München .
Ich freue mich Sie zu benachrichtigen, daß früh 10 Uhr unsre gute Pauline glücklich von einem gesunden Töchterchen entbunden worden. Wir haben um so mehr Ursache uns über diesen Erfolg zu freuen, als sie in der ersten Zeit, noch ungewiß über ihre Schwangerschaft, von der harten Krankheit befallen wurde, welche der Arzt für eine Gedärm-Entzündung erklärte, und mit vielem Blutlassen besiegte, die aber ich für eine bloße Indigestion zu halten Grund habe, und sie nach dieser Behandlung außerordentlich geschwächt den ganzen und noch den größten Theil des , bis vor ohngefähr 4 Wochen, wo sie auf den Gebrauch von Bädern anfing sich merklich zu erholen, in großter, Sorgen erregender Kränklichkeit zubrachte, daß man fast nichts wie Schlimmes weissagen konnte und nun ist es so gut geworden! Die Geburt selbst geschah so schnell, daß ich morgens noch ohne alle Ahndung der Sache auf die Akademie ging und dort um 10 Uhr mit der Botschaft von ihr überrascht wurde, daß sie mir inzwischen ein Töchterlein geboren. Das gute Kind scheint in dem Verhältniß fett geworden zu seyn, als die Mutter bis vor kurzem abgemagert war. Diese befindet sich so gut als es nur immer seyn kann, ich lebe der besten Hoffnung, daß alles glücklich sich bewenden werde. Für eine gute Amme ist auch gesorgt. Wenig Tage vor der Entbindung wurden die beyden Knaben krank, an Friz trat ein Ausschlag hervor, den der Arzt für die Masern erklärte, bald hernach auch bey Paul. Dieß war kein angenehmes Ereigniß, aber durch so viele Unfälle lernt sich die Standhaftigkeit, die sich auch dadurch belohnte, daß derselbe Arzt, der NB. den Ausschlag nur Einmal gesehen hatte und die Kinder 3 Tage ungesehen liegen ließ, durch den ungemein leichten und schnellen Verlauf der Krankheit nun Veranlassung hat, zu behaupten, es sey’n nicht die Masern gewesen. Nach allen diesen Umständen vereinigen Sie sich gewiß um so inniger mit uns zum Dank gegen die Vorsehung und Mitgefühl der Freude.
Vorher erlauben die Umstände nicht zu schreiben, da ich heut’ den ganzen Tag, obwohl nicht im Hause (wo alles wohl steht) sondern außer dem Hause unsere