Schelling

Schelling Nachlass-Edition


Noch immer ist bey uns Gutes und Böses gemischt. Das Gute besteht darinn, daß Paul wieder ganz wohl ist, es hat sich alles in Zahnen aufgelöst, der Kleine ist leidlich und wenigstens nicht in gefährlichem Zustand. Das Böse ist, daß die arme Pauline noch immer an der Brust leidet, die nun unfehlbar aufbrechen wird. Sie selbst haben wohl nie an solchem Übel gelitten, aber es doch gesehn und können sich also vorstellen, welche Schmerzen die bedaurenswerthe, gute Pauline erduldet. Der einzige Trost ist, das Leiden wird sich bald enden, und nach Versicherung aller Kunstverständigen kein weiteres Übel zurücklassen. Zum Guten muß ich noch rechnen, daß uns durch eine besonders gütige Fügung des Himmels die unselige Wirtembergerin ganz unversehens durch eine andre ersetzt worden, die das Gerade Gegentheil von jener ist, ein ebenso gewandtes als gutmüthiges und frommes Geschöpf, an das, ihres sanften Wesens wegen auch Paul sich gleich attachirt hat.

Beruhigen Sie sich wenigstens mit dem Gedanken, daß alles geschieht, Paulinen ihren Zustand zu erleichtern, und leben Sie recht wohl!
Ihr
gehors[a]mste[r]˖

S.