Schelling

Schelling Nachlass-Edition


Wir erhalten eben, liebste Mutter, Ihren Brief vom ; ob Sie nun gleich inzwischen ein ausführliches Schreiben von Pauline erhalten haben, das Sie unstreitig von Ihrem Wohlbefinden überzeugt hat, so will ich doch den Augenblick des Hier benutzen, Sie desselben auf’s Neue zu versichern. Sie können darauf zählen, daß ich selbst ganz und gar nicht für jene oft übel angebrachten Schonungen bin und daß ich im ersten Fall eines wirklichen Nicht Wohlbefindens, das mir etwas ernstlich wäre, Ihnen mein Leid klagen, meine Sorge mittheilen würde. Ich bin aber von dieser Sorge, dem Himmel sey Dank, vor der Hand so weit entfernt, daß ich der Zukunft mit größerem Vertrauen als je entgegensehe. Paulinens Gesundheit ist im Grunde so gut, ihre Natur so regelmäßig, daß ich selbst für außerordentliche Fälle nichts Schlimmes besorge. Sie würden sich freuen das gute Kind zu sehen. Sie blüht im eigentlichen Verstande, wird merklich stärker und meynt selbst, in Jahr und Tag nicht so gut ausgesehn zu haben. Da sie mich nun noch dazu täglich ihres Glücks versichert, und mir weiß macht, daß ich der beste Mann von der Welt sey: so glaube ich, liebe Mutter, Sie dürfen ganz außer Sorgen seyn, auch wenn mehrere Posttage, wie oft nicht zu vermeiden, ohne Nachricht vorübergehen sollten.

Pauline will und besteht darauf, daß ich schreibe: ich bekomme sie alle Tage lieber, (was freylich nicht zu leugnen ist) und sie verzehrt in dem Augenblick mit gutem Appetit eine Tasse warmes Bier.