München .
Herr Geheim Rath von Cotta will die Güte haben, dieses Paket an Sie, lieber Freund, mitzunehmen. Ich wünsche, daß Sie mit diesem trefflichen Mann sich recht bekannt machen mögen. Es wird Ihnen nicht an Gelegenheit fehlen, ihm und seiner Familie sich nützlich oder gefällig zu machen. Ich habe ihn vorläufig von Ihrem Werk in Kenntniß gesetzt; ich zweifele nicht, daß Sie mit ihm einig werden, und sehr sollt mich freuen, wenn aus Ihrer gegenseitigen Bekanntschaft eine daurendere Verbindung entstünde. Noch habe ich Ihnen eine Frage Ihres letzten Briefs zu beantworten, die mir eben noch einfällt. – Sind Sie denn nicht noch immer Professor in Würzburg? Darum habe ich sie so genannt. Wegen Übersetzung unsres gemeinschaftlichen Produkts in’s Italienische hätte ich nichts einzuwenden, wenn Sie zugleich sagten, daß die etwa nöthigen Verbesserungen und Zusätze eingetragen würden. Ich muß schließen, da durch die schnelle Abreise des Herrn von Cotta mir nur wenig Zeit bleibt. Ein Brief vom heutigen Datum, den ich mit der Post abgehen lasse, ist bis zur Ankunft dieses Briefs doch hoffentlich glücklich in Ihre Hände gekommen.
Leben Sie recht wohl und bleiben Sie mir gewogen, gleichwie ich mit steter Freundschaft bin und bleibe
Der Ihrige
Schelling