Schelling

Schelling Nachlass-Edition


Was mögen Sie, Verehrtester Freund, über mein langes Stillschweigen sagen!

Das war zur Beantwortung Ihres Werthen vom bestimmt, das Schönste und Beste, was in meinem Innern für Sie getragen wird, wollte ich mit wenigen Worten ausdrüken, und nun ist mehr als 1/12 des schon verflossen, ehe ich vor Geschäften und öfterm Unmuth nur die Feder ergreiffen konte.

Ach wie selten ist wahrer Patriotismus? Egoismus, Beschränktheit, Eigensinn hindern bei uns soviles: noch will ich nicht besorgen, daß sie das Beste verderben sollen – denn wahrhaftig diß ist uns bereitet, wenn man nicht mit Gewalt es zurükwirft.

Der König ist fortdauernd des besten Willens, bei den Ständen fortdauernd beschränkte Ansicht wegen der Casse p. – wills Gott! so siegt das Bessre, was bis Ende entschiden seyn muß – Dann will ich gern gekämpft haben und mich in mein SchnekenHaus zurükziehen.

Von der Akademie habe ich nun das Diplom erhalten, wofür ich Ihnen wiederholt meinen herzlichen Dank bezeuge. Ich weiß nicht, ob es Sitte ist, sich schriftlich zu bedanken, sonst wollte ich Sie bitten, der Überbringer meiner Worte und Gesinnungen zu seyn.

Die angelegentlichsten herzlichsten Empfelungen

JF Cotta

Die Anlage enthält unser Neustes – als Kommentar daß der König bereits und aufs zwekmässigste alle Subsidien und ContributionsGelder zu LandesZweken auf sichere Art verfügt hat – das wußten die Herrn und wollten nur gehässig seyn.