Herrn Herrn
Director von Schelling
Euer Wohlgeborn
wenn ich anders recht verstanden, wünschen das bruchstücks docktrin selbst aus dem schema verbannt welches ich Ihnen zu senden die ehre hatte, denn der lehrton ist doch wohl nicht von der lehre zu trennen. Die lehre selbst kann aber von seiten unserer Academie nicht wohl unterlassen werden, da die ehre unserer Anstalt erfordert daß wir, aufgefordert, klaren wein einschenken. Ich verstände überhaupt den sinn nicht, in dem Herr Dörr das bild in frage hätte hersenden können, wenn es nicht der wäre, unser unverholenes urtheil zu hören. Wir können aber selbst dasselbe nicht aussprechen, ohne die grundsätze wenigstens anzudeuten von denen wir ausgehen, und deren wohlgemeinte mittheilung Herr Dörr annehmen oder verwerfen kann wie ihm beliebt.
Was übrigens die besserung der form angeht – in so fern sie mit den gedanken eines bleibt – so habe ich vorausgesetzt, daß Sie dieselbe unternehmen würden, wie es Ihr Amt und ausgezeichnete sprachkunst erheischt. Weit entfernt Sie in den pflichten des Generalsecretariats beschränken zu wollen, wünschte ich vielmehr, daß Euer Wohlgeboren einen kleinen theil Ihrer geistreichen arbeiten dem nutzen und der ehre einer anstalt zu wendeten die sich geehrt fühlt, Sie unter ihren thätigen mitgliedern zu zählen. Gewiß würden Sie uns verbinden, wenn Sie uns bald ihre gedanken eröffneten, wie und auf welche weise auch literärisch die guten grundsätze auszubreiten seien auf denen durch den willen unsrer weisen regierung unsre Academie gegründet worden ist.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ihr
Robert Langer
München den