Durchlauchtigster Kronprinz,
Gnädigster Herr!
Eine Menge widriger Umstände hat mir nicht zugelassen, wie es meine Pflicht und meine lebhafte Empfindung für alles, was das Glück Euer Königlichen Hoheit vermehrt, erheischt hätte, Höchstderenselben meinen unterthänigsten Glückwunsche wegen des freudigen , von dem das ganze Vaterland entzückt ist, persönlich darzubringen.
Eure Königliche Hoheit bitte ich es nicht ungnädig aufzunehmen, wenn ich einstweilen, um meiner Schuldigkeit und dem Trieb des Herzens zu genügen, dieselben schriftlich abstatte.
Wäre ich auch nur Weltbürger, so würde ich die lebhafteste Freude über die Geburt eines Prinzen empfinden, der, wenn der Horazische Spruch richtig ist, daß Starke von Starken, Gute von Guten gezeugt werden
, zum Glück des Volks – zur Freude der Menschheit geboren ist; wie viel mehr da ich zu dem Volke mich rechnen darf, welchem Er geschenkt worden!
Der Himmel erhalte Ew. Königliche Hoheit, welche meine schwachen Glückwünsche nicht verschmähen wird.
Der ich in tiefster Ehrfurcht verharre
Eurer Königlichen Hoheit
unterthänigst-gehorsamster
Schelling.
München den .