Schelling

Schelling Nachlass-Edition


Ew. Wohlgeb˖[ohrn] bin ich für die Übersendung Ihrer Schrift über das Studium des Homer und das wohlmeynende Schreiben, von dem dieselbe begl˖[eitet] war, recht sehr verbunden. Es muß mich freuen, durch beyde die vorl. Bekanntschaft eines jungen Mannes gemacht zu haben, auf den ich hoffen kann, künftig in erfreuliche, leb˖[endige] und dauernde Wechselberührung zu treten. Ich sollte nun ###, Ihrem wahrscheinlichen Wunsche gemäß, auf den Inhalt Ihrer Schrift s˖[elbst] mich näher einlassen; allein, da ich in dem gegenw˖[ärtigen] Augenbl˖[ick] zu sehr mit eignen Arbeiten beschäftiget bin, so ist es mir ganz unmöglich dieselbe jetzt gleich mit der Aufm˖[erksamkeit] die sie verdient zu durchlesen; daher ich mir um einstweilen nicht meine Antwort zu verzögern die Bemerkungen zu denen sie mir Anlaß geben könnte, auf eine spätere Mittheilung vorbehalte, wenn ich nicht etwa annehmen darf, daß Sie meine demnächst erschein˖[enden] Vorl˖[esungen] über die Bed˖[eutung] der Myth[ologie] als eine von s˖[elbst] sich ergebende Antwort in Bezug auf die Puncte, in welchen unsere Forschungen sich berühren, ansehen wollen. Es würde mich freuen, wenn Sie nach Erscheinung dieser Schrift mir Ihre Gedanken bey derse˖[lben] mittheilen wollten, da Sie in Folge derselben viell˖[eicht] manches anders verstehen und anders beurtheilen werden, als ich gegenw˖[ärtig] vorauss˖[etzen] darf.

Möge Ihr Lebens- und wiss˖[enschaftlicher] Gang auf alle Weise gefördert werden und Sie mir auch ferner Vertraun und Wohlwollen zuwenden.