Schelling Nachlass-Edition

Das königliche General Sekretariat pp. hat durch hochgeneigten Erlaß dato 29ten et ### 30ten Sept˖[ember] d˖[ieses] J˖[ahres] mir eröfnet, daß Seine Königliche Majestät durch höchstes Reskript dato 22ten sept˖[ember] allergnädigst geruhet haben, mich zum Secretair der philologisch-philosophischen Klasse der k˖[öniglichen] Akademie der Wissenschaften zu ernennen; zugleich hat dasselbe mir überlassen, Tag und Stunde zu bestimmen, an welchen die durch das angezogene allerhöchste Reskript verfügte Uebergabe der Akten, Protokolle, Inventurs-Stücke u.s.w. geschehen könnte.

Indem ich, was den ersten Punkt betrift, das in mich gesezte allerhöchste Zutrauen mit den ehrfurchtsvollesten Danke zu erkennen weiß, muß ich zum dem zweyten Punkt bemerken, daß die durch das allerhöchste Reskript verfügte Uebergabe und resp[ective] Uebernahme nicht wohl geschehen könne, ehe für das Secretariat der philolo[gisch]-philosophischen Klasse ein eigenes Lokale mit der nöthigen Einrichtung ausgemittelt ist, als woran es, so viel mir bekannt ist, bis jetzt gebricht.

Das Bureau des philosophischen Klassen-Sekretariats in meine Privat-Wohnung zu übernehmen, würde theils wegen des nothwendigen Verbandes zwischen den einzelnen Klassen der Akademie, theils darum unthunlich seyn, weil ich bereits das Bureau der Akademie der Künste im Hause habe, und die guten Grundsäze der Ordnung fodern, jede mögliche Vermischung dieser verschiedenen Gegenstände zu verhindern.

Ich muß daher das k˖[önigliche] Sekretariat pp. ersuchen, deßhalb die erfoderlichen Vorkehrungen zu treffen, oder nöthigen Falls zur allerhöchsten Stelle zu berichten; auf jeden Fall aber bis zur Hebung dieses Anstandes die Verwaltung des philosophischen Klassen-Sekretariats in der bisherigen Art fortbestehen zu lassen