresse zu ergänzen.