Herrn
Dr. J.G. Cotta
Wohlgebohrn
fr[ey].
München .
Ehe noch das alte Jahr hinabsinkt, begrüße ich Sie, Werthester Freund, und indem ich Ihnen alles ersinnliche Glück zum wünsche, bitte ich Sie, mir auch im folgenden Ihre mir so höchst schätzbare Freundschaft wie bisher zu erhalten.
In den ersten Tagen nach dem wird soviel Handschrift als zu einem ersten Druckbogen nöthig seyn mag, durch die Briefpost an Sie abgehn und die ganze vollständige Handschrift des schon angekündigten Wagner’schen Aufsatzes per Postwagen ungesäumt nachfolgen. Ich melde dieß, um Sie zu bitten, daß Sie vorläufig die Anstalten in der Druckerey machen lassen. Es liegt mir ungemein viel an der Beschleunigung des Drucks, der durch eine Krankheit, die mich befiel und 3 Wochen Zeit kostete, so lange verzögert worden. Den Druck wünsche ich wie bey Goethe’s Leben oder noch kleineres Format und bitte, wo möglich mehrere Setzer zu bestellen, da ich die letzte Revision mir hieherschicken zu lassen wünsche.
Empf˖[ehlen] Sie mich bestens auch Ihrer Frau Gemalin zum Neuen Jahr, und leben Sie recht wohl.
Mit immer gleicher Gesinnung
Ganz der Ihrige
Schelling.