An
dem Herrn Director Schelling
in
Gotha den .
So sollen sie denn endlich in Erfüllung gehn die schönen Träume, die wir so lange und so gern hegten; ja wir kommen, bester Schelling! wir kommen alle und nichts in der Welt soll uns daran verhindern, mit Freundschaft und Liebe schlagen Ihnen schon jetzt unsre Herzen entgegen.
Nur das Ziel unsrer Zusammenkunft wäre noch zu besprechen – die gute Mutter ist bereit bis über die Grenze zu gehn. In Hildburghausen haben wir viele Bekannte, die unser Beysammenseyn wohl stöhren würden; ich habe deswegen das kleine Örtchen Lichtenfels vorgeschlagen, 5 Stunden hinter Coburg, dicht bei Kloster Panz am Main, deßen freundliche Lage mir einmal bey einer Durchreiße wohl gefallen. Sollten wir uns nicht angenehm dort befinden, so bleibt es uns ja noch immer übrig zusammen an einen andern Ort zu gehn. Genehmigen Sie dieß, lieber Schelling, und können Sie uns schon künftigen Sonntag den antworten so erhielten wir Ihren Brief Sonntag den , da die Briefe von München hierher< immer erst den 8ten Tag eintreffen, und würden alsdann wohl nicht früher als Dienstag den abreisen können, und erreichten dann den Abend Lichtenfels. Sind Sie indeß verhindert in diesen Plan einzugehn, so haben Sie nur die Güte den Tag unsrer Abreise selbst zu bestimmen, da Sie nun berechnen können, wenn Ihre Antwort in unsren Händen ist. Möge die schöne Sonne die uns gegenwärtig so begünstigt auch bey unsrer Zusammenkunft noch freundlich scheinen, daß wir unter Blumen und Blüthen in Gottes schönen Frühlingsgarten zusammen wandeln können. Die Meinigen behaupten oft, ich sei unter so glücklichen Gestirnen gebohren, daß ich nur etwas recht innig zu wünschen brauchte, so wäre die Erfüllung auch schon nah; ich will es mir diesmal selbst einbilden und recht vertrauungsvoll auf das schöne Wetter bauen.
Leben Sie wohl, bester Schelling! bald sind wir bey Ihnen. Der Geist unsrer Caroline umschwebe uns.
Pauline.