Es ist mir sehr unangenehm, über die großen und auffallenden Fehler des Abdrucks klagen zu müssen; unbegreiflich ist, wie einerseits völlige Sinnlosigkeiten stehen bleiben, andrerseits der Corrector Interpunctionen verändert, Wörter ausläßt, um vermeyntlich dadurch dem Sinn aufzuhelfen. Ich bitte Sie, das Geschäft dem Herrn Professor Conz entweder abzunehmen oder ihn doch zu einiger Sorgfalt zu ermahnen. Wie es mit den Anmerkungen werden soll, begreife ich noch gar nicht.
Ich bin jetzt gezwungen, Sie um nicht weniger als vier Cartons zu bitten, wozu ich in der Anlage die Verbesserungen schicke. Ich habe mich bey dieser Zahl auf’s Äußerste beschränkt. Mancher Fehler bleibt noch zurück, der an seinem Ort grade den störenden Eindruck macht, wie wenn jemand in einer feyerlichen Rede sich verspricht. Aber Fehler wie p. 16 wodurch die ganze Beweiskraft der Stelle verloren geht, unerhörte Sinnlosigkeiten wie p. 30 und 37, Auslassungen wie p. 42 die den feyerlichen Schluß der Rede unverständlich machen, kann ich nicht stehen lassen. Können die Kosten der 4 Cartons nicht auf den Verkaufpreis geschlagen werden, so erbiete ich mich gern sie zu tragen und bitte Sie demnach, das anliegende baldigst zur Fertigung der Cartons in die Buchdruckerey schicken zu lassen. Es kann Ihnen nicht unangenehm seyn, dadurch das ohnehin schon sehr angeschwollne Druckfehlerverzeichniß doch wenigstens um 2 Dutzend Fehler vermindert zu sehen, denn wenn bey den Anmerkungen nicht gewissenhafter verfahren wird, muß dieß Register ohnehin noch doppelt so stark werden.
Herzlichen Gruß, Hochachtung und Freundschaft!
Von Ihrem
Ergebenen
Schelling.