Heidelberg den .
Hochwohlgebohrner,
Hochgeehrtester Herr!
Mit großem Vergnügen vernehme ich aus den Ankündigungen Ihrer Zeitschrift den schönen Plan derselben, und mit vielem Interesse und Nutzen habe ich die ersten Stücke derselben gelesen. Daß es mir sehr ermunternd war, zur Mitarbeit und Theilnahme an diesem schönen Werk von Ihnen würdig befunden zu werden, darf ich Ihnen nicht erst vorführen, und Sie werden auch gewiß nicht die Verspätung meiner Antwort auf Ihre ehrenvolle Einladung aus Kälte und Gleichgültigkeit dagegen erklären.
Recht gern und mit Freude werde ich an Ihrer Zeitschrift Antheil nehmen, soviel meine Zeit und meine Kräfte verstatten; und ich habe manches vorbereitet, was mir wohl dafür passend scheint. Aber um Nachsicht für die nächsten muß ich noch bitten, weil mich die Ausarbeitung des dritten Theils meiner Geschichte der Kreuzzüge jezt sehr beschäftigt, die ich überhaupt sobald als möglich vollenden mögte, um zu andern Dingen zu kommen, die mir sehr am Herzen liegen, und diesen mit aller Muße und Ruhe mich zu ergeben. Besonders könnte ich Ihnen vielleicht im einige Aufsätze über einzelne Gegenstände der germanischen Alterthümer, auch kirchlicher, mittheilen, wenn Sie davon Gebrauch machen können und sie der Bekanntmachung würdig finden.
Mit innigster Hochachtung und Verehrung habe ich die Ehre zu seyn
Ew. Hochwohlgebohren
ganz gehorsamster Diener
Fr. Wilken