Verehrtester Freund!
Das Schreiben vom , welches mir nach Ihrer Absicht Herr Prof. Bohnenberger übergeben sollte, habe ich erst ziemliche Zeit nachher aus fremder Hand erhalten. Seitdem harrte ich vergebens einer Gelegenheit, Ihnen die verlangten Bruchstücke aus Aeschylos Agamemnon und die übrigen Blätter zurückzuschicken, die Sie die Güte gehabt hatten, mir für die Zeitschrift anzuvertrauen, deren (jedoch gewiß nicht unterbleibende) Fortsetzung vor der Hand noch unbestimmt ist. Unter diesen Umständen will es mich bedünken als dürfte ich nicht länger säumen, Ihnen diese Blätter auf dem geraden Wege zu übermachen. Empfangen Sie also dieselben mit dem besten Dank und den lebhaftesten Bedauren zurück daß die Umstände die gewünschte Benützung derselben nicht erlaubt haben. Ich behalte mir aber Ihre ferneren Beyträge für die künftige Fortsetzung vor und werde nicht unterlassen, seiner Zeit Sie um solche zu bitten. Die Kürze meines Aufenthalts in Tübingen, die kaum die Dauer einer Erscheinung hatte, wollte mir nicht gestatten Ihnen mündlich die Versicherung der herzlichsten Hochachtung und Freundschaft zu wiederholen, mit der ich allstets bleibe
Ihr
Ganz erg[e]b[en]st[e]r
Schelling
München .